Herzensangelegenheit. Nicole Seidel

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Herzensangelegenheit - Nicole Seidel Geschichten über ...Männer

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Träger meines Kleides glitten herunter. Der schwarze Stoff fiel zu meinen Füßen. Ich stieg heraus. Trat mit olivbrauner, samtener Haut, die nach dem Salz des Meeres roch, noch näher an ihn. Leise klirrte der schmale Gürtel, der um meine Hüften gespannt war und aus Kristallen und goldenen Ringen bestand und die mit dem schwarzen Wald meines Schoßes spielten. Sonst trug ich nichts mehr.

      Die Frucht in Elrics Hand fand keinen Halt mehr und fiel zu Boden, wo sie unter den Tisch rollte.

      Sanft berührten meine Hände die Schnallen seines Harnischs und ich sprach eine kurze Zauberformel. Nur widerwillig lösten sie sich.

      „Bitte Elric, sträub’ dich nicht,” hauchte ich ihm ins Ohr.

      „Nezvaya!” brachte er heiser hervor. Dann erlosch sein magischer Widerstand und ich konnte ihm seine schwarze Rüstung abnehmen. Darunter trug er eine leichte, knielange Hose aus feinem Leder und ein Leinenhemd, beides in der Farbe dunklen Laubes.

      Ich nahm mir danach seine Hand und führte ihn zu dem hinteren Salonteil. Dort, durch eine Tür, erreichten wir mein Schlafgemach. Einen kleineren Raum mit einem riesigen Lager, der zudem weniger hell erleuchtet war. Das Schattenspiel von fünf großen Kerzen empfing uns hier. Nachdem ich dem Albinokönig seine restliche Kleidung ablegen ließ, legten wir uns auf das Bett - eine Anhäufung von Bequemlichkeit aus Tierfellen, Kissen in allen Größen, Seidendecken und duftenden Blütenblättern.

      Elric war in seiner nackten Vollkommenheit berauschend schön. Unter seiner schneeweißen Haut gab es ein faszinierendes Muskelspiel. Er war kaum behaart und roch nach Leder und Meersalz. Und dass auch ich ihm gefiel, das zeigte mir seine starke Erregung.

      Wild und leidenschaftlich küssten wir uns. Unsere Körper ließen uns sehr schnell vergessen, wer wir waren. Für uns gab es nur noch die Lust.

      Die Leiber glühten vor aufkommender Hitze. Meine Augen tränten. Sein Körper zitterte, als er die erste leichte Berührung meines Schoßes wagte. Ungestüm öffnete ich weiter meine Schenkel, umschlang seinen Leib mit meinen Beinen, so dass er mir nicht mehr entkommen konnte. Um jeden Preis sollte dieser mächtige Krieger der Vater meines Kindes sein.

      Meine Hände durchwühlten sein langes, weißes Haar, während seine Lippen meinen Busen liebkosten.

      Da spürte ich ihn tief in mir. Ich passte mich seinem schneller werdenden Rhythmus an. Unsere Lenden schlugen aufeinander. Ich keuchte und schrie bei der ersten Welle der intensiven Lust auf.

      Elric ließ nicht nach. Ich ebenso nicht. Und doch gelang es mir, ihn während unseres Spiels zu betrachten. Seine Augen waren dabei geöffnet, doch er sah mich nicht wirklich an, er schien stattdessen in weiter Ferne entrückt zu sein. Schweiß rann an seiner weißen Haut herab und seine kampferprobten Muskeln lieferten mir ein beschauliches Spiel seiner Kraft und Ausdauer, seiner Wildheit und Leidenschaft.

      Wieder wurde ich von einer Welle der Lust überrollt. Sie kamen in immer kürzeren Abständen, bis sie, wie ein Orkan, unerwartet über mich hereinbrachen. Noch während ihres ungewünschten Abgangs, ergoss sich ein warmer Strom in meinem Innern und Elric stöhnte auf. Auch er war - kurz nach mir - zu einem Höhepunkt gekommen. Ich umfing ihn nun völlig und meine innere Gier saugte ihn bis auf den letzten Tropfen aus.

      Zufrieden entließ ich ihn aus meinem Schoß.

      Ermattet rollte sich Elric von mir und blieb - gezielt Atem holend - neben mir liegen. Auch mein Atem legte sich schnell.

      Wir sahen uns an, plötzlich dessen wieder bewusst wer wir waren. Wir sprachen nicht, doch auch so wusste jeder, was der andere empfand. Das Bedürfnis für Zärtlichkeiten und Zuneigungen war verschwunden. Die Pflichten eines Vertragspartners bereits erfüllt.

      Elric hüllte sich in eine Seidendecke und schlief ein. Ich lag zitternd da, da der Schweiß auf meiner Haut trocknete und mich fröstelte. Schlaf überkam mich erst sehr viel später.

      Unser Beischlaf war sehr intensiv gewesen und hatte nur eine knappe Stunde gedauert. In dieser Zeit waren wir wie zwei Auserwählte gewesen. Getrieben von Lust und Leidenschaft. Doch danach besann sich Elric, dass er dies nur getan hatte, um einen bestimmten Lohn zu erhalten. Und wenn ich mein Ziel einer Empfängnis erreicht hatte, lag mir nichts daran - als Göttin - solchen doch recht menschlichen Gefühlen noch nachkommen zu müssen. Ich war wieder die überlegene und gefühlsarme Chaosschwester Nezvaya geworden.

      Ich erwachte früh aus meinem kurzen Schlaf. Meine Hand legte sich tastend auf meinen Unterleib und mit Hilfe meines Geistes ergründete ich dessen Tiefen. Ich wusste und fühlte es mehr, als dass ich es sah, das neu entstandene Leben in mir. Die Befruchtung war geglückt und ich war von Elric schwanger.

      Vorsichtig und langsam erhob ich mich. Im anderen Raum legte ich mir ein einfaches Kleid aus schwarzvioletter Seide an. Dann bediente ich mich aus einer Obstschale und der Weinkaraffe.

      „Lady Nezvaya!” Elrics Stimme ließ mich umdrehen.

      Er stand in seiner Unterkleidung gehüllt im Türviereck. Sein Blick, der starr auf mir ruhte, war schwer zu deuten. „Meine Entlohnung, bitte!”

      „Woher wollt ihr wissen, dass ihr euren Teil schon erfüllt habt, Lord Elric?” Ich prüfte ihn.

      „Ich weiß es, Chaosschwester!”

      „Woher?”

      „Sagen wir”, er zögerte, schien das rechte Wort zu suchen, „Instinkt.”

      Ich lachte kurz auf. Strich dann aber über meinen Leib und nickte bedächtig. „Ihr bekommt eure Belohnung!”

      Ich rief nach einem Diener, der mir aus einem anderen Raum ein schwarzes Ebenholzkästchen holen musste. Dieses überreichte ich Elric.

      „Darin befindet sich die Seele der Frau, die ihr einst tötetet: Cymoril.” Und mit dem Kästchen überreichte ich ihm auch den dazugehörenden Schlüssel.

      Mit diesem Schlüssel öffnete er sofort das Kästchen und entnahm ihm einen herzförmigen, faustgroßen und blaßrosanen Kristall, der schwach pulsierte. Elric betrachtete den Kristall aufmerksam und legte ihn dann auf den Tisch. Dann holte er sein Schwert Sturmbringer von seinem Bündel Rüstung hervor. Mit der mächtigen, schwarzen Klinge durchbrach er den Kristall. Ich schaute dem Ganzen wortlos zu. Das blasse Licht des Kristalls erlosch, eine schlanke Rauchsäule fuhr heraus und festigte sich in eine Frauengestalt. In eine zierliche und wunderschöne, Frau mit schwarzen Haaren, die jedoch nicht körperlich konstant war, sondern durchscheinend wie ein Geist.

      Und sie sprach nicht, da sie es gar nicht vermochte.

      Elric betrachtete sie. Schmerz und Trauer zeichneten flüchtig sein Gesicht.

      Die angebliche Cymoril schwebte mit flehend ausgestreckten Armen auf ihn zu. Sie wollte ihn begrüßen, empfangen …umfangen.

      Doch dieser Moment währte nicht lange, dann bemerkte der Krieger, dass der Frauengeist nur ein Trugbild war und ich ihn somit hereingelegt hatte.

      Aber diesen Betrug bemerkte er zu spät. Die Geisterfrau hatte ihn bereits erreicht und ich hatte derweil einen Transportzauber eröffnet, den ich nun geschwind auf Elric schleuderte. Der Zauber traf ihn hart und unerwartet. Er riss den Albinokönig aus meiner Dimension heraus und ließ ihn halbbetäubt am Strand unseres ersten Treffens landen.

      Er kam schnell wieder zu sich. Blickte sich um und entdeckte all

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