Die Magier von Stonehenge. Denise Devillard
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Zwei Stunden später sah er überrascht zum Fenster, als er ein lautstarkes Hupen hörte. Er lief hinaus und sein Blick fiel auf Buck, der gerade aus dem Wagen stieg. „Guten Morgen, Matthew! Du wirst überrascht sein, was ich für Neuigkeiten für dich habe!“, rief er mit einem breiten verschwörerischen Grinsen im Gesicht. „Na komm, spann mich nicht auf die Folter! Erzähl schon!“, antwortete Matthew. Er war gespannt, was es so Wichtiges gab, dass Buck schon so früh am Morgen extra zu ihm hinausfuhr, um ihm das mitzuteilen.
Buck stellte sich vor ihm hin, und grinste über das ganze Gesicht. „Halte dich fest! Sarah ist wieder da!“
Matthew war, als hätte ihm gerade jemand einen Schlag versetzt. Damit hatte er nun wirklich nie und nimmer gerechnet.
Matthew richtete seinen Blick auf den fernen Horizont, und sagte mit fester Stimme: „Ich will gar nichts davon hören, sie ist für mich ein für alle Mal gestorben, das weißt du sehr genau Buck.“ „Na, das weiß ich doch Matthew, ich wollte dich nur vorwarnen, falls sie dir eines Tages über den Weg laufen sollte“, entgegnete Buck. „Ich muss dann auch gleich mal weiter, ich habe noch einiges zu erledigen, Matt.“ Er verabschiedete sich, stieg in sein Auto und brauste davon.
Matthew war ganz froh, dass er weg war, so, blieb ihm ein ihm unangenehmes Thema erspart. Er wollte und konnte nicht darüber sprechen, was Sarah ihm vor ein paar Jahren angetan hatte. Er war damals schwer in sie verliebt gewesen, doch sie hatte ihn mit Andrew, einem der Vorarbeiter betrogen und ihn somit vor allen Leuten zum Gespött gemacht. Das konnte er ihr nicht verzeihen. Seither hatte er kein wirkliches Interesse mehr an Frauen. Folglich mied er sie weitgehend, wo und wann er nur konnte. Er bevorzugte sein einsames Leben auf seiner Farm, wo ihm niemand in die Quere kam und wo nur er allein das Sagen hatte.
Matthew schob die Erinnerung an diese Frau so weit weg, wie er nur konnte. Er ließ nicht zu, dass ihn diese Enttäuschung noch weiter quälte. Das war lange her, und er sah keinen Grund dafür, sich gedanklich damit noch weiter zu befassen.
Dieser Herbst brachte nun ständig viel Regen und Wind mit sich. Die Temperaturen ließen auch schon zu wünschen übrig. Matthew sah zum Himmel und entdeckte einige große dunkle Regenwolken, die nichts Gutes verhießen.
Er fuhr den Traktor in die große Scheune, brachte das Werkzeug, das noch im Hof lag, ins Trockene und verschloss dann das Tor. Als er die Haustür erreichte, fielen bereits die ersten Tropfen. Nach den schwarzen, unheilvollen Wolken zu urteilen, die sich über den Himmel schoben, ahnte er schon, dass sich bald ein Sturm zusammenbrauen würde. Er schloss die Haustür hinter sich zu, ging in die Küche und setzte frischen Kaffee auf. Mit einer Tasse dampfendem, köstlichem brasilianischen Kaffee setzte er sich dann gemütlich im Wohnzimmer in den alten großen, von Sally geliebten Sessel. Auch Matthew mochte ihn, weil er so bequem war und man sich ihn ihm wie geborgen fühlte. Er nippte an der Tasse und genoss den Duft. „Ah, es geht doch nichts über guten Kaffee“, sagte er laut vor sich hin, und nahm noch einen großen Schluck. Draußen hörte er den Wind aufheulen. Er blickte durch das Wohnzimmerfenster in den Regen, der gegen das Fenster prasselte.
Es war kalt im Haus. Deshalb ging Matthew zum Kamin und legte Holzscheite auf Papier, um ein Feuer zu entzünden. Die Flammen fraßen sich gierig ins trockene Holz und loderten bald schon steil in die Höhe. Es knackte und knisterte. Eine wohlige Wärme verbreitete sich im Raum. Matthew hockte vor dem Kamin und rieb sich die Hände. „Schon viel besser“ murmelte er. Er überlegte, ob er eine der alten Platten auflegen sollte, aber er entschied sich dann doch dafür, endlich einmal eines der Bücher zu lesen. Da er jetzt sowieso draußen nicht viel tun konnte, hatte er nun endlich Zeit dafür. Er ging zum Buchregal, öffnete die Vitrine, strich sanft über die alten Buchrücken und las deren Titel. Die Auswahl fiel ihm nicht leicht, denn diese reichte von Tolstois Krieg und Frieden, vielen Büchern über die Geschichte, bis Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Und Matthew war nun nicht gerade eine Leseratte von Klassikern. Er bevorzugte eher, wenn er denn mal ein Buch las, einen aktuellen Bestseller der modernen Literatur. Doch als er so von Buch zu Buch streifte mit seinen Fingerspitzen, blieb sein Blick an einem sehr alten Exemplar hängen, das sein Interesse weckte. Sein Einband war aus sehr altem, braunem Leder hergestellt und trug den in Gold geprägten Titel: Die Weisheit der Macht.
Matthew nahm das Buch vorsichtig aus dem Regal und setzte sich in seinen Sessel.
Er rückte sich das kleine, grüne Samtpolster an der Seite zurecht und legte das Buch darauf.
Er klappte es auf und las:
„Von Anbeginn der Zeit sind den Menschen die wichtigsten Dinge des Lebens auf dieser Erde verborgen. Sie gehen durch ihr klägliches Leben, ohne die wahren Hintergründe des Lebens je zu entdecken. Dieses Buch soll den Menschen, die dafür auserwählt wurden, die Wahrheit erzählen, über all die Dinge der Magie der Macht, die diese Welt regiert. Nur wenigen ist die Wahrheit gewährt.“ Matthew blätterte um und las weiter: „Nur wer die Weisheit der Macht besitzt, wird im Bann der Magie bestehen...“
Das war alles, was dort zu lesen war. Matthew blätterte alle Seiten um, doch alles war weiß und unbeschrieben.
Er schüttelte verwundert den Kopf, und konnte sich keinen Reim darauf machen, was das für ein merkwürdiges Buch war. Das ganze restliche Buch war völlig leer! Er drehte und wendete es mehrmals, ohne daraus schlau zu werden. Schon fast ein wenig verärgert, legte er es zur Seite und sah in das Kaminfeuer. Die Flammen waren etwas kleiner geworden. Er stand auf und legte ein paar Scheite Holz nach. Als ob sie darauf gewartet hätten, züngelten die Flammen gierig nach dem Holz. Sogleich stieg der Rauch nach oben durch den Abzug.
Matthew setzte sich wieder und überlegte, ob sich Tom vielleicht einen Scherz mit ihm erlaubt hatte mit besagtem Buch. Denn was konnte ein leeres Buch denn für einen Sinn haben? Zuerst eine so mysteriöse Einleitung und dann nichts mehr. Er schüttelte abermals den Kopf und lachte. Das war bestimmt ein Scherz, es konnte gar nicht anders sein. „Na hoffentlich gibt es nicht noch mehr solche Überraschungen“, sagte er leise vor sich hin, indem er sich in seinem Sessel zurück-lehnte. Er richtete seinen Blick starr auf das prasselnde Kaminfeuer, während draußen der Sturm heulend an den Fenstern rüttelte.
Er liebte diesen Anblick. Da konnte er dann oft stundenlang davorsitzen, es still betrachten und genießen. Er legte die Füße hoch auf den kleinen Hocker, gleichzeitig sah er den tanzenden Flammenzungen zu, wie sie das Holz nach und nach verschlangen. Und ganz langsam wurden seine Augenlider immer schwerer, und er schlief ein….
Matthew schlug die Augen auf und konnte kaum etwas erkennen. Dichter Nebel umfing ihn und er fand sich auf freiem Feld. Ein seltsames Gefühl durchströmte seinen ganzen Körper, dass er sich nicht erklären konnte. In einiger Entfernung sah er ein altes Gebäude, in dem Licht brannte. Ihm war eisig kalt und er beschloss, dorthin zu gehen. Er wusste nicht, wo er war, jedoch hoffte er, dass die Leute, die womöglich darin wohnten, ihm sagen konnten, wo er sich befand. Alles hier schien ihm so fremd und unwirklich. Er kannte weder die Gegend noch konnte er sich daran erinnern, jemals hier gewesen zu sein. Er setzte langsam Fuß vor Fuß und versuchte, sich den Weg durch den dicken Nebel zu bahnen. Das Licht des Hauses schien sich immer weiter von ihm zu entfernen, je mehr er darauf zuging. In dem dunklen Nebel meinte er, Gestalten zu erkennen, die jedoch sofort wieder verschwanden, sobald er genauer hinsah. Er vernahm ein lautes Grollen aus der Ferne wie von einem Gewitter. Doch es regnete nicht und auch kein Blitz war zu sehen. Nur dieser alles umhüllende Nebel. Matthew zog eine Zündholzschachtel aus seiner Hosentasche und entzündete ein Streichholz. Doch der Nebel verschlang sofort das Licht. Er hatte die komische Empfindung, dass er bereits seit Stunden auf dem Weg zu dem Haus war. Und dennoch kam er dem Haus einfach nicht näher! Die Kälte machte ihm zu schaffen und der Nebel bohrte sich zusätzlich feucht in seine Kleider. Er hoffte inständig,