Astrologische Symbolik. Tina Peel
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Unterschiedliche Entscheidungen lenken uns in unterschiedliche Richtungen, sie haben unterschiedliche Konsequenzen und bieten andere Erfahrungen. Wir müssen uns lediglich für einen Weg entscheiden. Ob es der richtige ist, finden wir heraus, wenn wir ihn unter die Füße nehmen.
Wer nicht weiß, was er will, findet es auch über das heraus, was er nicht will.
Um jeden Preis in Bewegung zu bleiben, ist sowieso leichter, als in Bewegung zu kommen. Sind wir in Fahrt, lässt sich die Energie mühelos lenken. Sehr oft verstecken wir den Willen, um nicht als Egoisten zu gelten, oder weil wir uns vor Ablehnung oder möglichen Aggressionen fürchten. Auch das ist unser Wille – nur agieren wir dann unbewusst um sieben Ecken, um dorthin zu kommen, wo wir hinwollen.
Egoisten sind in Wahrheit Leute, die ihr Ego missachten und unterdrücken. Dieses Ego drängt sich überall dazwischen, um endlich Beachtung zu finden. Egoisten würden unter Eid schwören, keine zu sein, sie haben von sich das Bild, bescheiden zu sein und sich dem Willen anderer unterzuordnen. Dabei können sie gar nicht willenlos sein, weil ein Mensch ohne Willen nicht lebensfähig wäre.
Wir können nicht gegen unseren Willen zu etwas gezwungen werden. Wer sich zwingen lässt, sagt indirekt ebenfalls ja. Würde er nein sagen, und entsprechend diesem Nein handeln, könnte man ihn nicht zwingen.
Er hat folglich aus irgendeinem Grund etwas davon, gezwungen zu werden. Vielleicht glaubt er, dadurch in den Augen anderer unschuldig zu sein und keine Verantwortung für sein Handeln zu tragen.
Wird das, was wir wollen, von anderen ignoriert oder missachtet, wird der Wille nicht klar genug gezeigt. Dann werden wir so lange übergangen, bis wir wirklich wissen, was wir wollen und es durchsetzen. Wer zu seinem Willen steht und sich durchsetzt, muss gar nie darum kämpfen: Kampf ist eine Folge von Unsicherheit.
Wer unter dem Sonnenzeichen Widder geboren wurde, muss lernen, entsprechend seinem Willen zu handeln, Energie aufzubauen und richtig einzusetzen. Er ist aufgefordert, sich durchzusetzen, aktiv zu werden und in Bewegung zu bleiben.
Er muss immer wieder bereit sein, von vorn anzufangen und wo nötig mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, wenn es darum geht, statt den Weg des geringsten Widerstands, den des eigenen Willens zu gehen. Außerdem braucht der Widder Widerstand, um sich daran zu reiben und energetisch aufladen zu können. Dem Widder werden der Kopf zugeordnet und unsere Handlungswerkzeuge, die Hände.
Das astrologische Jahr beginnt mit der Frühlingssonnenwende, wenn die Sonne in den Widder tritt. Kein Übergang von einer Jahreszeit zur nächsten ist energetisch so gravierend wie der Frühlingsbeginn und die Zeit des Widders (21.3. – 20.4.). Beide, Widder und Frühling, holen uns aus dem Winterschlaf. Wenn wir uns nicht bewegen – wie während des Winterschlafes – verlieren wir mehr und mehr von unserer (Muskel-) Kraft, denn Energie baut sich durch Energieeinsatz auf!
Aus einem Energietief heraus holt uns zuweilen die Wut. Sie aktiviert unsere Kraftreserven (Adrenalin). Ganz gleich, was wir tun: Jegliche Aktivität holt uns aus der Schwäche heraus. Muskeln müssen benutzt werden, damit ihre Kraft erhalten bleibt.
Im Widder muss gesät (Samen) werden, was wir später im Jahr (Leben) ernten wollen. Was im Frühling nicht gesät wird, kann später nicht geerntet werden – was nicht gezeugt wird, bleibt ungeboren. Dass es jedoch wächst, dafür ist der Stier zuständig. Dort können wir zusehen, wie unser Wille Substanz und Form annimmt.
Der Stier
Die Materie
Der Wille nimmt nach der Zeugung in der Materie Substanz und Form an, das Haus für die Seele wächst im Mutterleib heran. Materie entsteht aus Materie, aus den Zellen der Eltern, bilden sich die Zellen des Kindes. Unser eigentliches unsichtbares Wesen ist umhüllt vom materiellen Körper, welcher der Seele ein Leben auf der Erde ermöglicht und sie darauf festhält.
Wie viel Energie auf etwas aufgewendet wurde, zeigt sich immer an dem, was daraus wächst. Das Ergebnis müssen wir annehmen wie es ist – der Stier ist weiblich, passiv, empfangend –, es lässt sich nur durch erneuten Energieeinsatz mit der Zeit verändern. Jede Zelle im Körper wird innerhalb von sieben Jahren vollständig erneuert. Folglich ist es sogar möglich, mit entsprechendem Aufwand den Körper und seine Form zu verändern.
Wie wertvoll das Entstandene für uns tatsächlich ist, bestimmt unsere Wert- oder Geringschätzung. Je mehr Energie wir aufwenden, umso größer ist in der Regel auch die Wertschätzung. Es darf für uns einfach nicht zu billig sein. Materie ist vergänglich, sie kann verletzt, zerstört, vergewaltigt, missachtet, übergangen werden. Sie braucht Schutz und Pflege so lange wir leben.
Aber jeder Körper ist mit einem Überlebenstrieb ausgestattet, der mit allen Mitteln am Leben festhält. Wir würden sonst viel schneller aus lauter Unachtsamkeit unser Leben verlieren als es der Fall ist. Aus diesem Grund ist der Stier ein fixes Zeichen – es geht um Schutz und Erhalt von Materie. Der Körper hält am Leben fest, seine lebensnotwendigen materiellen Bedürfnisse drängen uns, sie jeden Tag von neuem zu befriedigen.
Dieses Festhalten macht uns oft Mühe, vor allem, wenn es ans Sterben oder an eine andere Art von Loslassen geht (gegenüber im Skorpion). Der Körper hat eine eigene Form von Bewusstsein, das alles tut, was im Interesse des Überlebens steht. Jeder Körper braucht ausreichend Raum zum Leben, wo er beschützt ist und sich sicher fühlt, und in welchem genug Nahrung zu finden ist.
Um den äußeren Lebensraum können wir zum Schutz vor Übergriffen, zur Sicherung und Abgrenzung Zäune bauen, aber fürs Unsichtbare existieren keine solchen sichtbaren Begrenzungen. Geht es uns innerlich ans Lebendige, spüren wir es oft viel zu spät, seelischer Schmerz macht dann darauf aufmerksam. Aber auch äußere Verletzungen helfen uns, uns körperlich wahrzunehmen und physische Grenzen zu spüren, die Bedingung dafür, uns schützen und verteidigen zu können.
Dadurch, dass es zeitlich begrenzt ist, wird das Leben wertvoll. Auch wir werden wertvoll, wenn wir „begrenzt“, eingegrenzt sind, das heißt, wenn wir uns und unser Revier verteidigen und damit zeigen, wo unsere Grenzen sind.
Das sorgt für Respekt. Wie sonst soll man uns wahrnehmen, wenn wir nicht zeigen, wo wir anfangen, und wo enden? Niemand will uns verletzen und auch wir wollen niemanden verletzen. Jeder ist froh, wenn der andere seinen Willen zeigt und wo seine Grenzen sind. Dann wissen alle, woran sie sind und können sich danach richten.
Wer seine Grenzen kennt, kann viel mehr Nähe zulassen, er muss nicht schon fünf Kilometer vorher abwehren. Wer sich zu schützen weiß, fürchtet sich weniger vor Verletzungen. Das ist das Ziel jeder Kampfsportart. Wir lernen dabei, uns, wenn nötig, zu verteidigen und haben als Folge davon weniger Berührungsängste.
Wenn der Widder im Menschen loslegt, oder genauer gesagt: der Wille, dann gibt es für ihn kein Halten mehr. Er stampft in seinem Enthusiasmus in Nachbars Garten und zertrampelt unabsichtlich sein Gemüse. So viel überschäumende Energie kann nur nutzbar sein, wenn man sie kanalisiert. Deshalb folgt auf jedes Feuer- ein Erdzeichen, und dafür sorgt der Stier mit seiner Abgrenzung. Er ist das Bachbett, durch das die Energie in die gewünschten Bahnen gelenkt wird.
Selbstwertgefühl ist die Folge von Abgrenzung und Befriedigung materieller Bedürfnisse. Setzt man sich für „seine Haut“ ein, fühlt man sich wohl in seiner Haut. Und so viel Wert sollte einem der eigene Körper und sein Leben schon sein. Die Haut ist übrigens das Organ, welches dem Stier zugeordnet wird, nebst dem Nacken.