Juwelen, Mörder, Tote - Sechs Extra Krimis Juni 2018. Alfred Bekker

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dann tauchte noch ein zweiter auf, ebenfalls mit einer Schalldämpfer-Pistole ausgerüstet. Die beiden stürmten am Pool vorbei auf die Terrassentür zu.

      Eine Schrecksekunde lang stand Elsa wie gelähmt da. Dann schnellte sie rückwärts, in Richtung Haustür. Als sie durch den Flur kam, riss sie im Vorbeilaufen den Schlüssel des Landrovers vom Haken.

      Sie hatte den Wagen vor der Tür abgestellt. Wenn sie großes Glück hatte, konnte sie es vielleicht bis dorthin schaffen und mit dem Landrover flüchten.

      Als sie die Haustür aufriss, wirbelte sie kurz herum und blickte in ein hartes, narbiges Gesicht. Sie musste unwillkürlich schlucken.

      In den Augen ihres Gegenübers sah sie ihren Tod. Warum nur?, dachte sie verzweifelt. Was wollten diese Männer von ihr? Was suchten sie hier?

      Die Pistole mit dem Schalldämpfer schnellte hoch. Der Killer legte nur kurz an und feuerte, aber Elsa hatte sich rechtzeitig aus der Schusslinie gebracht. Nur ein Klicken war zu hören, dann schlug das Projektil glatt durch die Haustür.

      Kein Schussgeräusch war zu hören. Es war gespenstisch.

      Elsa rannte los und hörte hinter sich die Schritte ihre Verfolgers. Sie hatte die Tür instinktiv hinter sich zugeknallt, und dann war sie auch schon beim Landrover.

      Wenig später saß sie hinter dem Steuer. Der Zündschlüssel hinein und herumgedreht, der Motor sprang an. Gleichzeitig ging die Haustür auf, und der Narbige kam heraus.

      Ein zynisches Grinsen spielte um seine dünnen, blutleeren Lippen, als er erneut die Waffe hob, diesmal ganz langsam und ruhig, ohne den geringsten Anflug von Eile oder gar Hektik. Er war sich seiner Sache sehr sicher.

      Elsa setzte den Wagen ruckartig zurück, während eine Kugel durch das Glas der Frontscheibe ging und dann den Beifahrersitz aufriss.

      Großer Gott!, durchfuhr es sie. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn und lief ihren Rücken hinunter. Ihre Knie zitterten, und ihre Hände schienen mit einem Mal völlig kraftlos zu sein.

      Sie war mit dem Wagen auf ein Rasenstück gefahren. Jetzt legte sie den Vorwärtsgang ein und riss das Lenkrad herum. Der Narbige zielte schon wieder. Noch im letzten Moment konnte sie hinter das Armaturenbrett tauchen, als erneut eine Kugel durch den Wagen pfiff. Diesmal war der Schuss von der Seite gekommen und hatte beide Seitenscheiben zertrümmert.

      Nur ja nicht die Nerven verlieren!, dachte sie. Sie trat kräftig auf das Gaspedal, und der Landrover brauste voran. Vor ihr lag das geschlossene, gusseiserne Tor.

      Einen Moment zögerte sie, aber als der nächste Schuss - diesmal von hinten - knapp an ihr vorbeipfiff, wusste sie, dass ihr keine andere Wahl blieb. Sie raste auf das Tor zu.

      Meine letzte Chance!, dachte sie. Wenn das Tor aus seinen Halterungen herausbricht, geht es vielleicht gut. Und wenn nicht... Sie wagte nicht, diesen Gedanken zu Ende zu denken.

      Elsa trat das Gaspedal durch, und ein paar Sekunden später krachte es furchtbar. Sie wurde nach vorne geschleuderte. Das Lenkrad presste sich unangenehm gegen ihren Bauch, irgendwo schlug sie mit dem Kopf an und war einen Augenblick lang benommen.

      Das Tor hatte gehalten, so viel dämmerte ihr. Sie stöhnte.

      Als sie den Kopf hob, blickte sie direkt in den Schalldämpfer ihres Verfolgers. Sie zitterte, als der Mann die Waffe durchlud und an ihren Kopf setzte. Sie war unfähig, irgend etwas zu tun. Statt dessen saß sie hinter dem Lenkrad und starrte ihr Gegenüber an wie das Kaninchen die Schlange. Der Puls ging ihr bis zum Hals.

      Sie schloss die Augen. Aus dem Hintergrund drang die Stimme des zweiten Mannes. Es klang Italienisch und war wohl so etwas wie ein Befehl. Elsa verstand kein Wort.

      Der Narbige verzog seine dünnen Lippen zu einer merkwürdigen Grimasse. Elsa spürte den Druck des Schalldämpfers gegen ihren Kopf und schluckte. Sie machte die Augen wieder auf und wunderte sich darüber, noch am Leben zu sein. Ihr Atem ging jetzt schneller.

      Der zweite Mann kam heran. Er sah besser aus, als der Narbige und hatte ein feingeschnittenes Gesicht, das von dichten schwarzem Haar und einem ebenso pechschwarzen Bart umrahmt wurde.

      Der Narbige wandte den Blick zu seinem Komplizen, aber die Pistole blieb weiterhin auf Elsas Kopf gerichtet, auch wenn sich der Druck etwas abschwächte.

      Sie wechselten ein paar Worte. Der Schwarzbart schien offenbar das Sagen zu haben. Der Narbige war nur ein Handlanger.

      Elsa blickte ängstlich von einem zum anderen

      Dann fragte der Schwarzbart in akzentbeladenem Englisch.

      „Wo ist Steiner?“

      Elsa verstand ihn nicht. In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie wollte antworten, aber ihr Mund blieb stumm. So schüttelte sie nur den Kopf.

      Der Narbige verstärkte den Druck seiner Waffe wieder.

      „Du sollst antworten!“, zischte er.

      „Ich kenne niemanden, der Steiner heißt!“, erklärte Elsa wahrheitsgemäß.

      Der Narbige holte zu einer schnellen Bewegung aus und schlug Elsa seitlich mit der Pistole ins Gesicht. Blut tropfte ihr aus der Nase.

      „Du lügst!“, zischte er dann. „Steiner wohnt hier.“

      Langsam begriff Elsa. Diese Kerle suchten Robert; aus welchem Grund auch immer.

      Der Schwarzbart bedeutete seinem Komplizen, es erst einmal dabei bewenden zu lassen. Elsa wurde roh aus dem Auto herausgezerrt. Sie wagte nicht, sich zu wehren. Es wäre auch zwecklos gewesen.

      Die Männer packten sie, und so wurde sie zurück ins Haus geführt.

      Als sie im Wohnzimmer ankamen, warfen sie Elsa auf die Couch.

      „Ich würde Ihnen empfehlen, keine Dummheiten zu machen!“, meinte der Schwarzbart kalt. „Wir spaßen nicht. Sie bekommen eine Kugel in den Kopf, wenn Sie irgend etwas versuchen.“

      Er sah sie scharf an. „Haben Sie mich verstanden?“

      Elsa nickte.

      „Ich will es hören!“

      „Ja!“

      „Gut so!“

      „Was wollen Sie? Geld ist nicht besonders viel da, aber...“

      „Wir wollen Steiner. Wo ist er? Vielleicht kennen Sie ihn unter einem anderen Namen. McCord? Jensen? Er benutzt noch ein paar weitere...“

      Er griff in seine Jackentasche und legte Elsa ein Foto auf den Tisch. „Sehen Sie sich das an!“

      Elsa zögerte erst. Dann schaute sie hin. Auf dem Bild war Robert.

      „Dieser Mann wohnt hier, nicht wahr?“

      Elsa antwortete nicht. Der Narbige trat unvermittelt vor und schlug ihr mitten ins Gesicht. Die Blutung in ihrer Nase, die gerade erst ein wenig zum Stillstand gekommen war, brach wieder auf. Elsa begann zu schluchzen.

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