Ein Leib in Christus. Zac Poonen

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Ein Leib in Christus - Zac Poonen

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      Zac Poonen

      Ein Leib in Christus

      Die Bedeutung von christlicher Gemeinschaft

      Dieses ebook wurde erstellt bei

      

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       PROLOG

       KAPITEL 1: Ein Leib – die Grundlage von Gemeinschaft

       KAPITEL 2: In Liebe wachsen

       KAPITEL 3: Gleichwertige Mitglieder

       KAPITEL 4: Einander helfen

       KAPITEL 5: Unterordnung und Führerschaft

       KAPITEL 6: Macht durch Einheit

       EPILOG: Die Liebe von Golgatha

       Impressum neobooks

      PROLOG

      Ein Neubekehrter stellte folgende Frage: „Wenn ich ein Christ werde, schließt das dann auch ein, dass ich mich der Kirche [Gemeinde] in der Nähe meines Hauses anschließe, wo die Leute so häufig miteinander streiten?“

      Welche Antwort sollen wir auf eine solche Frage geben?

      Berufen, der Welt die Schönheit der göttlichen Liebe zu zeigen, sind viele Kirchen stattdessen Brutstätten von interner Politik und von Rivalitäten – Karikaturen dessen, was Jesu Plan für sie war. (Dazu gehören auch viele evangelikale Gemeinden, die alle ihre Doktrinen richtig haben – außer der Doktrin der Liebe!)

      Das klare Zeugnis der christlichen Gemeinschaft ist eine fundamentale Notwendigkeit für die wirksame Verbreitung des Evangeliums. Evangelikale laufen Gefahr, den Wagen vor das Pferd zu spannen, wenn sie Evangelisation betonen und Gemeinschaft vernachlässigen.

      Eine kraftlose Kirche kann niemals Gottes Zweck erfüllen.

      Sicherlich müssen wir zuerst unser eigenes Haus in Ordnung bringen, bevor wir andere einladen können, sich unserer Gemeinde anzuschließen.

      Was können wir tun, um den traurigen Zustand der zwischenmenschlichen Beziehungen in unserer heutigen Christenheit zu verbessern?

      Das Wort Gottes hat eine Antwort, wenn wir bereit sind zu hören …

      KAPITEL 1: Ein Leib – die Grundlage von Gemeinschaft

      Obwohl der Mensch auf vielen Gebieten Fortschritte gemacht hat, stellen menschliche Beziehungen überall auf der Welt weiterhin Probleme dar. Konzerne und Behörden geben gewaltige Summen für die Beschäftigung von Personal aus, um Harmonie unter den Angestellten zu fördern.

      Nun könnte man denken, dass es verständlich ist, wenn es selbstsüchtige, unbekehrte Menschen schwerfinden, miteinander auszukommen, aber wenn Menschen von neuem geboren und neue Kreaturen in Christus geworden sind, können solche Probleme gewiss nie auftreten – so könnte man meinen. Denn schließlich, wenn Gott bei jemandem das Zentrum des Lebens und Dienstes ist, welchen möglichen Raum kann es dann für die trivialen Probleme geben, die andere belasten?

      Doch leider braucht es keinen Beweis für die Tatsache, dass Christen überall auf der Welt miteinander kämpfen und streiten. Viele sprechen nicht einmal mit ihren Glaubensgeschwistern, einige können nicht einmal den Anblick gewisser anderer Christen ausstehen. Der Name Gottes wird in der Welt durch das Verhalten von bekennenden Christen weiterhin geschändet.

      Jesus sagte, dass die Welt seine Jünger durch ihre intensive Liebe füreinander erkennen würde. Dies wurde – allgemein gesprochen – in den ersten beiden Jahrhunderten der christlichen Epoche buchstäblich erfüllt. Die Welt schaute mit Erstaunen auf die Christen und rief dann aus: „Schaut, wie diese Christen einander lieben!“ Heute ist die Geschichte anders und die Welt sagt oft: „Schaut, wie diese Christen einander hassen!“

      Beziehungen sind in der Tat äußerst wichtig. Gaben, Talente, Methoden, Techniken, Programme und Finanzen sind gegenüber Menschen und zwischenmenschlichen Beziehungen allesamt zweitrangig. Die Gemeinde kann ihre gottbestimmte Funktion als Licht der Welt nur erfüllen, wenn es unter ihren Mitgliedern echte christliche Gemeinschaft gibt. Ebenso kann ein Einzelner nur dann anderen Menschen Leben vermitteln, wenn er selber gelernt hat, mit seinen Mitchristen nach dem Gesetz der Liebe zu leben.

       Zweidimensionale Gemeinschaft

      Die Bibel sagt klar und wiederholt, dass kein Christ Gemeinschaft mit Gott haben kann, wenn er mit anderen Christen keine Gemeinschaft hat. Du kannst nicht mit Gott wandeln, wenn du nicht in Liebe zu deinem Glaubensbruder lebst.

      Das Kreuz, an dem Jesus starb, hatte zwei Balken – einen vertikalen und einen horizontalen: Jesus kam nicht nur, um Frieden zwischen Mensch und Gott zu bringen (vertikal), sondern auch zwischen Mensch und Mensch (horizontal). Die vertikalen und horizontalen Beziehungen gehen Hand in Hand. Du kannst nicht das Erstere haben, wenn du das Letztere ignorierst.

      Johannes, der Apostel der Liebe, hat zu diesem Thema einige sehr starke Worte zu sagen. Einer der Beweise für echte Buße, so sagt er, liegt darin, dass ein Mensch anfängt, seine Mitchristen zu lieben. Wenn ein Mensch diese Liebe nicht hat, ist das ein sicherer Hinweis darauf, dass seine Bekehrung nicht echt und dass er auf dem Weg zum ewigen Tod ist (1Joh 3,14). Richtige Doktrinen waren nicht der einzige Test, den die Apostel anwandten, um sich zu vergewissern, wo ein Mensch in seiner Beziehung zu Gott stand.

      An einer späteren Stelle im selben Brief sagt Johannes: Wenn ein Mensch behauptet, dass er Gott liebt, während er seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner. Beachte dies! Der richtige Name für einen solchen Menschen ist nicht „Gläubiger“ [Christ], sondern vielmehr „Lügner“! Die Logik des Johannes ist unwiderstehlich. Er sagt, dass ein Bruder sichtbar ist, während Gott unsichtbar ist. Wenn du das Sichtbare nicht lieben kannst, ist es unmöglich, das Unsichtbare zu lieben (1Joh 4,20).

      Vergleiche das nun mit der Erfahrung der meisten „Christen“. Liebe zu Gott wird gewöhnlich im Hinblick auf die betriebsame Aktivität im christlichen Dienst oder im Hinblick auf die verzückten Gefühle der Freude, die man in einer Versammlung erlebt, gemessen. Diese können höchst trügerisch sein. Ich habe Christen getroffen, die mit anderen Christen keine Gemeinschaft haben, die trotzdem die Aussage machen, dass sie „wunderbare Gebetszeiten“ und „erstaunliche Resultate im Dienst“ erreicht haben.

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