Die Farben des Abends. Wolfgang Bendick
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Die Ferien gingen zu Ende und mit ihnen eine tolle Zeit. Dora fuhr mit ihrer Mutter und ihrem Bruder wieder zurück nach Darmstadt. Doch der Abschied fiel uns leicht. Wir wussten, wir würden uns bald wiedersehen! „Wäre nicht das blöde Studium, ich würde gleich hierbleiben!“, meinte sie. Also zog ich wieder zu Herbert hinunter. Bald darauf kamen zwei neue Ersatzdienstler, die im früheren Zimmer von Dora untergebracht wurden.
Don Krawallo
Um zwei Uhr früh ging das Seilbahntelefon. Es war Ede, der Küchenhelfer. Er hatte seinen 800er Fiat in eine Felswand gerammt und in seinem Suff Glück gehabt. Nur musste das Auto irgendwie verschwinden, bevor es die Bullen bemerkten. Zwei von uns ließen sich runterfahren, bewaffnet mit Brecheisen und Vorschlaghammer, um die Kiste wieder flott zu machen. Und es klappte! Doch so ein ‚Akkordeon-Auto‘ muss aus dem öffentlichen Verkehr verschwinden. Und so fuhren sie es über den Almenweg hoch zum Haus. Dort ersetzte es dann den Motorschlitten, im Sommer, wenn kein Schnee war, um den Wagen mit den Einkäufen von der Seilbahn hinab zum Haus zu schaffen. Nach und nach schnitten wir die Karosserie weg und verwandelten es in einen Buggy. Damit rasten dann die Motornarren nachts auf den Pisten, die zu den Seilbahnbaustellen führten.
Fast jede Woche gab es einen größeren Vorfall, der meist mit Arbeit für den Hausmeister endete. Irgendwer machte einen großen Scheiß. Manchmal waren das die Gäste, oft aber auch das Personal. Einmal war eine ganze Tür mit Füllung aus der Wand gebrochen. Ein abgewiesener Liebhaber? Oder ein Waschbecken war abgerissen. Hatte jemand versucht, darin zu baden? Der Mittelpunkt unserer Küche war ein riesiger Gasherd. Dieser hatte außer den vielen Platten obenauf ein riesiges Backrohr mit zwei Öffnungen, eine auf jeder Seite. So konnte man die Tiegel durchschieben oder es von beiden Seiten bestücken. Meist war dieser Herd nur mittags in Betrieb, abends gab es kalte Platte. Nach dem Essen, als wir die Küche putzten, meinte der Koch „wer traut sich, durch das heiße Backrohr zu kriechen?“ Wir schauten uns an. Es gab eigentlich interessantere Sachen zu tun! Es blieben nur der Koch und sein Gehilfe übrig. Wetten wurden abgeschlossen. Der Koch machte den Anfang, es war ja seine Idee gewesen. Er zog sich die Ärmel über die Hände, kroch in die Öffnung und robbte durch, nicht ohne Jammern, dass es da drin sauheiß sei. Einer hielt ihn am Fuß fest. „Das ist unfair!“ tönte es dumpf aus der Röhre. Dann kam er drüben an, krabbelte auf den Händen über den Küchenboden weiter, um seine Beine herauszubekommen. „15 Sekunden!“ Jemand hatte auf die Uhr geschaut gehabt. Dann war der Helfer dran. Der war etwas dicker. Aber er schaffte es auch, hineinzukommen. Doch dann hing er anscheinend fest. „Ich stecke fest! Scheiße, holt mich raus!“ Anfangs dachten wir, es sei ein Witz und er wolle dadurch, dass wir ihn rauszogen, den Rekord brechen. Jemand klappte eine Tür zu. Doch er schimpfte immer heftiger, schrie fast, es roch auch schon nach verbrannten Klamotten. Da griffen wir zu und schafften es, ihn auf die andere Seite zu bekommen. Er stieß uns zur Seite, raste in die Spülküche und ließ sich aus dem Schlauch kaltes Wasser überlaufen. Seine Kleidung zeigte Brandflecken und als er sie abriss, waren Ellbogen und Knie voller Brandblasen. Klar, dass der Chef Wind davon bekam. „Solche Dappschädel!“, brüllte er halb lachend, halb zornig. In der Woche darauf ging es darum, in der vollen Abfalltonne für die Schweine einen Kopfstand zu machen…
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