MACHT. Anton Baumgärtner
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Durch diese Thesen haben wir eine ungefähre Vorstellung, seit wann der Mensch intelligent ist, und was seine Intelligenz ausmacht. Es ist das Bewusstsein vom Sein (Werden, Dasein, Nichtsein) und die immer komplexere Begriffswelt, die zu immer mehr Verhältnissen führte, deren Zusammenhänge er richtig begreifen musste.
Je mehr und besser ein Mensch die Welt begreift, um so intelligenter ist er. Die komplexen Verhältnisse wurden am Ende auch noch kompliziert, sodass sie eine Spezialisierung des Denkens entstand. Auf diese Weise entstanden neben der Religion auch noch die Wissenschaften und die Philosophie.
Die intelligentesten Menschen sind die Philosophen, denn sie haben ein Allgemeinwissen und begreifen nicht nur Teile des Ganzen, die Beziehungen aller Teile zu allen anderen, sondern können die komplizierten Zusammenhänge auch noch abstrakt erklären.
An dieser Stelle beginnt aber auch ein Irrtum über die Eignung der Philosophen zum Politiker. Wir kennen ein berüchtigtes Beispiel der Überschätzung: Platon.
Platon stand zu lange vor dem Spiegel und hatte dabei den Einfall: „Ja, das ist es…“ Ein Philosoph muss ein Herrscher sein oder die Herrscher müssen philosophisch sein.
Die LEBENSERFAHRUNG.
Der Philosoph ist durch seine Intelligenz nicht zur Führung der Herde geeignet und ist daher als Politiker nicht legitimiert. Denn ein Philosoph ist selten weise. Platon geriet zweimal in Gefangenschaft, wurde zum Sklaven und musste von seiner Familie mühsam und teuer freigekauft werden. Was nicht für seine Klugheit spricht. Sondern eher ein Beweis für fehlende „Soziale Intelligenz“ ist. Diese Art der Intelligenz hat nicht viel mit Wissen zu tun, sondern hat das Wissen um Gerechtigkeit zur Basis. Der Sinn für Gerechtigkeit setzt wiederum Klugheit voraus und Klugheit beruht auf praktischer Weisheit.
Wir kennen die praktische Weisheit aus dem Reich der Tiere.
Die LEITTIERE.
Gehorsam und Macht.
Was ist Macht?
“Macht ist der bedingungslose Gehorsam gegen eine Autorität“.
Platon kam in seinem Buch „Staat“ auch zu der Lösung, dass der Gehorsam die höchste Tugend (des Volkes) sei. Die Frage ist nicht der Gehorsam, sondern die Frage ist, wer soll führen, wer ist zur Führung legitimiert? Das Problem ist nicht der Gehorsam, sondern das Problem ist die Legitimation der Führer. Und das Übel der Macht ist der Missbrauch der Macht. Wird sie missbraucht, so wird sie autoritär, tyrannisch und despotisch. Die Gehorchenden werden dann nicht von einem intelligenten klugen und gerechten Menschen geführt, sondern leiden unter den Launen eines Despoten.
Im Tierreiche gibt es unter den Rudeln ein Leittier dem alle anderen blind folgen, und das, weil das Tier mit der meisten Erfahrung das Überleben des Rudels am besten garantiert.
In den Herden steuert das kollektive Wissen das Tun jedes einzelnen Elements. Dort wo ein Rudel zu einer Herde wird, wo keiner mehr alle kennen kann, wird das Leittier des Rudels durch den kollektiven Herdentrieb ersetzt. In diesem Fall spaltet sich die Herde so lange in Gruppen, bis aus einer überschaubaren Einheit die Besten entstehen. Die Besten der Einheiten bringen durch Kämpfe den Tüchtigsten hervor. Er leitet und beschützt die anderen und beherrscht es durch den Beweis seiner Stärke oder Fähigkeiten.
In Schwärmen gibt es keine Selektion, sondern der Instinkt schafft die Schwarmintelligenz. Diese Intelligenz besteht aus der instinktiven Reaktion auf bestimmte gute, schlechte, oder gefährliche Situationen. Denen man durch Abstand ausweicht.
HERRSCHAFT, GEHORSAM und soziale INTELLIGENZ.
Beim Menschen finden sie alle drei Varianten des Gehorsams. Im Zeitalter der Natur war der Primitive ein Jäger, und der beste (erfahrenste) Jäger wurde zum Häuptling. Er garantierte das Überleben des Stammes am sichersten durch die Erfolge bei der Jagd. Ihm zur Seite bildeten die Familienväter einen Rat. Die Klügsten des Rates waren die Weisen. Unter den Weisen waren auch Schamanen, also Menschen, die „ohne Augen“ sehen konnten: die Seher. Ihnen gehorchten alle anderen Mitglieder des Stammes, weil sie Dinge sahen, die in der Zukunft lagen.
Als der Mensch zum Menschen geworden war, begann der große Hokuspokus der Priester. Sie wussten angeblich, was Gott von den Menschen will und machten mit der Verkündung seines Willens (Wortes) ein gutes Geschäft. Sie missbrauchten die spirituelle Macht zum Zweck einer parasitären Gratisexistenz. Bis 1789. Eine „Wissenschaft von Gott“ wird ihnen den Rest geben.
Die GEGENSÄTZE.
Oft ersetzt der Gehorsam die Intelligenz und den gesunden Menschenverstand und wird auf diese Weise vom Segen zum Fluch.
Der Gegensatz zur Intelligenz ist die Dummheit.
Das heißt: bestimmte Menschen begreifen die sozialen Verhältnisse nicht und können keine Beziehung zwischen Ursache und Wirkung herstellen. Als Beispiel kann der Kapitalismus dienen. Die Liberalen haben keine Ahnung vom Grundstoff ihrer Ideologie, werken mit ihm wie Chaoten oder Betrunkene. Sie taumeln und torkeln herum, fallen ab und zu auf die Schnauze oder demolieren Sachen und Fensterscheiben.
Ihr Erfolg hat sie berauscht. Sie gleichen in etwa Hitler, als er Paris eingenommen hatte und sich als größter Feldherr aller Zeiten feiern ließ. Hitler war macht-süchtig und von seinen Siegen und militärischen Erfolgen so berauscht, dass er sich schließlich barfuß nach Stalingrad aufmachte, denn arische Füße können nicht frieren.
Ähnlich berauscht sind die Kapitalisten von ihren Erfolgen. Nach jedem Wall Street-Hoch feiern sie prächtige Feste und schwören sich, so lange zu tanzen, bis die Musik aufhört zu spielen.
Die Corona-Kapelle spielte ihnen dann das „Lied vom Tod“. Wir kennen alle die berühmt Mundharmonika-Melodie des Westerns. Irgendwo steigt ein fremder Revolverheld vom Pferd. Aber die Besoffenen in der Bar, schreien nach noch einem Whiskey und hören die Drehtüre des Saloons nicht. Bis einer den Fremden wahrnimmt und auch die anderen die Mundharmonika hören. „Hey, Fremder, was willst Du hier…“ „Amigos, ich bin der Tod und soll hier ein paar Leichen abholen“. „Aber von uns ist keiner tot“. „Noch nicht…“. Dramatisch! Der Film kommt demnächst in die Kinos: 21.12.2022.
WILLE, MACHT und WAHRHEIT.
Oder: Wenn Gehorsam zum Fluch wird.
Die Satire soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch nicht gesagt worden ist, was zur Ausübung von Politik notwendig ist. Wir haben festgestellt, dass „Soziale Intelligenz“ die Voraussetzung für Politik sein könnte. Was die Frage aufwirft, was die intellektuelle Intelligenz von der sozialen unterscheidet.
Nehmen wir als Erklärungsbeispiel die Deutschen.
NIETZSCHE und der arischen ÜBERMENSCHEN.
Die Deutschen identifizierten sich mit Nietzsches Übermensch und dessen „Willen zur Macht“. Sie wollten die arische Leitkultur Nietzsches verwirklichen, eine, die der untergehenden abendländischen folgen sollte.
Sie haben eine Schwäche. Sie sind nur ans Gehorchen gewöhnt. Vergleichbar einem Hund. Der Hund ist dressiert und reagiert, weil er durch Lob motiviert ist. Der Hund lernt etwas, das nichts mit seinem natürlichen Wesen zu tun hat. Das Gelernte hat beim Hund den Intellekt konditioniert. Seine Konditionierung hat aber nichts mit Intelligenz