STEINE MACHEN GRENZE. Jacob Winter

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STEINE MACHEN GRENZE - Jacob Winter

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nur so von Bildern und Texten: "Hut ab" kann Jacob Winter da nur sagen.

      Siehe zu dieser Thematik auch die interessanten "Entlang der 1839er Grenze"-Suchresultate auf Google, wie beispielsweise "Dienstag 27. April 2010 – Entlang der 1839er Grenze". Darin gibt es einen ausführlichen Überblick über die vielen deutsch-schweizerischen Grenzveränderungen durch Gebietstausch im Laufe der Zeit. Eine solche Grenzänderung gab es 1938 übrigens auch zwischen (Kern-)Gottmadingen und Buch SH. Im Bundesblatt BBL 1938 Band 41 S. 509 – fr hiess es hierzu ergänzend zu einigen Konstanzer Grenzberichtigungen:

      "Der Regierungsrat des Kantons Schaffhausen, dem der deutsche Grenzänderungsvorschlag zur Vernehmlassung zugestellt worden war, gab dem Wunsch Ausdruck, es möchte die Gelegenheit von Verhandlungen über diese Grenzberichtigung benützt werden, um anzustreben, den unzweckmässigen Verlauf der Grenze diagonal über die Strassen Weisweil-Erzingen, Buch-Gottmadingen und Rüdlingen-Lottstetten durch eine Grenzziehung rechtwinklig zu den Strassen zu ersetzen". Weitere Details hierzu siehe auch Kapitel 8 C Gottmadingen-Buch.

      Im Artikel "Die Hoheitsgrenzen des Kantons Schaffhausen" von T. Isler (1973, ETH-Bibliothek Zürich) findet man viel wertvolle Hinweise bezüglich der überaus komplizierten Grenzziehung im Kanton Schaffhausen. Darin heisst es u.a.:

       "Die bestehenden komplizierten Grenzverhältnisse sind darauf zurückzuführen, dass der Kanton 1803 beim Entstehen des eidgenössischen Staatenbundes an eine Reihe deutscher Territorialherrschaften angrenzte".

      Nach mehreren Anlaufversuchen in der Zeit Napoleons I bzw. beim Wiener Kongress 1815 gab es dennoch keinerlei grenzbegradigende Fortschritte zu verzeichnen – dies gelang erst 1964. Es heisst dazu bei Isler:

       "Erst 150 jahre später war es nach langen und zähen verhandlungen möglich, die 43 ha (!) messende Exklave Verenahof in das schweizerische Hoheitsgebiet zu überführen. An einigen weiteren Stellen waren gleichzeitig noch flächengleiche Gebietsabtausche möglich, gesamthaft wechselten 5320257 m² ihre Hoheit".

      Interessant ist, dass wegen der Exklave Büsingen am Hochrhein bis heute keine Lösung gefunden werden konnte (da angeblich kein Austauschgebiet vorhanden), es aber für die Exklave Verenahof (bei Wiechs am Randen = heutige Gemeinde Tengen) und den "Schlauch" bei Bargen – wie gesagt – 1964 letztendlich eine grenzbegradigende Schlusslösung gab.

      Auf der ausführlichen (niederländischsprachigen) Website von Peter Dirver www.grensmarkeringen.be/Verenahof.htm kann das ganze Verenahof-„Theater“ mit sehr vielen Fotos in Augenschein genommen werden. Ebenso gibt es weitere Informationen mit dem Suchbegriff "Verenahof Exklave" auf Wikipedia.

      Die verworrenen "Schlauch"-Grenzlinien bei Bargen (884 als Paragen erwähnt) konnten schliesslich 1967 nach zwei Anläufen beim Bau der A4-Autobahn bereinigt werden. In Bargen steht übrigens der nördlichste Grenzstein der Schweiz. Er trägt die Nummer 593 und wird Im Volksmund den "Schwarzen Stein" genannt. Von hier aus wurden früher Verbannte oder Verurteilte oder gar Leprakranke von der Schaffhauser Obrigkeit abgeschoben. Gleichzeitig ist Bargen die nördlichste Gemeinde der Schweiz mit Anschluss an die B314, die ab der Bundesautobahn 81 genau rund um den Kanton Schaffhausen nach Waldshut-Tiengen verläuft.

      Die alten Grenzsteine von 1839 werden allerdings auch weiter vertragsmässig durch neue Steine ersetzt und im nachfolgenden Artikel gibt es hierzu interessante Informationen zu verzeichnen. Denn heutzutage werden die Zickzack-Landesgrenzen besonders im "Ramsener Zipfel" immer mehr begradigt und das muss sogar immer vom Bundestag abgesegnet werdenI

      In der Schweiz bleiben letztlich wie schon immer die jeweiligen Kantone zuständig. Die in den drei südbadischen Vermessungsämtern der Kreise sowie in den Kantonen Zürich und Schaffhausen für Steine und Vermessungsarbeiten auftretenden Kosten werden von den beiden Vertragsstaaten je zur Hälfte getragen, wie es im Staatsvertrag zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Bundesrepublik heisst.

      „Die Schwäbische“ vom 23.12.2003 (www.schwaebische.de) berichtete hierzu:

       Die Slalomfahrt mit dem Traktor ist bald Geschichte

       Zwischen Hochrhein, Schwarzwald und dem Hegau tauschen Deutschland und die Schweiz demnächst 6362 Quadratmeter Land aus und begradigen so die im Jahr 1839 noch zwischen dem damaligen Großherzogtum Baden und dem Kanton Schaffhausen gezogene Grenze. Doch verschenkt wird dabei nicht ein Zentimeter.

      Der Bauer in der kleinen Schweizer Gemeinde Barzheim (jetzt Gemeinde Thayngen) gegenüber der südbadischen Gemeinde Hilzingen kommt sich seit Jahren beim Pflügen seiner Mais- und Getreideäcker vor wie beim Slalom fahren. Immer wieder muss er die zerstreut auf seinem Feld stehenden sechs Grenzsteine umkurven. Schon öfters ist der Pflug daran hängen geblieben. Abgesehen davon liegt so auch ein gehöriges Stück Land brach. Auf gut 500 Metern Länge ragen aus den Feldern der Barzheimer Bauern derzeit neun quaderförmige, graue Grenzsteine fast einen Meter aus der Erde. Diese sind nicht an Wegen oder Ackergrenzen ausgerichtet. Sie sind wie im Zickzack über die gesamte Länge der Grenzlinie verstreut. Nach der jetzt vom deutschen Bundestag einstimmig beschlossenen Begradigung der Grenze an mehreren Stellen rund um den so genannten "Schaffhauser Zipfel" wird die Anzahl der Steine um gut die Hälfte reduziert. Dafür werden allein zwischen Barzheim und Hilzingen 2616 Quadratmeter Grund zu Deutschland und die gleiche Menge zur Schweiz wechseln – das größte Stück im seit über zehn Jahren von den Eidgenossen initiierten, aber von den Behörden beiderseits der EU-Außengrenze geplanten Landtausch.

       Den Schweizer Landwirt betrifft der Tausch aber nicht. Er ist schon immer Besitzer der Grundstücke um die Steine und zwar beiderseits der Grünen Grenze. "Es geht beim Landtausch ausschließlich um die politischen Grenzen", sagt Michael Hartwig, der für das Landtauschprojekt im Bereich der im Kreis Konstanz liegenden Gemeinde Hilzingen zuständige, stellvertretende Leiter des staatlichen Vermessungsamtes in Radolfzell. Da aber die Begradigung auch Landes-, Bundes- oder EU-Außengrenzen berühre, habe der Berliner Bundestag dazu seinen Segen geben müssen.

       Wieso jedoch im 19. Jahrhundert die Landesgrenze so eckig gezogen wurde, kann sich Hartwig heute nur schwer erklären. Möglicherweise seien früher die privaten Grundstücke anders eingezeichnet gewesen. In den nächsten Tagen wird die exakte Vermessung der zu tauschenden Flächen beendet sein. Dann werden die Grenzsteine bestellt. Die Steinmetze müssen die Inschriften auf die nun statt aus Muschelkalk aus Granit bestehenden und 250 Kilogramm schweren Steine einmeiseln. Statt dem Jahr 1839 wird darauf die 2003, als Jahreszahl der Staatsvertragsunterzeichung, stehen.

       Im Frühjahr sollen die wegen der Nummern und der den Grenzverlauf zeigenden Kerbe einzeln angefertigten Steine in den Boden gesetzt werden. Die deutsch-schweizerische Grenze wird zwischen Bargen (Kanton Schaffhausen) und Blumberg (Schwarzwald-Baar Kreis), Barzheim und Hilzingen sowie Dörflingen und Büsingen (beide Kanton Schaffhausen, beziehungsweise Kreis Konstanz) aber auch zwischen Hüntwangen und Wasterkingen im Kanton Zürich sowie Hohentengen im Kreis Waldshut begradigt.

      Die betroffenen Landfetzen (wunderbares Wort!) sind zwischen 46 und 2616 Quadratmeter groß. Die in den drei südbadischen Vermessungsämtern der Kreise sowie in den Kantonen Zürich und Schaffhausen für Steine und Vermessungsarbeiten auftretenden Kosten werden von den beiden Vertragsstaaten je zur Hälfte getragen, heißt es im Staatsvertrag zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Bundesrepublik. Den alten Grenzstein aus dem Jahr 1839 mit den Aufschriften CS und GB, für Canton Schaffhausen und Großherzogtum Baden, lässt Michael Hartwig, der stellvertretende Leiter des Vermessungsamtes Radolfzell, bald durch neue Steine ersetzen mit den Aufschriften S und D sowie der Jahreszahl 2003.

      Als

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