Überlast und Kernschmelze. Renate Amelung

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Überlast und Kernschmelze - Renate Amelung

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gewesen. Verflixter Alkohol. Hunderttausend für die Sanierung einer Stadtvilla. Er fasste sich an die Stirn als würde das seine Erinnerung einschalten. Bei dieser dämlichen Vernissage kann es nicht gewesen sein, denn er ging nüchtern, also, dass was er darunter verstand. Wo war er dann noch gelandet? Am Sonntag Chinese mit der Familie. Montag war Ratssitzung, da hielt er sich bewusst zurück. Politik verträgt kein Alkohol. Gestern, das war noch immer ein tiefes schwarzes Loch. Und verdammt wo war eigentlich sein Handy? Er musste sich rasch noch etwas Text zurechtlegen, denn wenn Uwe als Reporter hier auftauchte war er unerbittlich. Wie konnte er so leichtsinnig sein und sein Schwarzgeld einsetzen? Bernd schwor sich nie wieder einen Tropfen Alkohol anzurühren.

      Frau Sommer klopfte. Bernd kontrollierte rasch sein Aussehen im Spiegel und bat sie herein.

      „Herr Steiner, Ihr Handy.“ Sie legte das Telefon auf den Tisch.

      „Woher haben Sie das?“

      „Es lag im Briefkasten, Sie müssen es direkt vor der Tür verloren haben.“

      „Hm…“

      Und vor der Tür steht ein Reporter, freier Mitarbeiter der Printmedien.“

      Nicht Uwe von Antenne? „Kann warten!“

      Bernd verließ das Haus über den Hinterhof und fuhr zum Marktplatz in sein Büro, das ihm als Bürgermeister zur Verfügung stand. Im Eingangsbereich herrscht reges Treiben, so konnte er sich unbemerkt in sein Amtszimmer schleichen. Er griff sofort zum Telefon und rief Günter Stehn an. „Und hast du schon was gefunden was wir der Rentnergang anbieten können?“

      „Klar doch, kennst mich doch ich bin schnell. Was hältst du von Breuniger?“ Günter genoss ein wenig die knisternde Stille. „Breuniger geht raus, der Laden läuft nicht. Ist doch ein schönes großes Objekt, Rolltreppen sind drin…“

      „Willst du mich veruuze!“ brüllte Bernd ins Telefon.

      „Okay, ich hab da noch ein Altbau in Eller. Die Frau ist verstorben und hat uns das Haus überlassen. Total verschimmelt, wir haben das schon alles mit billigen Mitteln herrichten lassen um es teuer zu verkaufen und das schönste ist, in fünf Jahren wollen die da das Einkaufscentrum bauen, die Enteignungspläne sind schon in der Mache.“

      „Jetzt red nich son Tinnef. Ich brauch was, was gut ist aber nix kostet. Die Sache bringt mir Sympathie Punkte für die Wahlen. Da muss ich dranbleiben.“

      „Im Ernst?“

      „So was von!“ Eine Vision stieg in ihm auf, das war genau das Projekt in das er sich reinkniete, also so würde er es seiner Frau verkaufen und Wählerstimmen brachte es sicher.

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