Wrong turn. Juryk Barelhaven

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Wrong turn - Juryk Barelhaven 1

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müssen Sie erklären.“

      „Ich war nicht für ihn da, als es passierte.“

      „Verstehe.“ Hansen machte ein Gesicht, als hätte er noch nie so etwas Dämliches gehört. „Was hätten Sie schon tun können? Man kann kein Kind immerzu beschützen.“

      „Wenigstens ein Anruf. Oder ein Besuch. Tröstende Worte.“

      „Sie hätten alles stehen und liegengelassen und wären durch das All gereist, um ihrem Freund beizustehen? Möchte ich bezweifeln.“

      „Warum? Was hätten Sie getan?“

      „Ich hätte angerufen und gefragt, ob er etwas braucht. So macht man das doch. Und wenn man zufällig in der Nähe ist, dann kommt man zu Besuch.“

      „Das… hätte ich auch machen können. Aber“, Max holte tief Luft und stöhnte laut auf. „das war mir alles zu anstrengend. Vor drei Jahren war ich zu dem Zeitpunkt sogar noch auf der Erde…“

      „Dann sind Sie ein mieser Freund.“

      „Ich bin nicht stolz darauf“, stimmte Snow ihm zu. „Ich hätte da sein sollen. Nun, das ist der Grund, warum ich ohne ein Team allein mit Ihnen losgezogen bin.“ Er hustete kurz und lehnte sich zurück, um im Gehen die Sterne zu bewundern. „Nun, das spielt jetzt alles keine große Rolle mehr. Wir haben weniger als zehn Stunden Zeit, bis man uns abholt. Die Einzelheiten können wir jetzt gleich, beim Gehen, besprechen. Für den Fall, dass wir auf Gefahren stoßen.“

      „Gut, machen wir.“

      „Wir müssen uns nur noch heute vorsehen“, sagte Snow, „und dann haben wir es hinter uns.“

      Mit einem überraschten Lachen sagte Hansen: „Stimmt! Nur noch heute. Die Sache ist beinahe gelaufen. Kriege ich meine Waffe wieder?“

      „Wie? Na gut“, murmelte Snow und reichte sie ihm. „Für einen Tag waren das genug Dummheiten. Ab jetzt gelten folgende Regeln: wir flüchten Richtung Nordnordwesten und bleiben von der Straße fern.“

      „Nichts dagegen.“

      „Erstens sollten Sie sich von der Fantasie verabschieden, dass Sie es allein mit ihnen aufnehmen können. Sie kennen sich nicht aus, sie sind kein Verbrecher und Sie kennen nicht das Land. Ob Sie bloß die Straßenseite wechseln oder einfach in eine Richtung laufen: sobald Sie sich irgendwohin bewegen, wissen die, wo Sie sind. Sie können nicht verschwinden, weil Sie die Regeln nicht kennen. Anstatt die Typen zu sein, die schießend ihre letzten Kugeln verballern und dann von dem Rest gejagt und gefoltert werden, wollen wir die Typen sein, die nicht den Kampf suchen, und bewegen uns dort, wo die anderen nicht sind. So müssen Sie es machen. Wir sind wie zwei Schatten, die von diesem Planeten verschwinden, während die anderen nach Ablauf der Frist noch nach uns suchen. Während wir beide also bei SpaceTec uns eine warme Dusche gönnen, durchsuchen die anderen noch jede Hütte.“

      „Das ist…“ Hansen schüttelte den Kopf und machte mit einer Hand unbestimmte Gebärden, als wollte er einem Menschen, der noch nie einen Elefanten gesehen hatte, einen beschreiben. „Also schön. Wir machen es auf Ihre Art, Snow, aber wenn man auf mich schießt, ballere ich zurück. Ich verstecke mich nicht wie eine Ratte in einem Gully.“

      „Sie wollen drei Dinge“, sagte Snow. „Oder jedenfalls habe ich den Eindruck, dass Sie Ihre vierzehn Millionen wollen, dann noch ein bisschen die Sau rauslassen und möglichst ohne Einschusslöcher wieder nach Hause kommen.“

      „Tja“, sagte Hansen, und nun schien er etwas verlegen, etwas unbeholfen. „Ich nehme an, dass ich diesen Brown nicht mehr erwischen werde.“

      „Das, und die Tatsache, dass Sie kein Actionheld aus dem Fernsehen sind. Das sind keine unbeholfenen Straßengangster, Hansen, das sind richtig harte Killer, die nichts mehr zu verlieren haben. Es gibt zu viel, was Sie nicht wissen, zu viele Fehler, die Sie machen können. Sie können hierbei draufgehen, und Sie können mit mir verschwinden. Wenn wir es klug anstellen, sind sie in zehn Stunden wieder auf sicherem Terrain und kontaktieren Waldmann. Sagen Sie ihm, dass sie versagt haben und dass er sich jemand anderen suchen soll. Dann werden Sie wieder zur Erde fliegen und sich einen Drink in irgendeiner Bar gönnen und die ganze Sache vergessen. Wollen Sie jetzt den Drink in einer Bar oder den äußerst schmerzhaften Tod?“

      Hansen schwieg lange. Snow ging weiter voran und wartete auf eine Reaktion. Sie liefen über eine asphaltierte Straße, die durch eine hügelige Landschaft führte, die so dunkel und unbewohnt schien wie damals, als der Planet noch weitgehend unbewohnt gewesen war.

      Schließlich seufzte Hansen tief und sagte: „Ich glaube, ich wähle den Drink.“

      „Das glaube ich auch.“

      „Es ist, als würde man auf die Jagd gehen. Das Wichtigste dabei ist die Geduld. Wenn man Geduld hat, kriegt man, was man will.“

      „Stimmt.“ Snow nickte ihm aufmunternd zu, froh darüber, dass er den sicheren Weg wählte. „Wir haben zwei Gefahrenquellen, nämlich die wilden Tiere und die Menschenjäger. Eigentlich sind es drei, denn die Zeit arbeitet gegen uns. Wir müssen die Zeit durchhalten, und wir müssen mit unseren Kräften aushalten.“

      „Was haben wir noch zu essen?“

      Snow langte zu seiner Umhängetasche und verteilte die Müsliriegel und zwei Wasserflaschen gerecht. „Trinken Sie nicht alles auf einmal aus…“

      „Ich bin kein Idiot.“

      „Michel Brown ist mit unserem Auto fort – wenn er zügig die gleiche Strecke zurückgefahren ist, hat er ungefähr jetzt die erste Patrouille erreicht und ihnen mitgeteilt, wo wir sind. Im besten Fall hat er sich verfahren, aber davon würde ich nicht ausgehen.“

      „Klingt logisch.“

      „Die Banden haben Handys und wissen spätestens jetzt, wo wir sind. Mit ihnen allen können wir es nicht aufnehmen, also schlage ich vor, dass wir uns in die Büsche schlagen und zu Fuß durch das Dickicht versuchen weiterzukommen.“

      „Haben die Bluthunde?“

      „Ich glaube nicht. Aber Fährtenleser“, antwortete Snow ehrlich. „Was immer die vorhaben – die machen es erst, wenn sie wissen, wo wir sind.“

      „Gehen wir also vom Schlimmsten aus.“

      „So ist es. Ach, und noch etwas, Hansen.“

      „Was denn?“

      „Wenn wir das überleben wollen, müssen wir zusammenarbeiten.“ Unvermittelt bog Max ab, hüpfte über einen Graben und nahm die Route durch hüfthohes Gras auf einen kleinen Wald zuhaltend. Ohne Widerspruch folgte Hansen ihm und nach wenigen Minuten waren sie von der Straße aus nicht mehr zu sehen.

      Die Vorhut stob durch die kleine Gasse, in wilden Schlangenlinien auf ihren Crossmaschinen. Das tiefe Dröhnen der aufgemotzten Maschinen, das Prasseln von Sand und Steinen unter breiten Rädern war eine Zumutung für jeden, der sich in Reichweite der stillgelegte Fabrik befand doch den Fahrern war dieses Imponiergehabe wichtiger als die eigene Gesundheit. Auf jeder freien Fläche des Fabrikgeländes hockten Männer und Frauen, die Visiere der Motorradhelme geschlossen, darauf die Fratzen von Monstern gesprayt. Je mehr Farben, desto höher der Rang. Vierzehn Motive. Also vierzehn Banden.

      Roxanne

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