Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve.... Friedrich Schiller

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Gesammelte Dramen: Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder • Die Jungfrau von Orleans • Die Räuber • Die Ve... - Friedrich Schiller

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brachtet so die Unsern in Verwirrung.

      LIONEL.

      Ihr könnts nicht leugnen. Euer Flügel wich

      Zuerst.

      BURGUND.

      Weil dort der erste Angriff war.

      TALBOT.

      Das Mädchen kannte unsers Lagers Blöße,

      Sie wußte, wo die Furcht zu finden war.

      BURGUND.

      Wie? Soll Burgund die Schuld des Unglücks tragen?

      LIONEL.

      Wir Engelländer, waren wir allein,

      Bei Gott! Wir hätten Orleans nicht verloren!

      BURGUND.

      Nein – denn ihr hättet Orleans nie gesehn!

      Wer bahnte euch den Weg in dieses Reich,

      Reicht' euch die treue Freundeshand, als ihr

      An diese feindlich fremde Küste stieget?

      Wer krönte euren Heinrich zu Paris,

      Und unterwarf ihm der Franzosen Herzen?

      Bei Gott! Wenn dieser starke Arm euch nicht

      Hereingeführt, ihr sahet nie den Rauch

      Von einem fränkischen Kamine steigen!

      LIONEL.

      Wenn es die großen Worte täten, Herzog,

      So hättet Ihr allein Frankreich erobert.

      BURGUND.

      Ihr seid unlustig, weil euch Orleans

      Entging, und laßt nun eures Zornes Galle

      An mir, dem Bundsfreund, aus. Warum entging

      Uns Orelans, als eurer Habsucht wegen?

      Es war bereit, sich mir zu übergeben,

      Ihr, euer Neid allein hat es verhindert.

      TALBOT.

      Nicht Eurentwegen haben wirs belagert.

      BURGUND.

      Wie stünds um euch, zög ich mein Heer zurück?

      LIONEL.

      Nicht schlimmer, glaubt mir, als bei Azincourt,

      Wo wir mit Euch und mit ganz Frankreich fertig wurden.

      BURGUND.

      Doch tats euch sehr um unsre Freundschaft not,

      Und teuer kaufte sie der Reichsverweser.

      TALBOT.

      Ja teuer, teuer haben wir sie heut

      Vor Orleans bezahlt mit unsrer Ehre.

      BURGUND.

      Treibt es nicht weiter, Lord, es könnt Euch reuen!

      Verließ ich meines Herrn gerechte Fahnen,

      Lud auf mein Haupt den Namen des Verräters,

      Um von dem Fremdling solches zu ertragen?

      Was tu ich hier und fechte gegen Frankreich?

      Wenn ich dem Undankbaren dienen soll,

      So will ichs meinem angebornen König.

      TALBOT.

      Ihr steht in Unterhandlung mit dem Dauphin,

      Wir wissens, doch wir werden Mittel finden,

      Uns vor Verrat zu schützen.

      BURGUND.

      Tod und Hölle!

      Begegnet man mir so? – Chatillon!

      Laß meine Völker sich zum Aufbruch rüsten,

      Wir gehn in unser Land zurück.

      Chatillon geht ab.

      LIONEL.

      Glück auf den Weg!

      Nie war der Ruhm des Briten glänzender,

      Als da er seinem guten Schwert allein

      Vertrauend ohne Helfershelfer focht.

      Es kämpfe jeder seine Schlacht allein,

      Denn ewig bleibt es wahr! Französisch Blut

      Und englisch kann sich redlich nie vermischen.

      Zweiter Auftritt

      Königin Isabeau von einem Pagen begleitet zu den Vorigen.

      ISABEAU.

      Was muß ich hören, Feldherrn! Haltet ein!

      Was für ein hirnverrückender Planet

      Verwirrt euch also die gesunden Sinne?

      Jetzt, da euch Eintracht nur erhalten kann,

      Wollt ihr in Haß euch trennen und euch selbst

      Befehdend euren Untergang bereiten?

      – Ich bitt Euch, edler Herzog. Ruft den raschen

      Befehl zurück. – Und Ihr, ruhmvoller Talbot,

      Besänftiget den aufgebrachten Freund!

      Kommt, Lionel, helft mir die stolzen Geister

      Zufriedensprechen und Versöhnung stiften.

      LIONEL.

      Ich nicht, Mylady. Mir ist alles gleich.

      Ich denke so: was nicht zusammen kann

      Bestehen, tut am besten sich zu lösen.

      ISABEAU.

      Wie? Wirkt der Hölle Gaukelkunst, die uns

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