DANNY. Mari März
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MARI MÄRZ
DANNY
Blind Date mit dem Tod
Handlungen und Personen sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Markennamen sowie Warenzeichen werden in diesem Buch in einem ausschließlich fiktionalen Zusammenhang verwendet.
DANNY
Blind Date mit dem Tod
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DIE TEXTWERKSTATT
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Cover-Grafiken: Pixabay
MARI MÄRZ
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Vorwort
Die Mordslustigen ist eine Autorenvereinigung, in der sich Schriftsteller zusammengefunden haben, die Kill, Thrill und sonstige Formen der Spannungsliteratur veröffentlichen.
DANNY gehört zu der Serie BLIND DATE MIT DEM TOD. Jeder von uns Mordslustigen verfasste eine Geschichte zu diesem Untertitel. Darüber hinaus bestimmten wir gemeinsam folgende Rahmenbedingungen:
die Verwendung des Begriffs »mordslustig«
sowie einen Autor oder eine Autorin als handlungsrelevante Person.
Hier nun meine Version der Blind-Date-Story. Vorhang auf für DANNY ...
DANNY
Danny ist erfolgreich.
Danny geht über Leichen.
Der Online-Broker lebt im Herzen Berlins. In seiner Luxus-Suite im Hotel Waldorf Astoria erledigt er die schmutzigen Geschäfte und verführt seine Blind Dates. Frauen sind für ihn nicht mehr als Beute. Jagdtrophäen. Hübsche Betthäschen, mit denen er sich die Zeit vertreibt.
Kurzum:
Danny ist ein Arschloch.
Danny wickelt sie alle um den Finger.
Na ja, FAST alle!
Hattest du schon Blind Dates?
Und, waren Arschlöcher dabei?
Dann solltest du diese Geschichte lesen!
Chapter 1
Danny ist ein heißer Kerl.
Erfolgreich. Erotisch. Eloquent.
Vor drei Jahren zog er nach Berlin.
Für Danny ist das nicht nur eine Stadt. Berlin ist Verheißung pur. Das gelobte Land für all jene, die sich in der Anonymität verstecken und an dem Gedanken wärmen wollen, allein aber nicht einsam zu sein. Hier gibt es jede Menge Zerstreuung.
Danny liebt Frauen.
Nein, eigentlich verachtet er sie.
Frauen sind Beute, hübsche Jagdtrophäen, aber eben nur so lange, bis der Lack ab ist. Und der bröckelt bei den Damen schnell. Genauer gesagt während des ersten Dates. Danny gibt sich wirklich Mühe mit den Frauen, geht mit ihnen schick essen, nimmt sie mit in die Oper oder ins Theater. Ja, unser Danny lässt sich nicht lumpen, er investiert einiges und will viel. Wenn eine nicht beim ersten Date gefickt werden will, dann war es das für ihn. Frauen sind schließlich keine Mangelware. Berlin ist voll davon.
In dieser verruchten Metropole leben knapp zwei Millionen Schlampen. Rechnet er die hässlichen heraus, bleiben ihm bestimmt dreihunderttausend respektable Stuten, die zugeritten werden wollen. Er müsste schon verdammt alt werden, um sie alle zu ficken. Und dann ist da auch noch das nördliche Umland. O ja! In Brandenburg sind die Frauen heiß, naiv, hungrig, unverbraucht. Sie haben feste Körper von der Gartenarbeit, üppige Titten vom Kinderkriegen und sie gieren nach Aufmerksamkeit. Denn ihre Männer sind entweder Bauerntrampel oder langweilige Durchschnittstypen, die beim Finanzamt oder in irgendeinem verstaubten Bundesministerium arbeiten. Wer kann es ihnen also verübeln, wenn diese Kleinstadttussen wenigstens einmal in ihrem mittelmäßigen Dasein etwas erleben wollen?
In Berlin hingegen sind die Frauen laut und vulgär, satt von der Großstadt. Die Blind Dates mit ihnen sind weniger amüsant, eher Häppchen statt Festmahl, Currywurst statt Lammbraten. Champagner gibt es jedoch immer. So viel Stil muss schon sein. Nicht unbedingt für die Weiber, nein, für Danny.
Eigentlich stammt er aus Bad Godesberg und heißt mit bürgerlichem Namen Daniel Alexander Freiherr von Großenkamp. Er ist der älteste Spross einer aristokratischen Bankiersfamilie, die seit Jahrhunderten mit Schuldverschreibungen und Aktien jede Menge Geld verdient. Danny ist nun der Erste in diesem Imperium, der ausschließlich auf Online-Trading setzt, sein eigenes Ding durchzieht, und das überaus erfolgreich.
Ja, Danny ist ein angesehener Broker, ein Geheimtipp für die Mächtigsten dieser Welt. Die Finanzkrise hat er mit einem saftigen Plus überstanden – anders als diese weinerlichen Pisser ohne Fantasie und Begabung. In diesem Business zählt nur eins: Man(n) muss über Leichen gehen können. Und das kann Danny vortrefflich. Er steht zwar für eine neue Generation der Familie, aber die alten Tugenden sind sehr wohl Bestandteil seiner Gene. Die Großenkamps haben einst Hitler finanziert und sich im Zweiten Weltkrieg den Arsch wund verdient. Danny dealt mit russischen Oligarchen, Warlords aus Fernost, mit Geldgeiern aus Übersee und natürlich den Asiaten.
Und das alles online, in der Luxus-Suite des Waldorf Astoria – mitten im Herzen Berlins.
Von hier aus hat er einen atemberaubenden Blick über die Dächer der City. Die Weiber stehen darauf. Das ist einer von diversen Gründen, warum Danny die Suite dauerhaft angemietet hat. Er kann die exorbitant hohen Kosten von der Steuer absetzen. Warum auch sollte er sein hart verdientes Geld dem Fiskus in den Rachen werfen, der davon Schmarotzer finanziert, Spielplätze und Schulen baut? Mit Kindern hat Danny nichts am Hut und die Gosse interessiert ihn nicht. Seine Mutter engagiert sich für Waisenhäuser und AIDS-Kliniken in Kenia, das reicht doch wohl.
Sollen sich die Gutmenschen dieser Welt um all die Weiber und ihre Blagen kümmern. Unseren Danny geht das Elend anderer nichts an. Almosen haben schließlich noch niemanden motiviert, etwas zu schaffen. Geld muss verdient werden, dann ist es ein Motor, ein Katalysator, die Basis des Fortschritts und der Macht.
Was Geld betrifft, ist unser Danny nicht knauserig. Nein! Das Service-Personal hier im Waldorf Astoria erhält regelmäßig saftige Trinkgelder. Der