Natürlich gesund mit Weihrauch. Dr. Hanspeter Hemgesberg
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Äußerlich:
Erkrankungen im gesamten Atemwegsbeschwerden
„rheumatischen Formenkreis“ Soor
(entzündlich + chron.-degenerativ) Chronische Geschwüre und Knochener-
Schmerzen krankungen (Adstringens)
Würmer Förderung des Haarwuchses
Haemorrhoiden
Zuerst zur „Externa-Therapie“ (Anwendung zum äußerlichen Gebrauch): Die schon genannten Zubereitungen dienten der Behandlung von Wunden (auch von schlecht heilenden und von juckenden Wunden) und Geschwüren und von schuppenden, juckenden, brennenden und auch schmerzhaften Hautkrankheiten. Was die „Interna-Therapie“ angeht, so fand Weihrauch viel Anwendung beim Magen-Darm-Geschwüren, Magen-Darm-Entzündungen, bei Entzündungen generell, bei Wucherungen der Augen-Bindehaut, zur Behandlung von tuberkulösen Restherden und dann besonders bei vielen Krankheiten des rheumatischen Formenkreises (wie wir diese heute nennen) - also von Gicht über chronisch-degenerativen wie entzündlichen Rheumatismus und auch bei Gelenkveränderungen - und bei allen diesen Krankheiten aufgrund der „Dreier-Wirkung“ des Weihrauchs: einmal entzündungshemmend, dann schmerzstillend und drittens beruhigend (sedierend). Hochinteressant war dann aber auch die Anwendung als geschätztes Mittel gegen bösartige Tumoren (Malignome oder Krebsleiden) von Magen, Darm (und hier besonders von End- und gesamten Dickdarm), Leber und Milz und auch bei sonstigen Tumoren des gesamten Bauchraumes und nicht zuletzt auch bei Krebs im Bereich der Brustwarzen. Ein Wort noch zur oben genannten dritten Wirkung. Nämlich der beruhigenden. In der Antike war es anscheinend üblich, den Opfern bei der Hinrichtung (z.B. Kreuzigung) myrrhe- und weihrauchhaltigen Wein zu reichen, um deren Leiden zu dämpfen. Der Babylonische Talmud (Synhedrin VI.) überliefert jedenfalls die Forderung des Rabbi Hisdas, den zur Hinrichtung Hinausgeführten Wein und Weihrauch zu geben, damit ihr Bewusstsein verwirrt werde. Die Hippokratiker (d.s. die Schüler und Nachfahren des berühmten Arztes Hippokrates und seiner Ärzteschule von Kos) setzten den Weihrauch ein bei Asthma, Unterleibsleiden und äußerlich bei verschiedenen Hautleiden und zudem verwendeten sie Weihrauch auch zur Herstellung von kosmetischen Salben. Auch Paracelsus lobte die wichtigen Heilswirkungen des Weihrauchs (/-harzes). Der berühmte griechische Philosoph und Naturforscher Theophrast(us) von Erosos (371-287 v.Chr.; er war wohl der bekannteste Schüler des großen Aristoteles; er gilt als der Begründer der wissenschaftlichen Botanik) widmete dem Weihrauch in seinem Werk „Historia plantarum“ (Pflanzengeschichte) eine ausführliche medizinische Beschreibung. Bis weit in die Neuzeit - zumindest aber bis Ende des 18. Jahrhunderts - wurden zu Heilszwecken sowohl das bei der Verarbeitung anfallende Pulver als auch die Rinde des Weihrauch-Baumes und sogar selbst der „Weihrauch-Ruß“ zur Blutstillung, Wundheilung und bei Geschwüren benutzt. In den berühmten Destillier-Büchern des 16. Jahrhunderts wird der Weihrauch als Bestandteil bei der Destillation zusammengesetzter Balsame erwähnt; so mehrmals von B.C. Gessner und auch vom Straßburger Arzt Hieronymus Brunschwig. Aber auch zur Herstellung von Riechstoffen und Pflanzenextrakten und zur Herstellung von Balsamen mit Weihrauch als Bestandteil ist bereits in den Berichten des „arabischen Chemikers“ Abu Mansur (Ende des 10. Jahrhunderts) die Rede und auch in denen von Abu Clasis (ebenfalls um 1000 n.Chr.). Weihrauch-Öl findet erstmals Erwähnung in der Berliner Apotheker-Taxe von 1574 und zwar als „Oleum thuris“ und ferner mit gleicher Benennung im Dispensatorium Noricum von 1589. Abschließend noch einmal zurück zur traditionellen indischen Medizin - Ayurveda -: Von Anbeginn dieser indischen ganzheitlichen Heilkunde ist der Indische Weihrauch (Boswellia serrata) - und dies ist auch so geblieben bis zum heutigen Tage - ein wichtiges Heilmittel; dabei heute im Handel unter der Bezeichnung „Sallaki“ (Hersteller: Gufik Ltd., Bombay/Mumbay). Es handelt sich dabei um in Tabletten gepresstes Roh-Harz (im Handel in zwei Dosierungen: je Tbl. mit 200 und 400 mg Droge). Wenden wir uns nunmehr der Gegenwart und der Bedeutung von Weihrauch in der Medizin zu. Ich darf nochmals wiederholen, dass heute für viele Anwendungen wissenschaftlich bestätigt ist, was früher reine Erfahrung war. Das wird Sie sicherlich überraschen!
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