Weihnachtsmärchen. Charles Dickens

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Weihnachtsmärchen - Charles Dickens

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      »Du willst doch Backstuben und ähnliche Plätze am siebten Tag

      geschlossen halten - das kommt doch auf dasselbe heraus.«

      »Ich?« rief der Geist.

      »Verzeih mir, wenn ich unrecht habe. Es ist in deinem Namen

      »Verzeih mir, wenn ich unrecht habe. Es ist in deinem Namen

      geschehen oder wenigstens in dem deiner Familie«, sprach

      Scrooge.

      »Es gibt Menschen auf Eurer Erde«, entgegnete der Geist, die

      uns kennen wol en und die ihre Taten des Stolzes, der Mißgunst,

      des Hasses, des Neides, 39

      des Fanatismus und der Selbstsucht in unserm Namen tun; die

      uns in allem, was zu uns gehört, so fremd sind, als hätten sie nie

      gelebt. Bedenke dies und schreibe ihre Taten ihnen selbst zu und

      nicht uns.«

      Scrooge versprach es, und sie gingen weiter in die Vorstadt,

      unsichtbar wie bisher. Es war eine wunderbare Eigenschaft des

      Geistes (Scrooge hatte sie bei dem Bäcker bemerkt), daß er, bei

      seiner riesenhaften Gestalt, doch überal leicht Platz fand, und daß

      er unter einem niedrigen Dach ebenso schön und gleich einem

      übernatürlichen Wesen dastand, wie in einem geräumigen, hohen

      Saal.

      Vielleicht war es die Freude, die der gute Geist darin fühlte,

      diese Macht zu zeigen, viel eicht auch seine warmherzige,

      freundliche Natur und seine Teilnahme mit allen Armen, was ihn

      freundliche Natur und seine Teilnahme mit allen Armen, was ihn

      gerade zu Scrooges Kommis führte: denn er ging wirklich hin und

      nahm Scrooge mit, der sich an seinem Gewand festhielt. Auf der

      Schwel e stand der Geist lächelnd still und segnete Bob Cratchits

      Wohnung mit dem Tau seiner Fackel. Denkt doch! Bob hatte

      nur fünfzehn ›Bobs‹ die Woche; er steckte sonnabends nur

      fünfzehn seiner Namensvettern in die Tasche, und doch segnete

      der Geist der dies jährigen Weihnacht sein Haus.

      Im Zimmer stand Mr. Cratchits Frau in einem ärmlichen, zweimal

      gewendeten Kleid, schön aufgeputzt mit Bändern, die billig sind,

      aber für sechs Pence hübsch genug aussehen. Sie deckte den

      Tisch, und Belinda, ihre zweite Tochter, half ihr dabei, während

      Master Peter mit der Gabel in eine Schüssel voll Kartoffeln stach

      und die Spitzen seines ungeheuren Hemdkragens (Bobs

      Privateigentum, seinem Sohn und Erben zu Ehren des Festes

      geliehen) in den Mund nahm, voller Stolz, so schön angezogen zu

      sein, und voll Sehnsucht, sein weißes Hemd in den fashionablen

      Parks zur Schau zu tragen. jetzt kamen die zwei kleinen

      Cratchits, ein Mädchen und ein Knabe, hereingesprungen und

      schrien, daß sie an des Bäckers Tür die gebratene Gans

      gerochen und gewußt hätten, es sei ihre eigene, und in freudigen

      Träumen von Salbei und Zwiebeln tanzten sie um den Tisch und

      erhoben Master Peter Cratchit bis in den Himmel, während er

      (aber gar nicht stolz, obgleich ihn der Hemdkragen fast erstickte)

      in das Feuer blies, bis die Kartoffeln hochquollen und an den

      Topfdeckel klopften, daß man sie herauslassen und schälen

      möge.

      möge.

      »Wo nur der Vater bleibt?« fragte Mrs. Cratchit.

      Und dein Bruder Tiny Tim; und Martha kam vorige Weihnachten

      eine halbe Stunde früher.«

      »Hier ist Martha, Mutter«, sagte ein Mädchen, zur Tür

      hereintretend.

      »Hier ist Martha, Mutter«, riefen die beiden kleinen Cratchits.

      »Hurra, so eine Gans, Martha!«

      »Gott grüß dich, liebes Kind! Wie spät du kommst!« sagte Mrs.

      Cratchit, sie mehrmals küssend und ihr mit zutulichem Eifer Schal

      und Hut abnehmend.

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      »Wir hatten gestern abend viel zurecht zu machen«, antwortete

      das Mädchen,

      »und mußten heute mit al em fertig werden, Mutter.«

      »Nun, es schadet nichts, da du doch da bist«, sagte Mrs.

      Cratchit. »Setz dich ans Feuer, liebes Kind, und wärme dich.«

      »Nein, nein, der Vater kommt«, riefen die beiden kleinen

      Cratchits, die überall zu gleicher Zeit waren. »Versteck dich,

      Martha, versteck dich!«

      Martha, versteck dich!«

      Martha versteckte sich, und jetzt trat Bob herein, der Vater.

      Wenigstens drei Fuß, ungerechnet der Fransen, hing der Schal

      auf seine Brust herab, und die abgetragenen Kleider waren

      geflickt und gebürstet, um ihnen ein Ansehen zu geben. Tiny Tim

      saß auf seiner Schulter. Der arme Tiny Tim! Er trug eine kleine

      Krücke, und seine Glieder wurden von eisernen Schienen

      gestützt.

      »Nun, wo ist unsere Martha?« rief Bob Cratchit

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