MIT 6 EURO DURCH EUROPA. Antonio De Matteis
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schafft Bewegung;
verbraucht keinen Sprit;
ist für die ganze Familie und
ohne Altersbegrenzung.
Gründe, die in nördlichen Teilen Europas selbstverständlich sind, nehmen hier eine andere Dimension an. Werbung zu machen für einen sehr schönen und umfangreichen Sport, wie das Radreisen, war unter anderem einer der Beweggründe meiner letzten Radreise durch Europa gewesen!
Das wurde leider in meiner Heimatstadt nicht erkannt und falsch gedeutet und durch Neider ins schlechte Licht gezogen! Was soll's. Das hat mich zwar berührt, aber nicht umgehauen, und vor allem mich nicht davon abgehalten, eine zweite Europatour zu machen.
Dieses Tal ist nach dem Fluss Agri benannt, der sich seit Millionen von Jahren langsam durch den lehmigen Boden gefressen und das breite Tal geschaffen hat. Die Straße führt durch das Tal hoch bis Marsico.
Dort wird uns auch der erste Pass über die Apenninen führen. Hier merken wir noch nichts von der leichten Steigung. Wir kommen schön langsam auf der noch breiten Fahrbahn voran. Rechts, auf einem Hügel, befindet sich das Dorf Montalbano.
Wie auf einem Balkon steht es da und sieht uns zu, wie wir unten an ihm vorbei schleichen. Ich sehe jemanden am Straßenrand stehen. Bevor wir nach einem Nachtlager suchen, möchte ich die Wasserkanister voll machen. Ich frage den Mann nach einem Brunnen. Er aber sagt, dass er hier in seinem Landhaus Wasser für uns hätte. Er ist sichtlich interessiert zu erfahren, woher wir kommen, und wohin wir wollen. Ich erzähle ihm von unserer Mission. Begeistert sagt er, dass er froh ist, uns getroffen zu haben.
"Ich bin Vincenzo und wohne da oben im Dorf. Seht ihr?"
und zeigt auf Montalbano, das Dorf auf dem Hügel.
"Wenn ihr wollt, könnt ihr hier im Haus übernachten. Da ist Strom und Wasser im Kühlschrank. Es ist sehr spärlich eingerichtet, aber ein kleines Bett und ein Gasherd sind da. Was meint ihr?".
Wir schauen uns etwas überrascht an. Mit so einer spontanen Einladung hatten wir nicht gerechnet.
"Na ja. Warum nicht? Wenn es keine Umstände macht. Dann nehmen wir das Angebot gerne an!"
Vincenzo öffnet uns das große Tor zum Grundstück. Das Haus steht nur einige Meter von der Straße entfernt.
Um das kleine Gebäude herum wachsen viele Bäume. Am Eingang ist ein betoniertes Areal. So groß, dass drei Autos genug Platz hätten. Wir unterhalten uns, während wir die Gespanne hinein schieben und vor dem Hauseingang platzieren.
Sabine leint unsere Athleten an einen Pfosten neben dem Tor an. Da ist es geschützt und eignet sich auch als Schlafplatz. Vincenzo zeigt uns das Haus. Es besteht nur aus einem großen Zimmer mit zwei kleinen Fenstern.
Das alte und verstaubte Mobiliar steht unordentlich herum. Man merkt, dass es nur selten benutzt wird. Er zeigt uns, wie wir den Gasherd anmachen können.
"Das Haus ist nichts Besonderes, aber ist bestimmt besser als im Freiem zu übernachten.",
sagt er und meint, dass er das Anwesen von seinen Eltern geerbt hat. Früher, als Kind, habe er hier in diesem Haus gelebt. Jetzt kommt er nur noch, um das kleine Stück Land zu bestellen, quasi als Zeitvertreib.
Ich schätze den Mann so um die Sechzig vielleicht auch älter. Er ist von kleiner Statur und den großen, mit Hornhaut gepolsterten Händen nach, denke ich, übte er eine Handwerkertätigkeit aus.
Er erzählt uns, dass auch er ein großer Tierfreund sei. Hat schon immer Hunde und Katzen gehabt, aber irgendjemand hat seine tierischen Freunde immer wieder vergiftet.
"Es gibt immer noch zu viele Tiergegner oder solche, die nicht verstehen, dass Haustiere wichtig für die Menschen sind.",
sagt der weißhaarige Mann und fügt noch hinzu
"Nicht nur wegen ihrem Nutzen, sondern auch wegen ihrer Wärme, ihrer bedingungslosen Freundschaft. Weil diese Menschen selbst nicht in der Lage sind, eine echte Freundschaft einzugehen, zerstören sie auf brutale Weise das Glück anderer“.
Nach einer Weile verabschiedet er sich von uns, wünscht uns alles Gute für unsere grandiose Reise und hofft, dass wir viele Menschen positiv bewegen können. In jeder Hinsicht. Nachdem er in seinen alten Fiat gestiegen ist, sagt er mir, ich solle das Tor zu sperren morgen früh, wenn wir losfahren. Er kommt dann später vorbei.
Wir nutzen die Gelegenheit um uns zu waschen. Dann kochen wir Pasta und essen am Tisch. Breiten die Schlafsäcke auf den Betten aus und als wir fertig sind, ruft mich Vincenzo an. Er fragt, ob wir einverstanden sind, wenn er uns mit seiner Frau und ein paar Flaschen Bier kurz besuchen kommt. Ich hatte ihn unsere Visitenkarte gegeben, als er sich verabschiedet hat. Die ist versehen mit unserem Logo, Handynummer und Homepage-Adresse. Das ist unser einziges Werbematerial.
Nun sitzen wir alle gemeinsam eine gute Stunde vorm Haus und trinken ausgelassen ein kleines gekühltes Bier. Seine Frau Maria erzählt:
"Mein Mann hat ein gutes Herz. Letztes Jahr hat er hier in diesem Haus eine Gruppe holländische Straßenartisten übernachten lassen, obwohl er sie gar nicht verstanden hat."
und lacht vergnügt.
Vincenzo lacht auch einen kurzen Moment mit und dann wird er ernst, schaut zu mir und sagt:
"Toni, durch eure Aktion habe ich heute neue Kraft geschöpft. Ich habe schon lange vor, dieses Grundstück zu umzäunen und ein kleines Tierheim auf die Beine zu stellen."
Er wirkt etwas verlegen, so als ob er nicht die richtigen Worte findet, macht einige Sekunden Pause und dann fährt er fort:
" Viele bürokratische Hürden haben mich jedoch etwas abgeschreckt und mich zum Aufgeben gebracht. Nun könnte ich vielleicht mit eurer Hilfe, doch noch etwas erreichen".
Ich sehe ihn an und höre genau zu, was er mir sagt. Kann jedoch nicht erkennen, wie ich ihm bei seinem Vorhaben behilflich sein kann. Bevor ich ihm überhaupt eine Frage stellen kann, sagt er weiter:
"Ich verstehe nicht viel von Computern, habe deshalb meinem Schwiegersohn eure Homepage-Adresse gegeben und er hat einiges darin gelesen. Unter anderem, sagte er, dass ihr mit der größten Tierschutzorganisation des Landes zusammen arbeitet. Daher nehme ich an, dass ihr einen besonderen Draht zu einflussreichen Leuten dieses Vereins habt."
Jetzt kann ich langsam ahnen, was er will. Lässt mich aber noch nicht sprechen,
"Diese Leute könnten für mich eine große Unterstützung sein. Mit ihrer Hilfe kann ich hier den lokalen Tieren helfen, verstehst du?"
Ich stehe auf, gehe ins Haus und hole mein Notizbuch aus meiner Tasche, schreibe eine Telefonnummer auf ein Stück Papier und einen Namen dazu.
"Dieser Mann ist der zuständige Vertreter dieser Region. Ich kenne ihn persönlich. Du kannst ihn anrufen und dein Anliegen erklären, aber du solltest wissen, dass ich keinen Einfluss auf diese Leute habe, da ich selber noch nicht sehr viel von dem, was sie uns versprachen, erhalten habe. Ich kann leider nicht die Seriosität dieser Organisation