Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare
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Читать онлайн книгу Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare страница 19
Sind Haus und Leut', und eben dies Ich selbst
Eu'r eigen, Herr: nehmt sie mit diesem Ring!
Doch trennt Ihr Euch von ihm, verliert, verschenkt ihn,
So prophezei' es Eurer Liebe Fall,
Und sei mein Anspruch, gegen Euch zu klagen.
BASSANIO.
Fräulein, Ihr habt der Worte mich beraubt,
Mein Blut nur in den Adern spricht zu Euch;
Verwirrung ist in meinen Lebensgeistern,
Wie sie nach einer wohlgesprochnen Rede
Von einem teuren Prinzen wohl im Kreis
Der murmelnden zufriednen Meng' erscheint,
Wo jedes Etwas, in einander fließend,
Zu einem Chaos wird von nichts als Freude,
Laut oder sprachlos. – Doch weicht dieser Ring
Von diesem Finger, dann weicht hier das Leben:
O dann sagt kühn, Bassanio sei tot!
NERISSA.
Mein Herr und Fräulein, jetzt ist unsre Zeit,
Die wir dabei gestanden und die Wünsche
Gelingen sehn, zu rufen: Freud' und Heil!
Habt Freud' und Heil, mein Fräulein und mein Herr!
GRAZIANO.
Mein Freund Bassanio und mein wertes Fräulein,
Ich wünsch' euch, was für Freud' ihr wünschen könnt,
Denn sicher wünscht ihr keine von mir weg.
Und wenn ihr beiderseits zu feiern denkt
Den Austausch eurer Treue, bitt' ich euch,
Daß ich zugleich mich auch verbinden dürfe.
BASSANIO.
Von Herzen gern, kannst du ein Weib dir schaffen.
GRAZIANO.
Ich dank' Euch, Herr: Ihr schafftet mir ein Weib.
Mein Auge kann so hurtig schaun als Eures;
Ihr saht das Fräulein, ich die Dienerin;
Ihr liebtet, und ich liebte: denn Verzug
Steht mir nicht besser an als Euch, Bassanio.
Eu'r eignes Glück hing an den Kästchen dort,
Und so auch meines, wie es sich gefügt.
Denn werbend hier, bis ich in Schweiß geriet,
Und schwörend, bis mein Gaum von Liebesschwüren
Ganz trocken war: ward ich zuletzt – geletzt
Durch ein Versprechen dieser Schönen hier,
Mir Liebe zu erwidern, wenn Eu'r Glück
Ihr Fräulein erst gewönne.
PORZIA.
Ist's wahr, Nerissa?
NERISSA.
Ja, Fräulein, wenn Ihr Euren Beifall gebt.
BASSANIO.
Und meint Ihr's, Graziano, recht im Ernst?
GRAZIANO.
Ja, auf mein Wort.
BASSANIO.
Ihr ehrt durch Eure Heirat unser Fest.
GRAZIANO. Wir wollen mit ihnen auf den ersten Jungen wetten, um tausend Dukaten. –
Doch wer kommt hier? Lorenzo und sein Heidenkind?
Wie? und mein alter Landsmann, Freund Salerio?
Lorenzo, Jessica und Salerio treten auf.
BASSANIO.
Lorenzo und Salerio, seid willkommen,
Wofern die Jugend meines Ansehns hier
Willkommenheißen darf. Erlaubet mir,
Ich heiße meine Freund' und Landesleute
Willkommen, holde Porzia.
PORZIA.
Ich mit Euch;
Sie sind mir sehr willkommen.
LORENZO.
Dank Euer Gnaden! – Was mich angeht, Herr,
Mein Vorsatz war es nicht, Euch hier zu sehn;
Doch da ich unterwegs Salerio traf,
So bat er mich, daß ich's nicht weigern konnte,
Hieher ihn zu begleiten.
SALERIO.
Ja, ich tat's,
Und habe Grund dazu, Signor Antonio
Empfiehlt ihn Euch.
Gibt dem Bassanio einen Brief.
BASSANIO.
Eh' ich den Brief erbreche,
Sagt, wie befindet sich mein wackrer Freund?
SALERIO.
Nicht krank, Herr, wenn er's im Gemüt nicht ist,
Noch wohl, als im Gemüt; der Brief da wird
Euch seinen Zustand melden.
GRAZIANO.
Nerissa, muntert dort die Fremde auf,
Heißt sie willkommen! Eure Hand, Salerio!
Was bringt Ihr von Venedig mit? Wie geht's
Dem königlichen Kaufmann, dem Antonio?
Ich