Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare

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Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare

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JÄGER.

      Mein' Treu', Mylord, das, glaub' ich, kann nicht fehlen.

      ZWEITER JÄGER.

      Es wird ihn seltsam dünken, wenn er wacht.

      LORD.

      Ganz wie ein schmeichlerischer Traum, ein Blendwerk!

      Drum hebt ihn auf, verfolgt den Scherz geschickt,

      Tragt ihn behutsam in mein schönstes Zimmer,

      Und hängt umher die lüsternen Gemälde;

      Wärmt seinen strupp'gen Kopf mit duft'gem Wasser,

      Mit Lorbeerholz durchwürzt des Saales Luft,

      Haltet Musik bereit, so wie er wacht,

      Daß Himmelston ihm Wonn' entgegenklinge:

      Und spricht er etwa, eilt sogleich herzu,

      Und mit demüt'ger tiefer Reverenz

      Fragt: »Was befiehlt doch Eure Herrlichkeit?«

      Das Silberbecken reich' ihm einer dar

      Voll Rosenwasser und bestreut mit Blumen.

      Gießkanne trage dieser, Handtuch jener,

      Sagt: »Will Eu'r Gnaden sich die Hände kühlen?«

      Ein andrer steh' mit reichem Kleide da

      Und frag' ihn, welch ein Anzug ihm beliebt?

      Noch einer sprech' ihm vor von Pferd und Hunden,

      Und wie sein Unfall sein Gemahl bekümmre.

      Macht ihm begreiflich, er sei längst verrückt,

      Und sagt er euch, er sei ... so sprecht, ihm träume,

      Er sei nichts anders, als ein mächt'ger Lord. –

      Dies tut und macht's geschickt, ihr lieben Leute;

      Es wird ein schön ausbünd'ger Zeitvertreib,

      Wird er gehandhabt mit bescheidnem Maß.

      ERSTER JÄGER.

      Mylord, vertraut, wir spielen unsre Rolle;

      Und unserm Eifer nach soll er es glauben,

      Daß er nichts anders ist, als wir ihn nennen.

      LORD.

      Hebt ihn behutsam auf, bringt ihn zu Bett,

      Und jeder an sein Amt, wenn er erwacht!

      Einige tragen Schlau fort. Trompeten.

      Geh, Bursch, und sieh, wen die Trompete meldet:

      Vielleicht ein großer Herr, der auf der Reise

      Sich diesen Ort ersehn, um hier zu rasten.

      Sag an, wer ist's?

      DIENER.

      Mit Euer Gnaden Gunst,

      Schauspieler sind's, die ihre Dienste bieten.

      LORD.

      Führ' sie herein!

      Schauspieler treten auf.

      Ihr seid willkommen, Leute.

      ERSTER SCHAUSPIELER.

      Wir danken Euer Gnaden.

      LORD.

      Gedenkt ihr diesen Abend hier zu bleiben?

      ZWEITER SCHAUSPIELER.

      Wenn Euer Gnaden unsern Dienst genehmigt.

      LORD.

      Von Herzen gern. Den Burschen kenn' ich noch,

      Er spielte eines Pachters ältsten Sohn;

      Da, wo so hübsch du um das Mädchen warbst:

      Ich weiß nicht deinen Namen, doch die Rolle

      War passend und natürlich dargestellt.

      ERSTER SCHAUSPIELER.

      War es nicht Soto, den Eu'r Gnaden meint?

      LORD.

      Der war es auch; du spieltest ihn vortrefflich.

      Nun, zur gelegnen Stunde kommt ihr eben,

      So mehr, da ich 'nen Spaß mir vorgesetzt,

      Wo ihr mit euerm Witz mir helfen könnt.

      Ein Lord hier wird euch heute spielen sehn:

      Allein ich furcht', ihr kommt mir aus der Fassung:

      Daß, fällt sein närrisch Wesen euch ins Auge

      (Denn noch sah Mylord niemals ein Theater),

      Ihr nicht ausbrecht in schallendes Gelächter,

      Und so ihm Anstoß gebt: denn seid versichert,

      Wenn ihr nur lächelt, kommt er außer sich.

      ERSTER SCHAUSPIELER.

      Sorgt nicht, Mylord, wir halten uns in Zaum,

      Und wär' er auch die lächerlichste Fratze.

      LORD.

      Du geh mir, führ' sie in die Kellerei!

      Da reiche jedem freundlichen Willkommen,

      Und spare nichts, was nur mein Haus vermag!

      Schauspieler ab.

      – Du hol' Bartholomeo mir, den Pagen,

      Und laß ihn kleiden ganz wie eine Dame:

      Dann führ' ihn in des Trunkenbolds Gemach;

      Und nenn' ihn gnäd'ge Frau, dien' ihm mit Ehrfurcht:

      Sag ihm von mir, wenn meine Gunst ihm lieb,

      Mög' er mit feinem Anstand sich betragen,

      So wie er edle Frauen irgend nur

      Mit ihren Eh'herrn sich benehmen sah:

      So

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