Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V.... William Shakespeare
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Читать онлайн книгу Hauptwerke: Der Kaufmann von Venedig, Der Widerspenstigen Zähmung, Die Komödie der Irrungen, Ein Sommernachtstraum, V... - William Shakespeare страница 43
PETRUCHIO.
Signor Hortensio, kommt Ihr, zu schlichten diesen Strauß?
Con tutto il cuore bene trovato, ruf' ich aus.
HORTENSIO.
Alla nostra casa ben venuto, molto onorato
Signor mio Petruchio.
Grumio, steh auf, wir müssen Frieden stiften.
GRUMIO. Ach! was er da auf lateinisch vorträgt, wird's nicht in Ordnung bringen. – Wenn das kein rechtmäßiger Grund für mich ist, seinen Dienst zu verlassen! – Hört Ihr, Herr, er sagt zu mir, ich soll ihn klopfen; ich soll nur tüchtig ausholen, Herr; nun seht selbst, kam es einem Diener zu, seinem Herrn so zu begegnen, da er noch dazu eben ausgespielt hatte, und ich war in der Hinterhand? –
Und tat ich nur, was er befahl in Eil',
Dann kam auf Grumio nicht der schlimmste Teil.
PETRUCHIO.
Ein unvernünft'ger Bursch, seht nur, Hortensio!
Ich hieß den Schurken klopfen an das Tor,
Und konnt' es nicht um alle Welt erlangen.
GRUMIO.
Du lieber Himmel! Klopfen an das Tor!
Spracht Ihr nicht deutlich so: »Kerl, klopf' mich hier,
Hol' aus und klopf' mich derb! und klopf' mich tüchtig!« –
Und kommt Ihr jetzt mit »klopf' mir hier ans Tor?«
PETRUCHIO.
Bursch, pack' dich oder schweig': das rat' ich dir.
HORTENSIO.
Geduld, Petruchio, ich bin Grumios Anwalt.
Das ist ein schlimmer Fall ja zwischen dir
Und deinem alten, lust'gen, treuen Grumio! –
Und sag mir nun, mein Freund, welch günst'ger Wind
Blies dich nach Padua von Verona her? –
PETRUCHIO.
Der Wind, der durch die Welt die Jugend treibt,
Sich Glück wo anders, als daheim, zu suchen,
Wo uns Erfahrung spärlich reift. In kurzem,
Lieber Hortensio, steht es so mit mir:
Antonio, mein Vater, ist gestorben;
Nun treib' ich aufs Geratewohl mich um,
Vielleicht zu frein und zu gedeihn, wie's geht;
Im Beutel hab' ich Gold, daheim die Güter,
Und also reist' ich aus, die Welt zu sehn.
HORTENSIO.
Petruchio, soll ich nun dir ohne Umschweif
Zu einer zänk'schen bösen Frau verhelfen?
Du würd'st mir wenig danken solchen Rat,
Und doch versprech' ich dir, reich soll sie sein,
Und zwar sehr reich; indes, du bist mein Freund,
Ich will sie dir nicht wünschen.
PETRUCHIO.
Signor Hortensio, unter alten Freunden
Braucht's wenig Worte. Weißt du also nur
Ein Mädchen, reich genug, mein Weib zu werden,
(Denn Gold muß klingen zu dem Hochzeittanz) –
Sei sie so häßlich als Florentius' Schätzchen,
Alt wie Sibylle, zänkisch und erbost
Wie Sokrates' Xantippe, ja noch schlimmer,
Ich kehre mich nicht dran, und nichts bekehrt
Zu andrer Meinung mich, und tobt sie gleich
Dem Adriat'schen Meer, von Sturm gepeitscht:
Ich kam zur reichen Heirat her nach Padua,
Wenn reich, kam ich zum Glück hieher nach Padua.
GRUMIO. Nun seht, lieber Herr, er sagt's Euch wenigstens klar heraus, wie er denkt. Ei, gebt ihm nur Gold genug, und verheiratet ihn mit einer Marionette, oder einem Haubenblock, oder einer alten Schachtel, die keinen Zahn mehr im Munde hat, hätte sie auch so viel Krankheiten als zweiundfunfzig Pferde; nichts bringt ihm Angst, wenn's ihm nur Geld bringt.
HORTENSIO.
Petruchio, da wir schon so weit gediehn,
So setz' ich fort, was ich im Scherz begann.
Ich kann, Petruchio, dir ein Weib verschaffen
Mit Geld genug, und jung und schön dazu,
Erzogen, wie der Edelfrau geziemt:
Ihr einz'ger Fehl – und das ist Fehls genug –
Ist, daß sie unerträglich bös und wild,
Zänkisch und trotzig über alles Maß:
Daß, wär' auch mein Besitz noch viel geringer,
Ich nähm' sie nicht um eine Mine Goldes.
PETRUCHIO.
O still, du kennst die Kraft des Goldes nicht!
Sag ihres Vaters Namen, das genügt:
Ich mach' mich an sie, tobte sie so laut
Wie Donner, wenn im Herbst Gewitter kracht.
HORTENSIO.
Ihr Vater ist Baptista Minola,
Ein freundlicher und sehr gefäll'ger Mann;
Ihr Name Katharina Minola,
Berühmt in Padua als die schlimmste Zunge.
PETRUCHIO.
Sie kenn' ich nicht, doch ihren Vater kenn' ich,
Und dieser war bekannt mit meinem Vater.
Ich will