10 Mordtheorien der Geschichte. Walter Brendel
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Walter Brendel
10 Mordtheorien der
Geschichte
10 Mordtheorien der
Geschichte
Walter Brendel
Nach Tatsachen gestaltet
Impressum
Texte: © Copyright by Walter Brendel
Umschlag: © Copyright by Walter Brendel
Verlag: Das historische Buch, 2021
Mail: [email protected]
Druck: epubli - ein Service der neopubli GmbH,
Berlin
Inhalt
Einleitung
Sie sind gruselig und spannend zugleich, die Geschichten über Mord und Totschlag. Manche haben sogar dem Verlauf der Geschichte beeinflusst. Wir spüren die unglaublichsten Mordfälle der Geschichte auf, denn immer wieder führen Irrsinn oder Grausamkeit zu tragischen Mordfällen. In der frühen Neuzeit kommt es besonders in Mitteleuropa zu einer beispiellosen Mordserie. Der Grund: eine Anklagewelle wegen Hexerei.
Sei es der Irrglaube der Hexenverbrennungen oder die Ermordung Napoleons. Angeblich ließ Katharina die Große ihren eigenen Ehemann umbringen, um die Russische Krone ganz an sich zu reißen, wohingegen die Gründe für die Anschlagserie auf Kaspar Hauser bis heute ein Rätsel geblieben sind. Mord kann jeden treffen, so scheint es. Wir wagen uns auf Spurensuche und versuchen Licht in diese Abgründe zu bringen.
Bewiesen und eindeutig Mord waren die Hexenverbrennungen, die Mordserie des Phantom Jack the Ripper, die Tat von Luigi Lucheni an der unglücklichen Sisi sowie die Kreuzigung von Jesus. Die Vergiftung Napoleons und die Ermordung eines Erbprinzen haben sich als haltlos erwiesen, auch die Ermordung von Peter III. durch die Gebrüder Orlow finden keine Bestätigung. Selbstmord gab es im Fall von Kleopatra und Nero.
Geistige Brandstifter und verantwortlich für den Mord an Millionen Menschen finden wir in der Dolchstoßlegende oder besser gesagt, der Dolchstoßlüge, die alte Tattergreise im 1. Weltkrieg erfanden und von den Nazis fortgeführt wurde.
Kleopatra
Kleopatra, was hat sie vor? Sie wirkt verzweifelt, sogar sehr verzweifelt. Sie steht da mit einer Kobra. Was will sie mit der Schlange? Will sie sich gar töten lassen? Ihr Ende nimmt seinen Anfang, als die Römer 48 vor unserer Zeitrechnung kurz vor Alexandria stehen. Kleopatra liegt mit ihren Bruder Ptolemaios XIII. in Clinch. Der Grund sind Thronstreitigkeiten. Glück für sie, dass Cäsar Ägypten für sich entdeckt.
Cleopatra wickelt Cäsar um den Finger. Er vertreibt Ptolemaios und Kleopatra wird alleinige Pharaonin. Im Gegenzug versorgt sie Cäsar mit Getreide, für weitere Feldzüge. Aber beide verstehen sich nicht nur auf geschäftlicher Ebene, sondern teilen auch das Bett und bekommen den gemeinsamen Sohn, den sie Ptolemaios Kaisar1.
Mit der Ermordung von Cäsar wird die Idylle gestört und Kleopatra bekommt einen neuen römischen Herrscher vor die Nase gesetzt. Als Nachfolger stehen Cäsars Adoptivsohn Octavian und sein enger Vertrauter, der römische Feldherr Marcus Antonius in den Startlöschern. Die Rivalen teilen das römische Reich unter sich auf. Antonius bekommt Griechenland, Ägypten und Asien.
Die Bündnispolitikerin Kleopatra muss nun Antonius umgarnen. Glücklicherweise versteht sie es, einen gekonnten eindrucksvollen Auftritt hinzulegen. Doch es gibt ein klitzekleines Problem. Antonius ist eigentlich mit der knapp 30jährigen, kürzlich verwitweten Schwester Octavians, Octavia verheiratet, um das gemeinsame Bündnis zu festigen. Eine Scheidung würde Krieg bedeuten. Als er doch die Scheidung einreicht, wittert Octavian seine Chance, Alleinherrscher zu werden. Er schwärzt Kleopatra und Antonius beim Senat an, um einen Krieg gegen beide zu beginnen.
Im Griechenland, bei Actium kommt es zur Seeschlacht zwischen den beiden Möchteherrschern. Antonius ist umzingelt und zahlenmäßig unterlegen. Nur dank günstiger Winde kann er durchbrechen und nach Alexandria fliehen. Octavian lässt sich bereits im Rom als Sieger feiern. Die Masche zieht.
Während Antonius und Kleopatra die gelungene Flucht feiern, laufen ihre Legionen zu Octavian über. Antonius ist so gut wie geliefert, Kleopatra versucht, Ägypten zu retten und Octavian aufzuhalten. Sie lässt Antonius mitteilen, dass sie Selbstmord begangen hat. Sie erhofft sich, dass Antonius aus Liebe zu ihr ebenfalls Selbstmord begeht. Und somit Octavian von ihr und Ägypten ablässt. Bezüglich Antonius behält sie Recht. Octavian aber lässt nicht locker und will Kleopatra vorführen lassen. Sie soll ihn nach Rom als Kriegsbeute begleiten. Um dem zu entgehen, hat sie die Kobra geholt, nun ist es Zeit für deren tödlichen Biss. Sie wollte sterben, wie sie gelebt hat: selbstbestimmt.
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