James Bond für Besserwisser. Danny Morgenstern
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„Man lebt nur zweimal“ (1967): Der Sumo-Ringer Sadoyanama (1) spielt sich selbst. Erst scheint er mit 007 zu kooperieren, dann muss Bond gegen ihn kämpfen, und der Filmcharakter „Sadoyanama“ stirbt mit großer Wahrscheinlichkeit durch Genickbruch. Wie erfolgreich der Sumo-Ringer war oder aus welchen Beweggründen die Produzenten ihn einsetzten, ist ungeklärt.
Oscargewinner David Lean (1), Regisseur der Erfolgsfilme „Die Brücke am Kwai“ (1957), „Lawrence von Arabien“738 (1962) und „Doktor Schiwago“739 (1965), hat einen weitgehend unbekannten Cameo im Hintergrund. Er sitzt in der Sumo-Arena hinter James Bond und Aki (Akiko Wakabayashi). Experten streiten bis heute darüber, ob Leans Anwesenheit beabsichtigt war oder nicht. Die Aufnahmen fanden während eines Sumo-Kampfes statt, und die Zuschauer sind keine Statisten. Bisher hat sich keiner der Bond-Macher zu diesem Thema geäußert.
Immer öfter übernehmen auch Stuntmen kleinere Gastrollen. So ist Richard Graydon (1) neben seiner Tätigkeit als Stuntman auch als sowjetischer Kosmonaut zu sehen.
In einer kleinen Rolle taucht - im wahrsten Sinnes des Wortes - Sean Connerys damalige Frau Diane Cilento740 (1) im Film auf. Sie doubelte Mie Hama, die weder eine besonders gute Schwimmerin war noch Ambitionen beim Tauchen hatte. Cilento sprang kurzerhand ein und bekam für ihren Einsatz lediglich eine schwarze Perücke aufgesetzt.
„Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ (1969): Im sechsten offiziellen James-Bond-Film gab es wieder einen lange Jahre umstrittenen Cameo-Auftritt. Zu Beginn des Films ist ein Mann mit einem Hut zu sehen, der sich im Firmenschild von „Universal Exports“ spiegelt. Es handelt sich um Regisseur Peter Hunt (2). Hunt bestätigte seinen Auftritt im Jahre 1999.
Lenny Rabin (2) sitzt am Spieltisch, als neben ihm Tracy di Vicenzo erscheint.
Richard Graydon (2) ist kurz als Dracos Fahrer zu sehen.
Zum dritten Mal ist George Leech (3) dabei. Er wird als Spectre-Mann von Bond mit einem Ski gewürgt und stürzt dann einen Abhang hinunter.
„Diamantenfieber“ (1971): Sammy Davis jr.741 [1] Cameo-Auftritt ist der Schere zum Opfer gefallen. Er verliert in der geschnittenen Szene sein Geld an einem Spieltisch im Casino vom Whyte House. Diese Szene ist als Bonusmaterial auf der DVD-Special-Edition enthalten.
Harry Saltzmans Sohn Steven Saltzman [1] hatte seinen Cameo-Auftritt, in dem er als Passagier eines Schiffes in Amsterdam neben Jill St. John saß, schon abgedreht. Die Aufnahmen wurden herausgeschnitten.
Man könnte auch Joe Robinsons (1) Auftritt als Peter Franks als Cameo werten, denn er bekam die Rolle, weil er Sean Connerys Judo-Lehrer war. (Es handelt sich um keinen Einzelfall: Toshirõ Suga (1) kam zu seiner Rolle als Chang in „Moonraker - streng geheim“ (1979) weil er der Karate-Lehrer von Michael G. Wilson war.)
Der Besitzer von „Circus Circus742“ (1) stellte die Einrichtung für die Dreharbeiten zur Verfügung und wollte unbedingt im Film mitspielen. Er hat seinen Cameo-Auftritt als Schausteller, der als Wissenschaftler verkleidet eine Frau in einen Gorilla verwandelt.
Leroy Hollis (1), der Leiter des Produktionsteams, ist als Sheriff in Las Vegas hinter 007 her. Hollis taucht nirgends in den offiziellen Besetzungslisten auf, soll aber auch bei „Leben und sterben lassen“ (1973) dabei gewesen sein. Als James Bond auf dem Dach des Liftes an der Außenfassade des Whyte House nach oben fährt, steht Stanley Sopel (1) in der Kabine und sagt die Fahrt in die Starlet-Bar an. Sopel war Co-Produzent.
„Leben und sterben lassen“ (1973): Der Stuntman Joie Chitwood743 (1) holte als Chauffeur Charlie James Bond vom JFK Airport in New York ab. Auch wenn Chitwoods Name und der seiner Rolle im Abspann genannt werden, kann man diesen Auftritt als Cameo werten.744
Bill und Flo Treadway (1) stellten ihr Anwesen an einem Bayou745 für die Dreharbeiten zur Verfügung. Als Dank erhielten sie und ihre Verwandten einen Gastauftritt.
„Der Mann mit dem goldenen Colt“ (1974): Colonel Clares Seabees (1) Anwesenheit in einigen Szenen von „Der Mann mit dem goldenen Colt“ ist belegt. Seabee war Besitzer des Wasserflugzeugs, mit dem Bond zu Scaramangas Insel gelangt. Er verlieh sein Flugzeug nur unter der Bedingung, es im Film selbst zu fliegen, und so steuert er auf die Inseln in den chinesischen Gewässern zu und landet das Flugzeug auf der Landzunge. Seabee verletzte sich sogar bei dieser Aufnahme. Die Szenen entstanden am ersten Drehtag auf der „James-Bond-Insel“ am 17. April 1974.746
Im Bottoms-Up-Club ist die Figur Gibson zu sehen. Sie wird von Gordon Everett (1) dargestellt, dem Tonmeister.
„Der Spion, der mich liebte“ (1977): Den Rekord als jüngste Person mit einem Cameo hält Richard Kiels Sohn Richard George Kiel (1). Er sitzt am Strand und zeigt auf den aus dem Meer auftauchenden Lotus Esprit. In einer weiteren Gastrolle in derselben Sequenz ist der italienische Regie- und Produktionsassistent Victor Tourjansky (1) zu sehen. Er blickt erstaunt auf seine Schnapsflasche, weil er nicht glauben kann, dass ein Auto aus dem Meer auftaucht.
Die Überwachungsmonitore seien ausgefallen, teilt Lenny Rabin (3) als Computerüberwacher von Strombergs Mannschaft seinem Vorgesetzten, dem Kapitän der Liparus (Sydney Tafler747), mit.
Als KGB-Schergen Iwan und Boris traten die Stuntmen Chris Webb (1) und Bob Simmons (2) auf.
George Leech (4) ist als bewaffneter Schurke dabei.
„Moonraker - streng geheim“ (1979): Victor Tourjansky (2) hatte wieder einen Cameo-Einsatz. Man sieht ihn diesmal als Alkohol trinkenden Touristen auf dem Markusplatz, als James Bond mit seiner Bondola vorbeirast.
Noch zwei weitere Personen aus der „Bond-Familie“ sind in dieser Sequenz zu sehen: Albert R. Broccoli (1) und seine Frau Dana748 (1) sind Touristen auf dem Markusplatz. Als Roger Moore mit der Gondel ankommt, gehen drei Männer (einer im hellblauen Hemd) am Kanal entlang. Dabei handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Albert R. Broccoli. Wo seine Frau zu sehen ist, ist nicht bekannt. Der Mann neben Broccoli soll Ken Adam (1) sein, denn auch er hat in diesem Film seinen (ersten und einzigen) Cameo-Auftritt.
Michael G. Wilson (2/3) hatte seinen bis dato größten Cameo als NASA-Techniker, der einen Zettel an einen Kollegen weiterreicht. In seinem zweiten kommt er mit seinem Sohn David G. Wilson749 (1) direkt vor Venini Glas von