Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten. Charles Dickens

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Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten - Charles Dickens

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seinem Gewand festhielt. Auf der

       Schwel e stand der Geist lächelnd still und segnete Bob Cratchits

       Wohnung mit dem Tau seiner Fackel. Denkt doch! Bob hatte

       nur fünfzehn ›Bobs‹ die Woche; er steckte sonnabends nur

       fünfzehn seiner Namensvettern in die Tasche, und doch segnete

       der Geist der dies jährigen Weihnacht sein Haus.

       Im Zimmer stand Mr. Cratchits Frau in einem ärmlichen, zweimal

       gewendeten Kleid, schön aufgeputzt mit Bändern, die billig sind,

       aber für sechs Pence hübsch genug aussehen. Sie deckte den

       Tisch, und Belinda, ihre zweite Tochter, half ihr dabei, während

       Master Peter mit der Gabel in eine Schüssel voll Kartoffeln stach

       und die Spitzen seines ungeheuren Hemdkragens (Bobs

       Privateigentum, seinem Sohn und Erben zu Ehren des Festes

       geliehen) in den Mund nahm, voller Stolz, so schön angezogen zu

       sein, und voll Sehnsucht, sein weißes Hemd in den fashionablen

       Parks zur Schau zu tragen. jetzt kamen die zwei kleinen

       Cratchits, ein Mädchen und ein Knabe, hereingesprungen und

       schrien, daß sie an des Bäckers Tür die gebratene Gans

       gerochen und gewußt hätten, es sei ihre eigene, und in freudigen

       Träumen von Salbei und Zwiebeln tanzten sie um den Tisch und

       erhoben Master Peter Cratchit bis in den Himmel, während er

       (aber gar nicht stolz, obgleich ihn der Hemdkragen fast erstickte)

       in das Feuer blies, bis die Kartoffeln hochquollen und an den

       Topfdeckel klopften, daß man sie herauslassen und schälen

       möge.

       möge.

       »Wo nur der Vater bleibt?« fragte Mrs. Cratchit.

       Und dein Bruder Tiny Tim; und Martha kam vorige Weihnachten

       eine halbe Stunde früher.«

       »Hier ist Martha, Mutter«, sagte ein Mädchen, zur Tür

       hereintretend.

       »Hier ist Martha, Mutter«, riefen die beiden kleinen Cratchits.

       »Hurra, so eine Gans, Martha!«

       »Gott grüß dich, liebes Kind! Wie spät du kommst!« sagte Mrs.

       Cratchit, sie mehrmals küssend und ihr mit zutulichem Eifer Schal

       und Hut abnehmend.

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       »Wir hatten gestern abend viel zurecht zu machen«, antwortete

       das Mädchen,

       »und mußten heute mit al em fertig werden, Mutter.«

       »Nun, es schadet nichts, da du doch da bist«, sagte Mrs.

       Cratchit. »Setz dich ans Feuer, liebes Kind, und wärme dich.«

       »Nein, nein, der Vater kommt«, riefen die beiden kleinen

       Cratchits, die überall zu gleicher Zeit waren. »Versteck dich,

       Martha, versteck dich!«

       Martha, versteck dich!«

       Martha versteckte sich, und jetzt trat Bob herein, der Vater.

       Wenigstens drei Fuß, ungerechnet der Fransen, hing der Schal

       auf seine Brust herab, und die abgetragenen Kleider waren

       geflickt und gebürstet, um ihnen ein Ansehen zu geben. Tiny Tim

       saß auf seiner Schulter. Der arme Tiny Tim! Er trug eine kleine

       Krücke, und seine Glieder wurden von eisernen Schienen

       gestützt.

       »Nun, wo ist unsere Martha?« rief Bob Cratchit und schaute im

       Zimmer herum.

       »Sie kommt nicht«, sagte Mrs. Cratchit.

       »Sie kommt nicht?« sagte Bob mit einem plötzlichen Absinken

       seiner fröhlichen Laune; denn er war den ganzen Weg von der

       Kirche Tims Pferd gewesen und in vollem Laufe nach Hause

       gerannt. »Sie kommt nicht zum Weihnachtsabend?«

       Martha wol te ihm keinen Schmerz verursachen, selbst nicht aus

       Scherz, und so trat sie hinter der Tür hervor und schlang die

       Arme um seinen Hals, während die beiden kleinen Cratchits sich

       Tiny Tims bemächtigten und ihn nach dem Waschhaus trugen,

       damit er den Pudding im Kessel singen höre.

       »Und wie hat sich der kleine Tim aufgeführt?« fragte Mrs.

       Cratchit, als sie Bob wegen seiner Leichtgläubigkeit geneckt und

       Bob seine Tochter nach Herzens lust geküßt hatte.

       Bob seine Tochter nach Herzens lust geküßt hatte.

       »Wie ein Goldkind«, sagte Bob, »und noch besser. Ich weiß

       nicht, wie es kommt, aber er wird jetzt so träumerisch vom

       Alleinsitzen und sinnt sich die seltsamsten Dinge zurecht. Heute,

       als wir nach Hause gingen, sagte er, er hoffe, die Leute sähen ihn

       in der Kirche, denn er sei ein Krüppel, und es wäre vielleicht gut

       für sie, sich am Christtag an den zu erinnern, der einst Lahme

       gehen und Blinde sehen machte.«

       Bobs Stimme zitterte, als er dies sagte, und zitterte noch mehr,

       als er hinzufügte, daß Tiny Tim stärker und gesünder werden

       würde.

       Man hörte jetzt seine kleine Krücke auf dem Fußboden, und ehe

       noch mehr gesprochen ward, war Tim wieder da und wurde von

       seinem Bruder und seiner Schwester nach seinem Stuhl neben

       dem Feuer geführt. Während jetzt

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