Weihnachtsmärchen auf 359 Seiten. Charles Dickens
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gewesen wäre, sie noch mehr abzutragen -, in einer Bowle aus
Gin und Zitronen eine heiße Mischung zubereitete und sie
umrührte und wieder an das Feuer setzte, damit s ie s ich warm
halte, gingen Master Peter und die zwei 41
allgegenwärtigen kleinen Cratchits die Gans holen, mit der sie
bald in feierlichem Zug zurückkehrten.
Daraufhin erhob sich ein solcher Lärm, als wäre eine Gans der
Daraufhin erhob sich ein solcher Lärm, als wäre eine Gans der
seltenste al er Vögel, ein gefiedertes Wunder, gegen das ein
schwarzer Schwan etwas ganz Gewöhnliches ist - und wirklich
war sie es auch in diesem Hause. Mrs. Cratchit ließ die
Bratenbrühe aufwallen, Master Peter schmorte die Kartoffeln mit
unglaublichem Eifer, Miß Belinda machte die Apfelsauce süß,
Martha wischte die gewärmten Tel er ab, Bob nahm Tiny Tim
neben sich in eine behagliche Ecke am Tisch, die beiden kleinen
Cratchits stellten die Stühle zurecht, wobei sie sich nicht
vergaßen, und nahmen ihren Posten ein, den Löffel in den Mund
steckend, um nicht nach Gans zu schreien, ehe die Reihe an sie
kam. Endlich wurde das Gericht aufgetragen und das Tischgebet
gesprochen. Darauf folgte eine atemlose Pause, als Mrs. Cratchit
das Vorschneidemesser langsam von der Spitze bis zum Heft
betrachtete und sich anschickte, es der Gans in die Brust zu
stoßen. Aber, als s ie es tat und sich der langerwartete Strom der
Füllung ergoß, ertönte um den ganzen Tisch ein freudiges
Gemurmel, und selbst Tiny Tim, durch die beiden kleinen
Cratchits in Feuer gebracht, schlug mit dem Heft seines Messers
auf den Tisch und rief ein schwaches Hurra.
Nie hatte es so eine Gans gegeben. Bob sagte, er glaube nicht,
daß jemals eine solche Gans gebraten worden sei. Ihre Zartheit
und ihr Fett, ihre Größe und ihre Billigkeit waren der Gegenstand
allgemeiner Bewunderung. Mit Hilfe der Apfelsauce und der
geschmorten Kartoffeln gab sie ein hinreichendes Mahl für die
ganze Familie. Und als Mrs. Cratchit einen einzigen kleinen
Knochen noch auf der Schüssel liegen sah, sagte sie mit großer
Knochen noch auf der Schüssel liegen sah, sagte sie mit großer
Freude, sie hätten doch nicht alles aufgegessen! Aber jeder von
ihnen hatte genug, und die kleinen Cratchits waren bis an die
Augenbrauen mit Salbei und Zwiebeln eingesalbt. jetzt wurden
die Teller von Miß Belinda gewechselt, und Mrs. Cratchit verließ
das Zimmer allein, denn sie war zu unruhig, Zeugen dulden zu
können, wenn sie den Pudding herausnahm und hereinbrachte.
Wenn er nicht ausgebacken wäre! Wenn er beim Herausnehmen
in Stücke zerfiele! Wenn jemand über die Mauer des
Hinterhauses geklettert wäre und ihn gestohlen hätte, während
sie sich an der Gans erquickten - ein Gedanke, bei dem die
beiden kleinen Cratchits vor Schrecken bleich wurden.
Hallo, eine Dampfwolke! Der Pudding war aus dem Kessel
genommen. Ein Geruch, wie an einem Waschtag! Das war die
Serviette. Ein Geruch wie in einem Speisehaus, mit einem
Pastetenbäcker auf der einen und einer Wäscherin auf der
andern Seite! Das war der Pudding. Nach einer halben Minute
trat Mrs.
Cratchit herein, aufgeregt, aber stolz lächelnd und vor sich den
Pudding haltend, hart und fest wie eine gefleckte Kanonenkugel,
in einem Viertelquart Rum flammend und in der Mitte mit der
festlichen Stechpalme geschmückt.
Oh, welch wunderbarer Pudding! Bob Cratchit erklärte mit
ruhiger und sicherer Stimme, er halte das für das größte
Kochkunststück, das Mrs. Cratchit 42
Kochkunststück, das Mrs. Cratchit 42
seit ihrer Heirat geliefert habe. Mrs. Cratchit meinte, da die Last
von ihrem Herzen sei, wol e sie nur gestehen, daß sie wegen der
Menge des Mehls gar sehr in Angst gewesen sei. jeder hatte
darüber etwas zu sagen, aber keiner sagte oder dachte, es sei
doch ein zu kleiner Pudding für eine so große Familie. Das wäre
offenbare Ketzerei gewesen. jeder Cratchit würde sich geschämt
haben, an so etwas nur zu denken.
Endlich waren sie mit dem Essen fertig, der Tisch war
abgedeckt, der Herd gesäubert und das Feuer geschürt. Das
Gemisch im Krug wurde gekostet und für fertig erklärt, Äpfel
und Apfelsinen auf den Tisch gesetzt und ein paar Hände voll
Kastanien auf das Feuer geschüttet. Dann setzte sich die ganze
Familie Cratchit um den Kamin in einem Kreis, wie es Bob
Cratchit nannte, obgleich es eigentlich nur ein Halbkreis war,
Bob in die Mitte und neben ihm der Gläservorrat der Familie:
zwei Paßgläser und ein Milchkännchen ohne Henkel.
Diese Gefäße aber hielten das heiße Gemisch aus dem Krug so
gut, als wären es goldene Pokale gewesen, und Bob schenkte