Der Wüstensklave. J. D. Möckli

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Der Wüstensklave - J. D. Möckli Wüstensklave

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Boss. Und ich benutze auch brav die Tür auf der anderen Seite. Dann muss ich dich im Laden nicht stören.«

      Grinsend sehen sich die beiden an. Seit Kai das Geschäft von seinem Großvater übernommen hat, benutzt er einen einfachen Farbcode: Die gelben Bänder bedeuten Haushaltsgeld, schwarze Bänder kennzeichnen die Beutel, die für die Steuern gedacht sind, während die blauen Bänder für das Kaufen von Stoffen und ihre Rücklagen stehen. Dann gibt es noch je einen Beutel mit grünen und lila Bändern, die ihr privates Geld enthalten und für ihre persönlichen kleinen Wünsche gedacht sind.

      Als sie zusammen den Tisch abräumen, meint Kai: »Ich habe dir noch gar nicht erzählt, dass Yu heute da war. Ich soll dich von ihm grüßen.« Er trocknet die Teller ab und legt sie auch gleich an ihren Platz zurück.

      »Danke. Was wollte er denn?«

      Da Ren gerade dabei ist den Suppentopf zu schrubben, sieht er Kai nicht an, trotzdem weiß dieser, dass es seinen Großvater wirklich interessiert.

      »Ach, er wollte nur meine Hilfe, weil ihm mal wieder ein Gehilfe abgehauen ist.«

      »Sollst du ihm in der Schmiede helfen?« Amüsiert sieht Ren kurz hoch.

      »Nein, ich soll ihn am Samstag auf den Sklavenmarkt begleiten.«

      Überrascht sieht Ren seinen Enkel an. »Was? Will er sich jetzt einen Sklaven kaufen? Und warum sollst du ihn begleiten?«

      »Ja, das will er. Er meint, dass ihm ein Sklave wenigstens nicht davonlaufen kann, wenn er ihn fertig ausgebildet hat. Ich soll ihn begleiten, damit er nicht über den Tisch gezogen wird.«

      »Also sollst du für ihn den besten Preis aushandeln und aufpassen, dass ihm kein Nichtsnutz angedreht wird«, meint Ren.

      »So in etwa«, seufzt Kai.

      »Dann nimm auch etwas Geld mit. Wer weiß, vielleicht fällt dir ja etwas Nützliches ins Auge, wenn du schon unterwegs bist.« Ren lehnt sich grinsend an die Spüle.

      Kai verdreht die Augen. »Großvater. Was soll ich denn auf einem Sklavenmarkt finden?«

      »Wer weiß … Wann hast du dich denn mit Yu verabredet?«

      »Ich werde ihn zur Mittagszeit treffen. Du wirst also am Nachmittag allein im Laden sein«, spricht Kai in Richtung des Herdes, da er gerade dabei ist die Ascheschublade herauszuziehen. Vorsichtig kippt er die Asche in den Eisenkübel daneben und verschließt diesen mit einem Deckel, für den Fall, dass noch Glut in der Asche war.

      »Ach wie schön, dann kann ich mal wieder schalten und walten wie ich will«, neckt ihn sein Großvater ein wenig. »Na, solange der Laden noch steht, wenn ich wieder zurückkomme«, geht Kai auf den scherzenden Tonfall ein. »Natürlich. Um den Laden abzureißen, müsstest du mir schon ein paar Wochen mehr Zeit geben.«»Ich werde daran denken, wenn ich das nächste Mal auf Reisen gehe.« Grinsend sehen sich die beiden Mutsuos an, ehe sie sich nicht mehr zurückhalten können und in lautes Gelächter ausbrechen.

      Immer noch lachend wünschen sie sich schließlich eine gute Nacht und ziehen sich in ihre Gemächer zurück.

      Kapitel 2: Der Sklavenmarkt

      Am Samstag zieht sich Kai nach dem Mittagessen seine braune Jacke an, schließlich ist es erst Anfang Frühling und draußen immer noch relativ frisch. Gerade als er den Laden verlassen will, wird er von seinem Großvater aufgehalten: »Kai, warte einen Moment.«

      Der alte Mann geht zum Tresen, öffnet die Kasse und nimmt etwa vierzig Silbermünzen heraus. Diese verstaut er in einem braunen Lederbeutel. »Hier. Nimm die Münzen für alle Fälle mit.« Auffordernd hält er den Beutel seinem Enkel hin.

      »Großvater, ich gehe mit Yu auf den Sklavenmarkt, weil er mich um Hilfe gebeten hat. Ich habe nicht vor, dort irgendwas zu kaufen.«

      »Trotzdem. Du musst ja nichts kaufen, aber bitte tu mir den Gefallen und sei nicht so stur.« Da Kai immer noch keine Anstalten macht den Beutel zu nehmen, greift sich Ren dessen Hand und drückt ihm den Beutel zwischen die Finger.

      Schließlich verstaut Kai diesen genervt in der Innentasche seiner Jacke. »Nur damit du Ruhe gibst. Bis später.«

      Zufrieden über seinen kleinen Sieg, sieht ihn sein Großvater an. »Du musst ja nichts kaufen. Bis später.«

      Ren bleibt noch eine Weile im Türrahmen stehen und sieht seinem Enkel nach, bis dieser um die nächste Ecke verschwunden ist. Erst dann geht er wieder in den Laden zurück.

      Kai muss eine gute halbe Stunde durch die Stadt gehen, bis er die große Halle erreicht, in der jeden Samstag der Sklavenmarkt stattfindet. Vor den offenen Toren sieht er schon Yusaku stehen.

      »Hallo, Yu.« Rufend und winkend macht er den großen blonden Mann auf sich aufmerksam, der sich mit einem erleichterten Grinsen im Gesicht zu ihm umdreht.

      »Hallo, Kai. Da bist du ja endlich.«

      »Ich wurde im Laden aufgehalten«, brummt dieser entschuldigend.

      »Jetzt bist du ja da«, winkt Yusaku ab. »Also los, auf ins Getümmel.« Voller Tatendrang reibt er sich die Hände.

      Das lässt Kai schmunzeln. »Ja, schauen wir mal, ob wir einen Sklaven für dich finden.«

      Gemeinsam gehen sie hinein.

      Drinnen sind lauter Podeste aufgebaut worden, auf denen die angebotenen Sklaven entweder knien oder stehen, je nachdem, was der Verkäufer von ihnen verlangt.

      »Wie viel willst du eigentlich maximal ausgeben?« Neugierig blickt sich Kai in der Halle um, während er seinem Kumpel folgt.

      »Ich kann nicht mehr als fünfundzwanzig Silbermünzen bezahlen«, gibt Yusaku zerknirscht zu. Angesichts der Preise, die die Händler für ihre Sklaven ausrufen, erscheint ihm das nun als zu wenig.

      Aufmunternd blickt ihn Kai an. »Ach, mit etwas Handeln wird das schon werden. Du willst ja keinen Luxussklaven, sondern einen, der anpacken kann.«

      Sie gehen weiter durch die Gänge und es wird immer deutlicher, dass vorne am Tor die Preise deutlich höher sind als weiter hinten in der Halle.

      Überall um sie herum werden die Sklaven von möglichen Käufern untersucht und begutachtet, was diese mit unbewegten Mienen über sich ergehen lassen.

      Schließlich bleibt Kai an einem der Stände stehen. »Yu, was meinst du? Der hier sieht nicht schlecht aus«. Er deutet auf einen großen Mann, der lediglich mit einer einfachen Tunika und Ledersandalen bekleidet auf dem Podest steht.

      Kritisch sieht sich Yusaku den leicht gebräunten Glatzkopf an. »Ich weiß nicht, der sieht so grimmig aus.«

      Die Antwort lässt Kai den Kopf schütteln. »Die sehen hier alle so aus. Lass ihn uns mal ansehen, immerhin scheint er kräftig zu sein.«

      Nicht wirklich überzeugt, gibt Yusaku nach.

      Inzwischen sind sie von dem Händler bemerkt worden: »Ah, meine Herren. Sie interessieren sich für dieses Prachtexemplar?«

      Hilfesuchend

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