Der Wüstensklave. J. D. Möckli

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Der Wüstensklave - J. D. Möckli Wüstensklave

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Der Sklave ist kräftig und mit einer starken Hand können Sie ihn nach Ihren Wünschen abrichten.«

      »Kai, bitte hilf mir«, flüstert Yusaku.

      »Lass mich nur machen. Ich glaube nämlich wirklich, dass dieser Mann der Richtige für deine Schmiede ist.«

      Seinen professionellsten Gesichtsausdruck aufsetzend, wendet sich Kai an den Händler: »Sie können uns viel erzählen. Ich möchte mir selbst ein Bild vom Zustand dieses Mannes machen, wenn Sie nichts dagegen haben.« Er blickt kalt in die Augen des Händlers, was diesen tatsächlich in seinem Redeschwall innehalten lässt.

      »Natürlich. Tun Sie sich keinen Zwang an.« Er deutet eine leichte Verbeugung an, während er ein paar Schritte zurückweicht, um Kai Platz zu machen.

      Mit undurchdringlicher Miene stellt sich Kai vor den Sklaven, der an das Podest gekettet ist. Er geht einmal um ihn herum und sieht die Narben auf dem Teil des Rückens, der nicht von der Tunika verdeckt wird, bemerkt das Muskelzucken, als er ihn mit der Hand berührt. Schließlich stellt er sich direkt vor ihn. »Verstehst du unsere Sprache?«

      »Ja, der Sklave …«, meldet sich der Händler, wird jedoch von Kai mit einem Blick zum Schweigen gebracht.

      »Ich habe den Sklaven gefragt, nicht Sie.« Er wendet sich wieder dem großen Mann zu. »Also?«

      Er registriert das überraschte Blinzeln, bevor dieser mit tiefer Stimme antwortet. »Ja, ich spreche eure Sprache.« Deutlich ist ein Akzent herauszuhören, den Kai aber nicht zuordnen kann. »Gut. Wie lautet dein Name? Kennst du dich mit der Arbeit in einer Schmiede aus?«

      Einen Moment lang zögert der Mann, doch dann antwortet er. »Ich heiße Rashid. In einer Schmiede habe ich noch nie gearbeitet.« Diese Antwort trägt ihm einen bösen Blick vom Händler ein, was Kai zwar registriert, aber nicht kommentiert.

      »Okay, kannst du mit Pferden umgehen?«

      »Ich habe in einem Stall gearbeitet. Ja.«

      Nun wendet sich Kai von dem Sklaven ab und geht zu Yusaku, der das Ganze beobachtet hat. Er zieht ihn ein wenig zur Seite, bis er sicher ist, dass der Händler sie nicht mehr verstehen kann, wenn er sich nun leise mit Yusaku berät. »Ich würde sagen, dass der Sklave für die Schmiede geeignet ist. Er hat ehrlich geantwortet, obwohl ihm das vermutlich Schläge einbringen wird, sobald wir weg sind.« Er sieht seinen Kumpel genau an, der ihm aufmerksam zuhört, und fährt dann leise fort. »Allerdings ist mir aufgefallen, dass er zusammengezuckt ist, als ich ihn am Gesäß berührt habe.«

      Jetzt wirkt Yusaku verwirrt. »Und was hat das zu bedeuten?«

      Seufzend sieht Kai zur Seite. Er weiß das doch auch nur aus den Gesprächen mit seinen Kunden. »Das bedeutet, dass er nicht so gebrochen ist, dass er sich alles gefallen lässt.« Vielsagend blickt er Yusaku an, der einen Moment braucht, bis er realisiert, was Kai ihm sagen will.

      »Verdammt, Kai, dafür will ich ihn auch nicht.« Empört verschränkt er die Arme vor der Brust.

      »Das habe ich auch nicht vermutet. Ich wollte es dir nur sagen: Es könnte ein gutes Argument bei der Preisverhandlung sein. Also, was meinst du? Soll ich versuchen, mit dem Händler ins Geschäft zu kommen?« Beruhigend legt er Yusaku die Hand auf die verschränkten Arme und wartet auf dessen Entscheidung.

      Prüfend sieht der Blonde zu dem großen Sklaven hinüber. »Ich glaube, du hast recht. Wenn er sich nicht alles gefallen lässt, kann das bei schwierigen Kunden nur von Vorteil sein.«

      »Gut, dann werde ich sehen, was ich machen kann.« Zuversichtlich sieht Kai Yusaku an und wendet sich wieder dem Händler zu.

      »Haben Sie sich entschieden?«

      Kai tut so, als wäre er unsicher. »Ich weiß nicht, das hängt vom Preis ab.«

      »Natürlich. Der Sklave kostet dreißig Silbermünzen.«

      Der Preis ist gut, das muss Kai zugeben. Trotzdem schüttelt er den Kopf. »Das ist viel zu viel. Ich biete Ihnen fünfzehn.« Er sieht dem Händler fest in die Augen.

      Dieser erwidert den Blick kurz und sagt steif: »Das ist ein inakzeptables Angebot. Wie wäre es mit siebenundzwanzig Silbermünzen? Der Sklave ist in einem einwandfreien Zustand, das haben Sie selbst gesehen.«

      »Das werden wir nicht bezahlen. Der Sklave muss noch erzogen werden und ist offensichtlich ungehorsam. Keiner wird diesen Preis bezahlen«, lehnt er den Preisvorschlag entschieden ab und sieht, wie der Händler die Augen zusammenkneift.

      »Na gut, sagen wir vierundzwanzig Silbermünzen.«

      Kai hört, wie Yusaku hinter ihm die Luft anhält. Das ist ein Preis, den sein Kumpel bezahlen könnte, aber er will den Händler noch weiter herunterhandeln. »Das ist immer noch zu viel. Ich biete achtzehn Silbermünzen. Immerhin muss der Sklave offensichtlich so hart angefasst werden, dass Spuren zurückbleiben.« Er sieht den Händler fast schon gelangweilt an, was angesichts seiner Aufregung nicht leicht ist.

      »Gut, ich gehe runter auf zwanzig Silbermünzen. Das ist aber mein letztes Angebot.«

      Immer noch gelangweilt wirkend wendet sich Kai an Yusaku: »Was meinst du? Ist dir der Sklave zwanzig Silbermünzen wert?«

      Yusaku kratzt sich am Kopf und verhält sich so, als würde auch er angestrengt über das Angebot nachdenken. »Ich denke, mit dem Preis kann ich leben.«

      Die Antwort lässt den Händler zufrieden grinsen. »Dann haben Sie jetzt einen Sklaven gekauft. Ich bräuchte dann noch Ihren Wappenstempel und natürlich die Silbermünzen.«

      »Natürlich.« Umständlich kramt Yusaku den eisernen Stempel hervor und gibt ihn dem Händler. Dieser hält ihn über ein Feuer, bis er sich erhitzt hat, und drückt ihn dann auf ein breites Lederhalsband. Danach hält er ihn in einen Eimer mit Wasser, ehe er ihn zurückgibt und das Geld entgegennimmt.

      Danach geht er zu dem Sklaven, tauscht das alte gegen das neue Halsband aus und fesselt ihm mit einem Strick die Hände vor dem Körper. Erst danach löst er grob die Ketten.

      »Bitte sehr, meine Herren. Ich gratuliere Ihnen zum Kauf ihres Sklaven.«

      Mit einem angedeuteten Nicken nimmt Yusaku den Strick entgegen. Zu dritt verlassen sie den Stand.

      Sie gehen ein paar Meter, dann wendet sich Yusaku an Kai: »Das war klasse. Ich hätte nie gedacht, dass du es schaffst, den Preis so weit herunterzuhandeln.« Breit grinsend schlägt er Kai so fest auf die Schulter, dass dieser einen Schritt nach vorn machen muss.

      »Und zum Dank schlägst du mich?« Mit gespielter Empörung reibt er sich die Schulter.

      »Sorry, ich bin nur so happy.« Entschuldigend sieht Yusaku seinen Kumpel an.

      »Schon gut. Ich bin selbst überrascht, dass er so weit runterging.«

      Kai will noch mehr sagen, als er auf einmal wütende Beschimpfungen hört:

      »Du verdammter Nichtsnutz! Wer hat dir erlaubt dich hinzuknien! Steh sofort wieder auf oder du wirst es bereuen!«

      Kai blickt in die Richtung, aus der das Geschrei kommt und sieht, wie einer der Händler mit einem Stock auf einen schwarzhaarigen jungen Sklaven einprügelt. Der kniet auf dem Boden und

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