TSUMO - weinen ohne Tränen. Dantse Dantse

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TSUMO - weinen ohne Tränen - Dantse Dantse

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er die Tür schloss, lag ich schon in seinen Armen. Ich ließ mich behandeln wie ein Roboter ohne eigenen Willen. Er wickelte mich ein und zog mich noch enger an sich. Er atmete schnell und war sehr aufgeregt.

      „Schatz, du hast mir gerade so gefehlt. Ich dachte, ich habe dich verloren, und ich war so froh, als ich deine Tasche gesehen habe und ein Alibi hatte, um zu dir zu kommen“, sagte er, während er meinen Nacken leicht massierte.

      Wie im Drogen- oder Alkoholrausch fingen wir an uns plötzlich wild zu küssen, zu streicheln, zu schlagen, zu beißen. Wir wollten alles auf einmal und alles gleichzeitig. So einen hohen Adrenalinspiegel hatten wir beide noch nie gehabt. Es war, als wäre der ganze Raum mit Elektrizitätswellen gefüllt.

      Er schubste mich richtig brutal auf das Bett, was er vorher noch nie getan hatte. Er fiel wie ein Raubtier über mich her und drückte leicht meinen Hals, ja, wie ein Raubtier, das seiner Beute die Luft nehmen will. So einen Orgasmus wie in diesem Moment hatte ich noch nie bekommen. SM-Handlungen waren für mich bis dahin nur stories gewesen. Ich erlebte da zum ersten Mal am eigenen Leib, wie Gewalt explosive Lust hervorrufen kann.

      Nach dem Orgasmus wollte ich noch mehr. Wie konnte es sein, dass ich gerade erfahren hatte, dass mein Freund mich betrogen hatte und dann so intensive Gefühle für ihn empfand? Allerdings hatte ich tatsächlich schon einmal in meinem Buch „Sex forever“ von K.T.N. Len‘ssi gelesen, dass Fremdgehen das Sexualleben von Paaren stark verbessern kann.

      Mein Freund war nicht mehr der nur zärtliche Typ, der aufpasste, dass er mir nicht wehtat. Nein, nun hielt er mich richtig fest und zum ersten Mal spürte ich die Männlichkeit in ihm. Ja, das war es. Das war das, was mir immer gefehlt hatte. Dieses Bad-Boy-Verhalten, das einen Mann zum Mann macht.

      Er zerriss meinen String, zwang meine Beine auseinander, und ich spreizte sie so weit ich konnte, um seinem Befehl nachzukommen. Als seine Lippen meine Klitoris berührten, kam ich schon wieder.

      Er ließ mich aber nicht los. Er hielt mich mit einer Hand an meiner Hüfte fest, so dass ich mich kaum noch bewegen konnte, dabei verließ seine Zunge meine Klitoris nicht. Die andere Hand massierte meine Brüste und mit seinen Fingernägeln spielte er mit den Brustwarzen, die hart wie Stein geworden waren. Die Kombination dieser Berührungen provozierte bei mir einen Megaorgasmus. Wir waren einfach im Rausch. Wir schrien vor Lust, so laut waren wir noch nie gewesen. Es war, als ob wir nicht mehr in dieser Welt waren.

      Ich war sicher, in einer parallelen Welt angekommen zu sein, und dieser Mann war nicht der Heiko, den ich immer gekannt hatte.

      Ich hatte in „Sex forever“ auch gelesen, dass Fremdgehen wie Opium wirken kann. War es das, was ich gerade erlebt hatte? Das fragte ich mich. Auf jeden Fall bekam ich danach große Angst. Ich war auf der einen Seite sehr glücklich, so etwas zu spüren, aber auf der anderen Seite ging eine Frage durch meinen Kopf: „Hat Emma ihm das alles heute beigebracht? Denn wenn es so ist, würde das heißen, dass sie viel mehr über Sex weiß als ich, ich werde niemals mithalten können. Könnte Heiko wirklich dann darauf noch verzichten?“ Diese Gedanken machten mich sehr unruhig.

      Die nächsten Wochen und Monate verliefen dann eigentlich sehr gut. Im Bett brachte Heiko mir immer etwas Neues bei, und ich genoss es sehr. Er wurde viel aufmerksamer und war sehr lieb. Es war, als ob er etwas kompensieren wollte, vielleicht aus schlechtem Gewissen, weil er mit Emma eine Affäre hatte? War es immer so, dass ein Partner noch mehr liebte, wenn er fremdging ist? Bzw., dass er mehr Liebe zeigte? Fakt war, dass ich überhaupt keinen Grund fand gegen Heiko vorzugehen. Anders als früher hatte er mehr Zeit für mich, nahm mich viel mehr als Frau wahr. Wir schliefen nun fast jeden Tag miteinander, und anders als früher bekam ich immer einen Orgasmus.

      Mein Liebesleben hatte sich durch mein Sexleben geändert. Ich hatte nie gewusst, dass ich es ertragen könnte, dass mein Partner auch nur daran dachte mit einer anderen Frau zu schlafen. Das war nun anders.

      Ich wusste es. Besser gesagt, ich ahnte, dass Heiko mit Emma, obwohl sie verheiratet war, noch immer eine Sexaffäre hatte, aber mir mangelte an nichts. Ja, ich vermutete es nur, weil ich die beiden, außer diesem einen Mal vor seiner Wohnung, niemals in einer Situation ertappte, aus der ich hätte schließen können, dass sie tatsächlich eine Affäre hatten.

      Auch die ständigen Äußerungen von Heiko wie: „Ach du, Melanie, du bist nur eifersüchtig, Emma ist nur nett zu mir, und sie ist eine gute Kundin und zahlt auch den privaten Unterreicht sehr gut. Ich liebe nur dich, mein Schatz“, sollten alle Verdächtigungen widerlegen. Aber ich wusste, dass sie etwas miteinander hatten, deswegen machte es mich wütend, wenn er mich als dumme Frau hinstellte.

      Als er mir dann die Sache mit dem Auslandspraktikum vorschlug, war ich sehr traurig darüber und fühlte mich in meiner Vermutungen bestätigt. Nun dachte ich, dass er mich nur loswerden will, um mit dieser Tussi ganz ungeniert seine Affäre zu genießen.

      Wie bereits gesagt, fand Heiko diese Interpretation von mir abwegig: „Wie kannst du nur so etwas von mir denken?“, beklagte er sich, und fügte etwas hinzu, was mir sehr wehtat: „Mit deinem Verhalten und deinen Unterstellungen bist du dabei, mich in Emmas Arme zu treiben. Du machst sie nur interessanter als sie ist. Ich fange jetzt wirklich an mich zu fragen, was sie außer Geld noch an sich hat, dass du sie so hasst.“

      Das war für mich hammerhart, denn er drehte das Ding so, dass ich die Verantwortung dafür trug, dass er mit ihr schlief und ich ließ die Sache nicht so stehen:

      „Nein, Heiko, nein, mein lieber Freund. So geht das nicht mit mir. Du bist das Allerletzte. Diesen Schuh ziehe ich mir nicht an. Du kannst dein unbeschnittenes Ding reinstecken wo du willst. Es ist mir egal. Aber über diese Frau möchte ich nie mehr etwas hören. Diesen Namen sagst du in meiner Gegenwart nie mehr wieder!“

      Wir sprachen danach nie mehr über Emma, und irgendwie schafften wir es, wieder Frieden ins Haus zu bekommen.

      Wie so oft im Leben, geschehen die meisten Sachen für den rationalen Menschen zufällig. Als ich eines Tages aus Langeweile einfach so im Internet googelte, stieß ich zufällig auf ein Stellenangebot für einen Job als Entwicklungshelferin in Kamerun. Die Stelle klang interessant, war auf 3 Jahre befristet, und die Konditionen waren auch sehr gut. Ohne zu zögern und wie ferngesteuert, rief ich sofort direkt dort an, um mich zu erkundigen. Das Gespräch war so toll, dass ich mich entschied, mich für den Job zu bewerben und am gleichen Tag ging meine Bewerbung raus.

      Eine Woche später war das Bewerbungsgespräch, 10 Tage später bekam ich die Stelle, und erst dann informierte ich Heiko, der so tat, als ob er traurig wäre.

      Ich musste dann in Frankreich einen Intensiv-Kurs von 6 Monaten absolvieren, um meinen Französisch zu verbessern und um mich für meinen Einsatz in Kamerun vorzubereiten.

      Heiko war nun nicht mehr so begeistert von der Idee, dass ich bald weggehen würde. Es war gut, dass wir nicht mehr über Emma geredet hatten. Ich hatte den Eindruck, dass es zwischen den beiden nicht mehr so funkte.

      Heiko versuchte mich davon abzubringen, die Stelle anzunehmen, aber meine Entscheidung stand schon fest: Ich würde nach Afrika fliegen, auch ohne Heiko.

      Die Beziehung war dennoch süß. Wir liebten uns weiter und sprachen davon, dass er mich dort besuchen kommen würde. Er war genervt, als ich ihm provozierend sagte, dass er dann, wenn ich weg war, endlich mal ganz ungeniert viel Zeit mit Emma verbringen konnte. Er dachte, dass ich die Beziehung aufkündigen wollte. Aber ich sagte ihm: „Nein Heiko, ich liebe dich, und es wird uns guttun, wenn wir uns für eine Zeit trennen und jeder für sich ist. Und freue dich doch, dass du zwei Freundinnen hast, die dich lieben. Das ist doch der Traum eines jeden Mannes.“ Dazu sagte er nichts,

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