Traurigkeit in deinen Augen. Alina Frey

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Traurigkeit in deinen Augen - Alina Frey

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      Alina Frey

      Traurigkeit in deinen Augen

      Eine Chance für Lara

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Himmlischer Fund

       Eine entspannte Nacht

       Bange Frage

       Sehnsüchtiges Warten

       Wiedersehen mit einem Engel

       Unerwarteter Besuch

       Was ist mit Lara?

       Eine böse Nachricht

       Eisiges Schweigen

       Trauriger, kleiner Engel

       Der Kampf beginnt

       Gibt es eine Chance für Lara?

       Es kann nur besser werden

       Ein glücklicher Abschluss

       Impressum neobooks

      Himmlischer Fund

      „Daisy Süße, was ist denn los? Hör mit dem Bellen auf“, rief Selina leicht genervt. Ihr Leben stand gerade auf dem Kopf und aus den Augenwinkeln sah sie ihre Dackeldame Daisy wie verrückt vor einem Busch herumwuseln. Selina befreite sich aus ihrer Yogaübung und sprang auf die Füße. „Was hast du denn, kleiner Racker“, rief sie und ging hinaus in den Garten. „Hast du wieder eine Maus gesehen – oder eine Katze?“ Daisy stupste auffordernd ihr Näschen an Selinas Bein. „OK, ist ja gut…ich schau mal nach…!“ Seufzend ging sie in die Hocke und ihre rechte Hand schob langsam die Zweige des Busches zur Seite. Überrascht blickte sie in zwei riesengroße, ängstliche Augen. Blonde Locken umrahmten ein schmales Gesichtchen und Selina sah, dass die Kleine am ganzen Körper zitterte. Behutsam hielt Selina der Kleinen ihre Hand hin: „Komm, hab keine Angst“, forderte sie den Blondschopf auf. Zaghaft kam ihr kleines Händchen und Salina zog sie aus ihrem Versteck. „Sieh mal, Daisy freut sich ganz toll über deinen Besuch. Möchtest du etwas essen und trinken?“ Die Kleine schüttelte den Kopf, hielt aber Selinas Hand ganz fest umklammert. In der Küche setzte Selina die kleine Maus auf die Eckbank und Daisy sprang sofort hinterher. Wie alt mochte sie wohl sein? Vielleicht fünf Jahre? Aber wo um Himmels Willen kam sie her? Selina kam ins Grübeln. Ganz in der Nähe war ein Kinderheim, vielleicht ist sie dort ausgebüxt? Während die Kleine mit Daisy kuschelte machte Selina Kakao und Sandwich für ihren Gast. „Pass auf Kleines, ich muss ganz schnell etwas erledigen. Inzwischen kannst du deinen Kakao trinken und mit Daisy kuscheln. Ich bin nebenan im Zimmer, OK?“ Der Lockenkopf nickte und Selina ging hinüber ins Wohnzimmer. Die Nummer des Kinderheimes war schnell gefunden und am anderen Ende des Hörers meldete sich eine sympathische Stimme; „Hier Kinderheim „Zur Sonne“, was kann ich für Sie tun? Mein Name ist Küster!“ Selina erklärte der freundlichen Dame welchen Fund sie gemacht hatte. „Könnte es ein Kind aus Ihrem Heim sein? Sie hat blonde Locken, blaue Augen und ist ungefähr fünf Jahre alt!“ „Gott sei Dank, es ist Lara. Wir sind schon alle in heller Aufregung!“ „Lara heißt die Maus also. Im Augenblick spielt sie mit meiner Dackeldame und scheint sich wohlzufühlen“, meinte Selina lachend nach einem Blick in die Küche. „Lara spielt? Es muss ihr bei Ihnen sehr gut gefallen. Normalerweise ist sie schüchtern, zurückhaltend und spricht kaum ein Wort“, klang Frau Küsters Stimme überrascht an Selinas Ohr. Diese knabberte an ihrer Unterlippe ein Zeichen, angestrengtem Denkens. „Frau Küster, Lara ist völlig entspannt und tollt mit Daisy herum. Kann sie über Nacht hierbleiben und morgen bringe ich sie zurück ins Heim? Bitte, machen Sie eine Ausnahme!“ Fest drückte Selina den Hörer an ihr Ohr, ungeduldig wippte sie mit dem Fuß. „Ja also Frau…?“ „Brehm, Selina Brehm!“ „Gut Frau Brehm, mein Vorschlag: Ich komme bei Ihnen vorbei und entscheide mich dann vor Ort, einverstanden?“ Selina machte einen Luftsprung: „Ja…!“ Frau Küster stand dreißig Minuten später vor der Türe und entpuppte sich als eine reizende, ältere Dame. „Pst, schauen Sie mal“, forderte Selina sie auf, einen Blick in die Küche zu werfen. Lara saß engumschlungen mit Daisy auf der Bank und plapperte wie ein Wasserfall – und Daisy hörte geduldig zu. Ein Lächeln überzog Frau Küsters Gesicht. „Ich glaube nicht was ich sehe! Sie haben ein Wunder vollbracht. So habe ich Lara noch nie gesehen!“ „Daisy hat wohl das Wunder vollbracht“, lachte Selina. Frau Küster schüttelte den Kopf: „Seit drei Jahren ist sie im Heim und hat kaum gesprochen, geschweige gelacht! Ja, es wäre schön, könnte sie diese Nacht hier schlafen. Wir sehen uns dann morgen im Heim?“ Sie reichte Selina ihre Hand und verließ noch immer kopfschüttelnd das Haus.

      Eine entspannte Nacht

      „Kleines, Frau Küster war gerade hier“, begann Selina behutsam. Erschrocken blickte Lara hoch: „War sie sehr böse?“ „Nein, im Gegenteil, du darfst sogar diese Nacht bei uns schlafen. Natürlich nur, wenn du es willst!“ „Wirklich? Hast du gehört Daisy, ich schlafe diese Nacht bei dir!“ Der kleine Engel strahlte über sämtliche Backen. Selina zeigte dem Lockenkopf das Gästezimmer: „Hier kann ich dir ein Bett für die Nacht machen, ist das OK?“ Lara zwirbelte an ihren Locken und sah Selina schüchtern an: „Tante, darf ich bei dir im Bett schlafen? Im Heim sind wir auch nicht alleine im Zimmer!“ „Das ist ein Argument, Süße! Natürlich kannst du bei mir im Bett schlafen, es ist groß genug.“ Dann zeigte Selina das Badezimmer und reichte Lara eine Zahnbürste. „Ein T-Shirt für die Nacht suche ich dir sofort heraus.“ Nachdem die Maus sich frisch für die Nacht gemacht hatte, hüpfte sie mit einem Jauchzer in das große Doppelbett. Daisy natürlich sofort hinterher. Erschrocken sah Lara Selina an: „Ist das schlimm wenn Daisy auch hier schläft?“ Selina grinste verschwörerisch: „Soll ich dir was verraten? Bei mir liegt Daisy auch im Bett, aber das bleibt unser Geheimnis, OK?“ „OK!“ Selina begab sich ins Wohnzimmer und setzte sich entspannt in einen Schaukelstuhl. Ein unwahrscheinlich schönes Gefühl durchströmte ihren Körper. So schön ist das also, wenn so eine kleine Maus in der Wohnung ist. Mit 22 Jahren hatte sie eine Fehlgeburt und man sagte ihr, niemals ein weiteres Kind bekommen zu können. Jetzt, fünf Jahre später, kam die lange unterdrückte Sehnsucht nach einem Kind wieder an die Oberfläche. Ihr damaliger Lebenspartner hatte sie nach der Fehlgeburt verlassen und sie

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