Psychologische Astrologie - Ausbildung Band 10: Partnerschaftsanalyse. Beate Helm

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Psychologische Astrologie - Ausbildung Band 10: Partnerschaftsanalyse - Beate Helm

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Der Partner - Dein Spiegel

      Der Partner spiegelt mit unerbittlicher Genauigkeit stets die eigenen Formen an Beziehungsmustern. Auch wenn man es noch so ungern wahrnimmt, er steht auf exakt derselben Entwicklungs- und Bewusstseinsstufe wie man selbst. Er ist in keinster Weise verschlossener oder unwilliger sich einzulassen. Er ist auch nicht untreuer oder unzuverlässiger. Nein, er ist genau das passende Pendant zum eigenen inneren Zustand.

      Gerne arbeitet man bei diesem "Spiel" mit einer Rollenverteilung, bei der man selbst am besten dasteht.

      Dazu im Folgenden die typischen Rollenverteilungen bei den Venuskonstellationen (auch auf emotionaler Ebene anwendbar bei den entsprechenden Mondkonstellationen, oder auf körperlicher bei den Marskonstellationen) mit Saturn, Uranus, Neptun und Pluto, wobei stets die Typen A und B als gegenseitige Ergänzung miteinander eine Beziehung eingehen:

      Die grundlegenden Rollenspiele

       1. Venus / Saturn

       Der gestrenge Vater / die zur Ordnung rufende Mutter

      A - Der eine Partner ist älter, reifer, gesetzter, erfahrener. Er bietet Stütze und Halt für den "Jüngeren" (muss nicht unbedingt altersbedingt jünger sein). Seine Rolle ist die des Vaters oder der Mutter, aber nicht im emotional versorgenden Bereich, sondern auf der Ebene, dass er schließlich weiß, wo es lang geht und was sich im Leben und in der Beziehung gehört. Er stellt die Regeln und Gesetze auf.

      Sein Vorteil: er ist wichtig, unabkömmlich; der Partner kann seiner Meinung nach ohne ihn nicht leben; die Beziehung ist nach seinem persönlichen Ordnungssinn bzw. denen der Gemeinschaft/Gesellschaft, in der er lebt und von der er anerkannt werden möchte, aufgebaut. Er hat das Sagen.

      Sein Nachteil: Last der doppelten Verantwortung; die Liebesbeziehung wird zu einer drückenden Belastung.

       Das Halt suchende Kind

      B - Der andere, "jüngere" Partner braucht sich wenig Gedanken über die Bereiche zu machen, die er mit dem "Großen" teilt. Er bekommt vorgeschrieben, wie er sich zu verhalten hat, wird in ein enges Raster an Lebensregeln gepresst. Er wird bevormundet und unterdrückt. Sein Eigenleben ist nicht gefragt.

      Sein Vorteil: Abgabe der Verantwortung; er muss sich kein eigenes Haltegerüst aufbauen, keine eigenen Lebenspläne und -gesetze erstellen, keine Ziele formulieren und diese mit Realismus und eigenem Ehrgeiz zu erreichen suchen.

      Sein Nachteil: kein eigenes Stimmrecht; in eine fremde Struktur gedrückt, da er nicht willens ist, eine eigene zu schaffen. Auch er fühlt sich in dieser Beziehung bedrückt.

       LÖSUNGEN

      A lernt, nicht länger die wichtige Vater/Mutterrolle für sein Selbstwertgefühl, für sein Selbstbewusstsein in diesem Leben zu brauchen. Er sieht, dass seine Rolle nicht aus Freundlichkeit und Liebe erwuchs, sondern aus dem Bedürfnis, anderen seine Lebensrichtlinien aufzudrängen und gebraucht zu werden. Er lernt weiterhin, dass er auch dann liebenswert ist, wenn er nicht für den anderen mitdenkt, mitfühlt, mitverdient etc. Er braucht nicht doppelte Arbeit zu leisten. Beziehung heißt nicht länger Last, sondern die Fähigkeit, für sich vollkommene Verantwortung zu übernehmen und eigene Strukturen und Formen für die Partnerschaft aufzubauen. Dabei sollte er merken, dass dies nicht nur sein Recht, sondern auch das des Partners ist. Beide sind in ihrem Ordnungs- und Festigkeitsstreben gleichgestellt und müssen sehen, wie sie dieses aneinander angleichen, bzw. wie es nebeneinander bestehen kann.

      B lernt selbst, groß und stark zu werden. Er findet heraus, in welchem Bereich er in erster Linie die Verantwortung abgegeben hat und erobert sich diese mitsamt der damit verbundenen Freiheit und Macht wieder zurück. Er wird sich selbst Gerüst. Er wird erwachsen.

      Zuletzt begegnen sich zwei selbstverantwortliche, reife Persönlichkeiten, die bereit sind, viel Energie und Arbeit in den Aufbau einer dauerhaften Beziehung einzubringen, ohne deshalb dem anderen ihre Art des Ordnungssystems überstülpen zu wollen.

       2. Venus / Uranus

       Der Hallodri

      A - Der exzessive Freigeist, der sich alles herausnimmt und ständig Brüche in die Beziehung einbaut. Entweder bewusst durch das Wissen um sein Distanzbedürfnis oder unbewusst, z.B. durch chaotische, unregelmäßige Arbeitszeiten oder andere Umstände, für die er angeblich nichts kann und die es ihm ermöglichen, sich stets wieder aus ihm zu fest erscheinenden Verbindungen zu lösen, herauszuspringen, um mehr Luft zum Atmen zu haben, notfalls auch mit einem Seitensprung.

      Sein Vorteil: freie Bahn.

      Sein Nachteil: in seinen Augen keinen; im Unterbewusstsein: keine reale Freiheit.

       Der Betrogene

      B - Der ebenfalls exzessive Freigeist, der jedoch von sich meint und sagt, eine feste Beziehung zu wollen und von seinem (stets A-)Partner betrogen oder viel zu unregelmäßig in der Beziehung beglückt zu werden. Er will angeblich etwas "Richtiges", nur der andere lässt sich nicht darauf ein.

      Sein Vorteil: Auch er braucht sich nicht darauf einzulassen. Er kommt um eine normale Beziehung, die er von seiner Beziehungsstruktur her gar nicht will, herum.

      Sein Nachteil: Er quält sich mit der Nichterfüllung eines Wunsches, den er in Wirklichkeit gar nicht hat und den er nur von seiner gesellschaftlichen Umgebung her ersatzweise für ein eigenes (leider abweichendes) Beziehungsprogramm übernommen hat.

       LÖSUNGEN

      A ist schon auf dem Weg, sich aus den Auflagen der Üblichkeit (der nach außen projizierte Saturn; der Halt von außen) zu befreien. Er hat schon erfasst, dass er sich nicht fest binden will, zumindest nicht in der gewöhnlichen Form.

      Wichtig: sich dies bewusst zu machen und eine klare, durch viel Freiraum gekennzeichnete Beziehungsform sich zu überlegen und zu gestalten; d.h. z.B. nicht unbedingt einen "Flucht-Beruf" zu benötigen (Geschäftsreisen), um zu seiner geliebten Distanz von der Beziehung zu kommen.

      B muss sich irgendwann, wenn es auch sehr schmerzt, eingestehen, dass er mit dem Wunsch nach etwas "Richtigem" falsch gelegen hat. Er will genauso Freiraum, Spannung, Plötzlichkeit, Unberechenbarkeit und Durcheinander wie sein A-Partner auch.

      Nach dieser schweren Einsicht kann auch er dazu übergehen, von vorneherein auf eine unkonventionelle Verbindung zu pochen, kann sich echt in seinem Beziehungsverhalten darstellen und damit auch einen Partner anziehen, der ebenso bewusst an dem Aufbau einer freiheitlichen Partnerschaft arbeiten möchte (die kann auch monogam sein!).

      Zuletzt begegnen sich zwei Menschen, die von sich wissen, dass sie nicht für eine gewöhnliche Beziehung geschaffen sind und daher eine Partnerschaft mit einem hohen Maß an Unabhängigkeit und Abstand zueinander gestalten möchten.

      Der Abstand wird umso mehr automatisch hergestellt, je mehr eine tatsächliche innere Freiheit vorherrscht, die man sich selbst und damit automatisch auch dem Partner von Herzen gerne gönnt und zugesteht.

      

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