SELBSTVERTEIDIGUNG - natürlich und direkt!. Stefan Schütz
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Wenn Sie selbst nicht das Zeichen geben, dass Sie ein potenzielles Opfer sein könnten, dann ist die Wahrscheinlichkeit geringer, in der Opferfalle zu landen!
In der Natur ist es nicht anders: Der Löwe wird nur die Gazelle oder den Wasserbüffel angreifen, der schwach, klein, alleine oder, oder … ist. Der Aggressor wird sein Opfer also aufgrund einiger Signale identifizieren.
Kennen Sie die Hinweisschilder an Gorilla- oder Affenkäfigen im Zoo?
Vermeiden Sie also jeden Augenkontakt mit Leuten, denen Sie instinktiv nicht vertrauen und wechseln Sie lieber die Straßenseite, oder wenden Sie sich frühzeitig in eine andere Richtung.
Der weiche Blick: Eine weitere Variante anderen nicht in die Augen zu sehen, ist durch sie hindurchzuschauen. Das ist im Prinzip sehr einfach. Sehen Sie dazu in die Ferne, wenn die Ihnen entgegenkommende Person nah ist. Mit dieser Technik – man nennt sie auch den „weichen Blick“ – können sie nicht nur durch jemanden hindurchsehen, sondern auch leichter die restliche Umgebung wahrnehmen.
Gerade dort wo Menschen auf engem Raum zusammen sind, signalisiert ein intensiver Augenkontakt ihrem Gegenüber: „Ich möchte etwas von dir“.
Hier laufen Sie Gefahr, ohne diese Worte ausgesprochen zu haben, auf aggressive Weise angesprochen zu werden: „Was guckst du mich so bescheuert an, he!?“ Oder: „Was is'n los, willste was!?
Verhaltensweisen wie diese und mögliche Reaktionen darauf werden in Schulen sämtlicher Kampfsysteme normalerweise nicht geübt, denn die Schulen sind in erster Linie darauf ausgerichtet, Kampftechniken zu lehren.
Machen Sie sich bewusst, dass es bei einer Situation, wie sie eben beschrieben wurde, um rituelle Handlungen geht. Es geht nicht darum, miteinander zu kämpfen, sondern es geht dem Aggressor darum, sein Opfer auszumachen, es einzuschüchtern und es dann so prompt wie möglich zu Boden zu schlagen.
Kein Kampf,
keine Rücksicht,
keine Runden,
keine Regeln,
keine Ehre,
keine Medaillen,
keine Gürtel, ...
Die Gefahr, auf solche Art angegangen zu werden, ist besonders groß, wenn ihr Gegenüber sich auf irgendeine Weise gekränkt oder vernachlässigt fühlt, alkoholisiert ist oder unter Stress leidet.
Grundsätzlich sollten Sie immer damit rechnen, dass, genau wie in der Tierwelt, der Mensch versuchen wird, sein eigenes Revier zu verteidigen. Diese Tatsache ist nicht nur für ganze Völker und Länder ein Motivationsfaktor, um sich gegenseitig zu bekriegen, sondern auch für einzelne Menschen. Besonders dort, wo sehr viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, besteht die Gefahr von Stress und Auseinandersetzung. Zum Beispiel: auf dem Schulhof, in der Kantine, auf dem Parkplatz, in der U-Bahn, am Arbeitsplatz, auf dem Rummelplatz, in der Disco, in der Kneipe, im Kino ...
Sie könnten diese Liste aus Ihrer Erfahrung wahrscheinlich noch sehr verlängern. Tun Sie das einfach einmal im Kopf. So werden Sie gleich etwas sensibler für Orte, an denen Gefahrensituationen auftreten können.
Wenn Sie sich an solchen Orten aufhalten müssen und dort Menschen sind, von denen Sie das Gefühl haben, dass sie Konflikte provozieren möchten, dann
schauen Sie ihnen nicht lange in die Augen und
stehen Sie nicht breitbeinig vor ihnen und
verschränken Sie die Arme nicht!
Oder positiv formuliert:
Schauen Sie an ihnen vorbei!
Stehen Sie natürlich schulterbreit!
Arme locker hängen lassen!
Aber auch zwischenmenschliche Beziehungen können der Grund für Gewalt sein, zum Beispiel
Probleme in der Partnerschaft
rassistische Motive
Eltern-Kind-Beziehung
Statistisch gesehen werden sogar die meisten Gewalttaten nicht von Fremden, sondern von Bekannten und Verwandten begangen.
Lehren Sie Ihre Kinder
nie in fremde Autos zu steigen,
nie mit fremden Menschen zu gehen
nie die Haustür zu öffnen, wenn Sie selbst nicht zu Hause sind
immer bei Menschengruppen zu bleiben
nie allein zu sein
keine Abkürzungen durch menschenleere Stadtviertel, Wälder oder Parks zu nehmen, sondern
immer den bekannten, mit Ihnen vereinbarten (!), direkten Weg nach Hause zu nehmen
1.4. Wie Sie am besten alarmieren
Wenn Sie die Möglichkeit haben, über den Notruf zu alarmieren, müssen Sie die folgenden Punkte beachten:
1 Sagen Sie Ihren Namen und ihre Telefonnummer.
2 Sagen Sie, wo etwas passiert ist.
3 Sagen Sie, was passiert ist.
4 Sagen Sie, wie viele Personen betroffen sind.
5 Beantworten Sie alle Fragen, die Ihnen gestellt werden. Erst dann ist das Gespräch beendet und Sie können auflegen.
1.5. Was Selbstverteidigung mit Schauspielerei gemeinsam hat
Das Geheimnis einer gut gespielten Szene liegt darin, dass Sie nicht nur vor Zuschauern wie echt aussieht, sondern auch von den Darstellern quasi wie echt empfunden werden kann, ohne
dass sie
dabei vergessen
,
wer sie tatsächlich sind.
Wie können wir das für eine Situation nutzen, in der wir uns selbst verteidigen müssen? Welche Mittel stehen einem Schauspieler zur Verfügung?
Da wäre zum einen die Sprache. Was wir in gefährlichen Situationen sagen, müssen wir genau kontrollieren: Sie müssen Ihre Sprache im Griff haben!