SELBSTVERTEIDIGUNG - natürlich und direkt!. Stefan Schütz
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Damit sind wir aber auch schon bei einem weiteren sehr wichtigen Punkt:
Wie wecken wir Aufmerksamkeit bei möglichen Helfern und Zeugen? Rufen Sie laut zum Beispiel die folgenden Sätze:
Oder geben sie eine laute, klare Anweisung:
Falls sich andere Personen in Ihrer Nähe aufhalten, bitten Sie diese nicht um Hilfe, sondern fordern Sie sie eindeutig auf: „Helfen Sie mir!“ Also keine freundliche Erziehung einsetzen, nach dem Motto: „Bitte, bitte helfen Sie mir doch mal“, sondern ein ganz eindeutiger, lauter Befehl:
Der Vorteil von solchen einfach gehaltenen Sätzen besteht darin:
Sie wecken schnell Aufmerksamkeit bei anderen Leuten.
Sie stellen klar, dass Sie selbst nicht der Angreifer sind, sondern der Bedrohte.
Sie machen sich durch ihre Lautstärke selbst Mut.
Sie zeigen dem Helfer, dass Sie selbst stark sind und er nachher nicht alleine da steht, sondern dass Sie jetzt zu zweit sind.
Machen Sie diese Sätze zu ihrem Drehbuchtext und üben Sie diese gelegentlich – wann immer Sie Lust dazu verspüren.
Tipp: Versuchen Sie doch auch einmal, Befehle in Ihrem privaten oder beruflichen Umfeld zu geben. Sie werden feststellen, dass viele Menschen darauf mit einem gewissen Gehorsam ragieren. Natürlich sollten Sie in diesen Fällen nicht die Stimme heben, sondern nur die Satztstellung eines Befehls benutzen, den Sie mit einer freundlichen Bitte schmücken, zum Beispiel so: „Bitte, gib mir mal die Butter!“ anstatt „Könntest du mir bitte mal die Butter geben?“
„Gib“ ist ein eindeutiger Befehl, der hier durch „mal“ und „Bitte“ freundlich verpackt wird. „Könntest – bitte – mal“ ist ein Flehen, das eher unterwürfig wirkt.
Stellen Sie sich einmal vor, jemand würde die beiden Sätze zu Ihnen sagen. Ich wette, dass Sie im ersten Fall kaum widerstehen können, die „Bitte“ zu erfüllen, während Sie im zweiten Fall vielleicht dazu neigen, zu antworten: „Nein, das kann ich nicht,“ und wenn es nur aus Spaß ist. Aber genau Letzteres müssen Sie in einer Notwehrsituation verhindern! Keiner darf das Gefühl entwickeln, dass er Sie mit Ihren Schwierigkeiten alleine lassen kann.
Manche Orte laden regelrecht dazu ein, laut zu werden und die eigene Stimme zu erproben. Wenn sie beispielsweise mit dem Auto unterwegs sind oder durch den Wald spazieren gehen, können Sie Ihrer Stimme einfach mal freien Lauf lassen. Stimmbildung ist übrigens sehr gut geeignet, um mehr Selbsbewusstsein zu bekommen!
Achten Sie bei Ihren „Sprechproben“ darauf, dass Ihre Stimme
zwar laut werden sollte, aber je nach körperlicher Verfassung und Vorerfahrung erst ein wenig Anlauf braucht. Gehen Sie also nicht gleich von 0 auf 100. Sonst ruinieren Sie sich Ihre Stimmbänder.
natürlich und nicht aufgesetzt klingt.
durchdringend ist, sich aber nicht überschlägt.
nicht aggressiv, sondern eher bestimmend wirkt.
Experimentieren Sie aber auch mit
unterschiedlichen Körperhaltungen und Gesten.
wechselnden Orten. Jeder Raum und jede Nische klingt anders und kann dazu beitragen, dass Sie ein genaueres Bild von Ihrer eigenen Stimme erhalten.
Nehmen Sie, nachdem Sie eine Zeit lang alleine geübt haben, einen Freund oder eine Freundin hinzu und lassen Sie sich Rückmeldung darüber geben, wie Ihr „Auftritt“ ankommt. Vielleicht finden Sie auch jemanden, mit dem Sie von Anfang an zusammen proben möchten. So können Sie sich gegenseitige helfen. Auch in Theaterworkshops und Chorprojekten erhalten sie kostengünstige und kompetente Unterstützung!
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