Und tschüss, mach's gut.... Günter von Saint-George

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Und tschüss, mach's gut... - Günter von Saint-George

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       Kapitel 1 Australien

       Springende Krokodile im Kakadu-Nationalpark

      In Australiens Norden zu den Aborigines

      Chris schiebt seinen breitgekrempelten Hut in den Nacken. Die schwüle Hitze macht dem stämmigen Mann zu schaffen. Schon am frühen Vormittag zeigt das Thermometer 40 Grad Celsius. Chris, der in Darwin lebt und im Auftrag des Tourismusbüros Besuchern die Naturschönheiten des Northern Territory nahebringt, erinnert an einen Pfadfinder, der in die Jahre gekommen ist. Der freundlich Mittdreißiger erweist sich sachkundiger Begleiter.

      Wir sind auf dem Weg in den Kakadu Nationalpark. Zweieinhalb Autostunden östlich von Darwin erstreckt sich die riesige Natur-Wildnis auf einer Fläche von fast 20. 000 Quadratmetern. Tropisches Areal für unzählige Pflanzen und seltene Tierarten. Hinweise und lohnende Ziele innerhalb des Parks, der jährlich an die 300. 000 Besucher zählt, hält das Bowali-Zentrum bereit. Beispielsweise Fogg Dam, ein Vogelschutzgebiet, in dem tausende lärmender Kakadus auf sich aufmerksam machen.

      Am Straßenrand türmen sich meterhohe Termitenhügel gen Himmel und weidende Büffelherden lassen sich hier nur ungern stören. Ein „Muß“ auf der Kakadu-Tour ist eine Bootsfahrt auf dem Marry-River. Hier tummeln sich friedlich scheinende, ansonsten aber äußerst gefährliche Salzwasser Krokodile, die sich nur einen Steinwurf entfernt der Siesta hingeben. Ebenso: Die Stippvisite auf einer Farm, in der die Exen für den Export, speziell nach Frankreich und Japan, gezüchtet werden. Stets umlagert sind die Gehege zu Zeiten der Fütterungen, wenn sich die Reptilien beim Fang nach Fleischhappen in die Höhe schnellen lassen. Die springenden Krokodile zählen dann auch zu den Lieblingsmotiven kameraauslösender Farmbesucher.

      Will man das gesamte Spektrum des Nationalparks erleben, empfiehlt sich, zwei oder drei Tage einzuplanen. Verschiedene Lodges bieten Unterkünfte unterschiedlichen Komforts an. Ein anderer, unverzichtbarer Programmpunkt der Tour: Ein Trip zum Nourlangie- oder Ubirr-Rock. Bekannt ist das Gestein für ihre uralten Felszeichnungen der Aborigines. Mit den Wandgebilden der Ureinwohner tun sich Forscher schwer, weil sich bis heute nicht feststellen ließ, aus welcher Zeit sie stammen. Eine geführte Tour durch das Dickicht der Regenwälder mit einer Vielzahl seltener tropischer Gewächse. Aggressiven Blutegeln, die besonders zur Regenzeit ausschwärmen, setzt sich Natur-Profi Chris mit gewöhnlichem Tafelsalz zur Wehr und demonstriert zugleich einen Genuß der besonderen Art: Der Hinterteil de4r nordaustralischen Buschameisen soll ebenso köstlich munden, wie der Biß in eine frisch geerntete Zitrone, ist jedenfalls Chris überzeugt.

      Der Tee schmeckt fad und wässerig. Die Tiwi-Ladies sind nicht mehr die jüngsten und auch nicht gerade von der freundlichen Art. Wir sind auf Bathurst, einer von zwei dem australischen Festland vorgelagerten Inseln. Es ist das Reich der noch wenigen Aborigines, die in den nördlichen Reservaten in selbst verwalteten Kommunen organisiert sind. Gut zwanzig Minuten dauert der Flug von Darwins Airport nach Bathurst. Hier leben rund 1.300 der dunkelhäutigen Nachfahren australischer Ureinwohner. Noch einmal so viele sind auf der Nachbarinsel Melville zuhause.

      Der Staat hat ihnen einfache Unterkünfte gebaut und sorgt mit Finanzspritzen dafür, daß die Erben einer alten Kultur überleben können. Touristen sind auf dem Eiland nicht an jeder Stelle gern gesehen. Dann aber sind sie wieder als Tagesgäste willkommen, weil sie Souvenirs kaufen und Geld in die Kasse der Kommune sprudeln lassen. In den Werkstätten arbeiten Jung und Alt Seite an Seite. So entstehen kunsthandwerkliche Holzschnitzereien, bunt bedruckte Tücher und naive Malereien auf Baumrinden und Batikstoffen. Der Besuch eines Friedhofs, auf dem Aborigines ihre Stammesangehörigen beerdigen, gibt schließlich einen Einblick in die kulturelle Welt des australischen Urvolkes, das seit Jahrhunderten in tiefem Glauben an Mythen, Magie und Zauberei an Überliefertem festhält.

       Kapitel 2 Afrika

       Die Kunst des Rebenanbaus ist in Südafrika zuhause

      Wo edle Trauben die Weine adeln

      Norman Ratcliffe ist eine lebenslustige Enddreißigerin. Auf dem Weingut War­wick nahe Simonsberg im Süden des Caps kredenzt sie als Kellermeisterin ge­nüßlich einen Rotwein, der es in sich hat: Ein Trilogy, nobel, saftig, fruchtig, in Fässern aus französischer Eiche gereift ein Flaggschiff der Warwick Produkte. Die First Lady der Weinregionen rund um Paarl, Stellenbosch und Franschhoek kennt sich mit den edlen Tropfen aus. Das stellt sie täglich unter Beweis, wenn Besucher zu den Weinproben anreisen. Und die kommen in Scharen. Ausflüge zu den bekannten Weingütern am Cap gehören inzwischen zu den beliebten Tourismus Angeboten verschiedener Veranstalter.

      Nur 50 Kilometer von Kapstadt entfernt liegen verstreut mehr als eine Handvoll schmucker Weinfannen, strahlend weiß, im kapholländischen Stil erbaut. Sie gelten als die Aushängeschilder der hohen Kunst des Weianbaus. Ein nahezu ideales Klima mit wemig Sommerregen gibt der Rebe in dieser Region alles, was sie braucht. Die meisten Weingüter und einige der besten Genossenschaftskellereien findet man rund um Paarl und Stellenbosch. Anders als die rund 5 000 Weinfannen Südafrikas unterliegen die rund 90 Estates strengen Auflagen. Diese Weingüter verpflichtet, ausschließlich Lesegut aus den eigenen Weinbergen zu keltern, in Guts~ellern auszubauen und zu lagern. Edelsorten wie der Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Pinotage und Chardonnay reifen 'in den Kellerelen der Anbaugeblete rund um das Kap der Guten Hoffnung. 1

      Zusammengefaßt sind 6 Kellerelen für Spitzensorten in der KWV, einer Art na­tionale Genossenschaft, die vor allen Dingen auf Qualität und Prestige setzt. Herzstück und Stammsitz der Weinvereinigimg ist La Concorde im Weinmekka Paarl. Ein anderes Juwel ist Laborie Estate, Primus unter den südafrikanischen Weingütern. Bekannt ist das von einem französischen Hugenotten gegründete Estates vor allem wegen seines historischen Weinkellers und des von Grund auf renovierten Menor Hauses. Gideon Theron ist Kellennel­ster von Labon'e und besonders stolz auf seinen Reife­keller, in dem rund 900 Barrique Fässer lagern. Zahlreiche internationale Me­daillen und Auszeichnungen konnten seine Spitzenweie zwischenzeitlich ein­heimsen.

       Mosesberg und Katharinenkloster sind ein Muss

      Auf den Spuren der Bibel

      Dahab, der kleine Ort, knapp 100 Kilometer nördlich von Sharm el Sheikh, hat längst seine Unberührtheit eingebüßt. Die einstige Hippiehochburg ist Ziel vieler Backpacker, junger Surfer und Taucher. Sie finden in Dahab am Golf von Aqaba preiswerte Camps, traditionell-dörfliche Idylle und die Nähe zu angesagten Wassersportangeboten.

      Strandpromenade und Fußgängerzone mit Cafés, Restaurants und Geschäften bestimmen das Ortsbild. Kleine Hotels gibt es zu genüge, selbst internationale Ketten sind inzwischen vertreten. Die Berge des Sinai bilden die Kulisse, auf die Sonnenstrahlen zu jeder Tageszeit die unterschiedlichsten Farbenspiele zaubern. Die Palette reicht von gold-gelb über rot-violett bis blau-grün. Übersetzt heißt Dahab „Gold“, so die Farbe der Berge bei Tagesanbruch.

      Die frühen Morgenstunden nutzen Touristen aus Sharm el Sheikh, Nuweiba und Dahab, um Gebel Musa, den heiligen Berg, zu erklimmen. Dort, wo Moses von Gott die zehn Gebote erhalten haben soll, ist es mit der Einsamkeit vorbei. Einer Völkerwanderung gleich machen sich allmorgendlich auch Bibelgruppen, Gläubige und Schulklassen auf zum mühsamen Aufstieg. Belohnt werden sie mit dem Ausblick auf einen erhabenen Sonnenaufgang. Auf der Bergspitze des Propheten treffen sie aber auch regelmäßig auf eine große Schar emsiger Andenkenhändler, die neben allerlei Trödel

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