Das Buch der Magier. Julius Hänsel
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Das Buch der Magier - Julius Hänsel страница 4
um ein kleines Regal oder ein Klavier handeln. Auch auf einem Fernseher kannst Du Dir einen Altar
einrichten. Dieser sollte während des Rituals aber ausgeschaltet sein.
Was ist der "Pförtner"?
Der Pförtner, auch Hüter der Schwelle genannt, ist ein sogenanntes archetypisches Prinzip, mit dem jeder, der
sich ernsthaft mit Magie beschäftigt, über kurz oder lang konfrontiert wird (und dies nicht nur einmal)! Astrologisch ist diesem Prinzip der Planet Saturn zugeordnet, was dem astrologisch Bewanderten bereits einiges sagen dürfte. Saturn steht für das Schicksal, Karma, Verhängnis, Krankheit, Siechtum und Tod - aber auch für die Erkenntnis, die mit der Überwindung dieser Dinge zusammenhängt! Saturn ist das Prinzip, das
dem Menschen Grenzen setzt! Dies jedoch nicht, um daran zu scheitern, sondern um diese zu überwinden!
Wer dennoch daran scheitert, der ist noch nicht reif für die Welt dahinter. Und genau das repräsentiert der Pförtner! Er konfrontiert den Suchenden mit seinen eigenen Grenzen und Schwierigkeiten! Bevor die
Schwelle hinter dem Schleier überschritten werden kann, muß der Suchende den Schlüssel für das Tor dazu finden. Dies geschieht zunächst durch die Konfrontation mit den eigenen Ängsten und Unzulänglichkeiten,
die sich durch die persönlichen Verdrängungen manifestieren. Das können unaufgearbeitete Konflikte sein,
die plötzlich wieder hochkommen (z.B. Eltern-Kind-Konflikte), es können verdrängte Ängste sein (Dunkelheit!), Neurosen und andere Probleme. Manchmal, nicht immer, erscheint der Hüter der Schwelle in personifizierter Form, z.B. im Traum. Der Pförtner ist der Wächter an der Pforte zur magischen Welt - wer ihn überwinden will, muß zuerst sich selbst überwinden!
Was versteht man Archetyp?
Darunter versteht man so etwas wie Urbilder und -kräfte, die in der kollektiven Psyche der Menschheit
wirksam sind und sich in bestimmten geistigen Zuständen, z.B. im Traum oder in Trance manifestieren und spezifische Inhalte vermitteln. Die Bilder auf den ersten 22 Hauptkarten des Tarot (die sog. 'Trümpfe' oder auch 'Arkana') stellen archetypische Kräfte dar! Auch Engel und Dämonen sind in gewisser Weise Archetypen. Die sogenannte Hohe Magie bedient sich z.B. größtenteils des Potentials dieser Kräfte...
Ist es wirklich so einfach, mit dem Willen auf geistigem Wege Veränderungen in der Realität zu bewirken?
Im Grunde tut der Mensch seit der Zeit seiner ersten Bewußtwerdung doch nichts anderes, als die Realität
nach seinem Willen zu formen! Wäre dies nicht der Fall, würden wir vermutlich immer noch in Höhlen
hausen und auf Bäumen herumklettern - was vielleicht dem Ökosystem unseres Planeten zuträglicher wäre, aber wohl nicht im Sinne der Evolution ist. Das Bewußtsein als Fähigkeit, sich und seine Umwelt zu
reflektieren und zu erkennen, ist als Teil der göttlichen Kraft (oder wie immer man das Prinzip hinter der
Schöpfung nennen will) dem Menschen gegeben, um damit sich selbst zu erkennen und sich weiterzuentwickeln. Sollte dies nicht sein, hätten wir diese Möglichkeit auch nicht, genauso wenig wie wir
z.B. über Schwingen verfügen, um wie ein Vogel fliegen zu können. Die Fähigkeiten des menschlichen
Geistes impliziert sogar die Aufforderung, seine Realität nach seinen Möglichkeiten zu gestalten! Dazu gibt
es zwei Wege: der erste führt über die Materie - daraus resultiert Wissenschaft und Technik. Der zweite führt über den Geist - und daraus resultiert die Magie! Der vollkommene Weg ist der, der beide miteinander verbindet! Und da der Wille Gottes - oder was auch immer - für menschliche Begriffe unerforschlich ist, werden wir uns wohl oder übel mit unserem eigenen Willen begnügen müssen - und bereit sein, dafür auch
die Verantwortung zu übernehmen. Da liegt auch der eigentlich Knackpunkt dieser Frage.
Was ist eigentlich Schwarze Magie?
Wenn es nach menschlichen Maßstäben geht, ist Schwarze Magie immer die Magie der anderen!
Traditionelle esoterische Glaubensrichtungen unterscheiden zwischen Schwarzer und Weißer Magie.
Demnach wäre Schwarze Magie alles, was darauf abzielt, sich selbst auf magischem Wege und auf Kosten anderer Vorteile zu verschaffen oder anderen Menschen zu schaden, also destruktiv wirkend. Weiße Magie wäre hingegen konstruktiv, also Heilungsmagie, etc. So einfach ist das aber nicht! Magie an sich ist absolut wertneutral! Es ist eine Kraft wie z.B. der elektrische Strom und kann für positive wie negative Zwecke angewendet werden - wenn man den Schlüssel dazu besitzt! So gibt es z.B. die niedere Magie, die vorwiegend mit den Naturkräften arbeitet. Dies sind die Wesenheiten der Elemente, PSI-Kräfte, sowie
astrale Formen und Dämonen. Die sogenannte Hohe Magie hingegen arbeitet mit höheren spirituellen
Kräften und zielt primär auf die Verbindung mit dem geistigen Selbst ab, auch heiliger Schutzengel genannt.
Die Grundlage dazu ist die Selbsterkenntnis, die über Selbstbeherrschung und Selbstreflektion erworben
wird. Der Unterschied zwischen Schwarz und Weiß gilt, solange der Mensch in der Dualität und Schicksalsverstrickung gefangen ist - welche aus der Unbewußtheit entsteht. Magie aber zielt gerade darauf ab, diese Grenzen zu überwinden, durch Erlangung von Bewußtheit zum Meister seines Schicksals zu
werden! Dies aber erfordert harte Arbeit an sich selbst! Schwarze Magie ist das höchstens in den Augen jener Menschen, die zu unwissend, borniert und zu bequem sind, selbst einen solchen Versuch zu wagen - oft blockiert durch die Lehren dogmatischer Glaubenssysteme, die - oft genug kontrolliert - darauf abzielen, den Menschen geistig zu versklaven! Insofern könnte man allenfalls sagen, daß Schwarze Magie der Versuch ist, mit magischen Mitteln Macht über das Schicksal und andere Menschen zu erlangen, ohne vorher Macht über sich selbst zu besitzen! Aus diesem Grunde ist ein solcher Versuch auch stets zum Scheitern verurteilt, denn wer keine Macht über sich selbst besitzt, wird auch niemals wirklich Macht über andere besitzen, geschweige denn über das Schicksal! Solche Menschen werden jedoch gewöhnlich ein Opfer von Kräften und
Wesenheiten, die sie für ihre Zwecke benutzen und dann ins Verderben rennen lassen. Daher kommt auch die gängige Auffassung, daß Schwarzmagier in die Hölle kommen, nämlich in die Hölle, die sie sich selbst erschaffen haben...
Ein Magier, der die Stufen Selbstreflektion, Selbstbeherrschung, Selbsterkenntnis beschritten und aufgrund
seiner Erfahrungen und Erkenntnisse bereits eine höhere Bewußtheit erlangt hat, unterscheidet nicht zwischen schwarzer und weißer Magie. Auf dieser Stufe hat er es auch nicht mehr nötig, nach irgendwelcher obskuren Macht zu streben, da er sie besitzt! Er wendet sie an, um seinen Weg zu gehen und dabei die Dinge
heranzuziehen, die er benötigt, und jene Dinge bzw. Kräfte zu entfernen, die ihm im Wege stehen oder