Getting Pro. Andreas Mistele

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Getting Pro - Andreas Mistele

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die bekannten Techniken der Audiodatenkompression: Was man sowieso nicht hört, wird als Information einfach weggelassen.

      Um ein durchhörbares Klangbild mit möglichst wenigen Maskierungen zu erhalten, verteilst du die Signale in den vier Dimensionen des Mixes!

      6.4.1Dimension 1: Frequenzbereiche und Pegel

      Damit ein Instrument überhaupt zu hören ist, benötigt es eine gewisse Lautstärke. Diese hängt davon ab, wie wichtig, das Instrument für den Mix ist und welcher Effekt mit dem Signal erzeugt werden soll. Da es immer Signale gibt, die im Mix gleich laut sein sollen, brauchen die Instrumente zudem ihren eigenen Platz im Frequenzband.

      Die Kunst dabei liegt in der Betonung der Frequenzbereiche, die den Klang charakteristisch oder besonders machen bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Bereiche, die mit anderen Signalen geteilt werden müssen. Um aber mit den Frequenzen differenziert arbeiten zu können, solltest du diese zunächst einordnen können.

      Dabei soll dir die folgende Tabelle helfen:

Bereich[Hz]Beschreibung
Sub-Bass0 – 30Hier finden sich keine wirklichen musikalischen Informationen, außer eventuell Rumpler, Pop-Laute, oder tieffrequente Synthesizerartefakte.Diese Frequenzen erzeugen einen unhörbaren, aber energiereichen Bassanteil im Summensignal, was zu Problemen bei der Wiedergabe und bei der Arbeit mit Kompressoren führt: Die hohe Energie führt eventuell zum Zerren oder Ansprechen von Kompressoren, obwohl keine relevante Info da ist.Lösung: Low-Cut oder steiler Shelf-Equalizer insbesondere bei den Spuren, die im Bassbereich nichts zu suchen haben.
Tiefbass30 - 60Töne aus dem Bereich werden eher gefühlt als gehört. Sie bilden das Fundament des Klangbildes und sind für den „Druck von unten“ verantwortlich.Eine Überbetonung macht den Klang matschig.
Bass60 – 250Hier sind die Grundtöne der Rhythmusgruppe und der anderen tieffrequenten Instrumente angesiedelt. Das Verhältnis dieses Bereiches zum Rest der Mischung entscheidet über einen satten oder dünnen Gesamtklang. Eine Überbetonung macht den Klang allerdings dröhnend.Um 250 Hz liegt zudem der Bereich, der im Allgemeinen für die akustische Wärme sorgt. Ein Spielen speziell in diesem Frequenzbereich hat daher deutlich mehr Einfluss auf die Wärme im Klang als die Unterschiede zwischen gutem Röhrenequipment und Transistorschaltungen!
Tiefmitten250 – 2.000In diesem Band liegen die akustischen Kerninformationen der meisten Instrumente, Stimmen eingeschlossen.Ein gesunder Anteil in dem Bereich macht den Klang voll und rund. Eine Überbetonung macht ihn jedoch mumpfig (300 bis 400 Hz), trötig (500 bis 1.000 Hz) oder blechern (1 bis 2 kHz).
Mitten2.000 – 4.000Hier ist die Sprachverständlichkeit und räumliche Ortbarkeit der Signale definiert. In diesem Bereich ist unser Gehör auch am empfindlichsten.Eine Überbetonung - besonders bei 3 kHz - stresst unser Gehör und erzeugt eine schnelle Hörermüdung.
Hochmitten4.000 – 6.000Dieses Band ist für die Klarheit und Präsenz von Instrumenten und Stimmen verantwortlich.Eine Betonung lässt die Signale näher erscheinen. Zuviel des Guten erzeugt wiederum Hörermüdung.
Höhen6.000 – 12.000Mit diesem Frequenzbereich wird die Brillanz eines Signals definiert. Wird dieser Bereich mit einem guten Equalizer angehoben, kann man den begehrten „Höhenglanz“ verstärken.Zu viel des Guten macht den Klang aber zischelig und schneidend.
Obere Höhen12.000 – 20.000Die Frequenzanteile in diesem Bereich bestimmen die Luftigkeit eines Klanges.Zuviel in diesem Bereich lässt den Titel dünn klingen. Für einen natürlichen Klang sollten die Signale ab 12 kHz langsam abfallen.

      Die Bezeichnung der einzelnen Bänder variieren in der Literatur. Die Bezeichnung ist letztlich aber zweitrangig, es geht um den jeweiligen Effekt.

      6.4.2Dimension 2: Panorama

      Mit der Panoramaregelung werden die Signale im Mix sozusagen nebeneinander angeordnet.

      Bassanteilige Elemente werden üblicherweise in die Mischungsmitte gesetzt. Rein technisch stammt dies noch aus der Ära der Schallplatten, prägt aber bis heute unsere Hörgewohnheiten. Abgesehen davon spricht auch die reine Physik für diese Praxis: Schließlich sind Bässe weniger gerichtet als Mitten oder gar Höhen und können daher eigentlich nur aus der Mitte kommend hörbar sein.

      Wird nun tieffrequentes Material im Mix mal links und mal rechts betont, zerfällt die erwartete Ortbarkeit der Instrumente zu einem diffusen Klangbild. Als Effekt ist dies sicher interessant. Will man hingegen eine angenehme und durchhörbare Mischung erzeugen, würde ich davon abraten.

      Je weiter außen ein Signal im Panorama gesetzt wird, desto lauter bzw. näher kommt es einem vor. Dies hat mit unserer Hörphysiologie zu tun: nur nahe Schallereignisse können überhaupt stereophon wahrgenommen werden.

      Welche Signale kommen denn nun wohin? Die nachstehenden Beispiele sollen als Orientierung helfen:

       0 % aus der Mitte:

       Bassdrum

       Bass-Instrumente

       Lead-Vocals

       Solo-Instrumente

       25 % aus der Mitte

       Zweite Stimme

       Kontermelodie für Soli

       Shaker aus dem Hintergrund

       Hihat

       Hängetom

       50 % aus der Mitte

       Rhythmusgitarre in der Strophe

       Unterschiedliche, sich gegenübergestellte Synthie-Pads

       Standtom

       75 % aus der Mitte

       Backing-Vocals

       Rhythmusgitarre im Refrain

       100 % aus der Mitte

       Effektsignale

       Chöre in breiten Popsongs

       Rhythmusgitarren bei „Megabrettern“

      Eine tolle Möglichkeit, den richtigen Platz im Panorama zu finden, ist überraschenderweise das Regeln des Panoramas, während der Mix auf mono steht. Wenn es mono gut klingt, kannst du davon ausgehen, dass das Signal auch stereo gut platziert ist!

      6.4.3Dimension 3: Tiefenstaffelung

      Die Tiefenstaffelung definiert die Anordnung der Signale hintereinander. Bei einem realen Hörerlebnis wie beispielsweise einem klassischen Konzert oder der Geräuschkulisse einer großen Menschenmasse erkennst du automatisch, wer im Raum weiter vorne und weiter hinten positioniert ist. Unser Gehör ist auf diese feinen Unterschiede trainiert und verarbeitet sie automatisch.

      Das

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