Nietzsche: Ecce homo. Joachim Stiller
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Lovis Corinths Bild vom "Ecce Homo" ist anregend:
Macky
"Die Wahl dieses Titels [Ecce homo] für eine autobiographische Schrift ist in erster Linie ein gezielter antichristlicher Affront: Mit denselben Worten, mit denen Jesus vorgeführt wurde, führt hier Nietzsche sich selbst vor, ja er ersetzt Jesus durch sich selbst. Und er setzt sich auch gleich an die Stelle des vornehmen Römers - "eingerechnet des ecce" -, der abgeklärt den Sinn des Wortes "Wahrheit" in Frage stellt.
Unter dem plakativen Affront findet sich aber auch noch eine zweite Schicht der Identifikation. In Ecce homo führt sich auch ein Mensch vor, der von sich (Und Richard Wagner) behauptet, "(...) dass wir tiefer gelittne haben (...), als Menschen dieses Jahrhunderts zu leiden vermöchten" (Ecce homo, KSA 6, 290). Nietzsches Ecce homo ist eben auch die Vorführung eines Menschen, der in der Tat an seiner Zeit, seinen Zeitgenossen und sich selbst tief gelitten hat - eine Identifikation mit dem Gefolterten." (Schmidt/Speckelsen, S. 21)
Ein vorbereitender Schritt
"In Voraussicht, dass ich über Kurzem mit der schwersten Forderung an die Menschheit herantreten muss, die je an sie gestellt wurde, scheint es mir unerlässlich, zu sagen, wer ich bin" (Ecce homo, KSA 6 257). Mit diesem Satz beginnt Nietzsche das Vorwort zu Ecce homo. Nietzsche begründet seine merkwürdige Selbstdarstellung mit einer Ankündigung. Ecce homo dient zur Vorbereitung, seiner "schwersten Forderung an die Menschheit", die Nietzsche für die nähere Zukunft in Aussicht stellt. (Schmidt/Speckelsen, S. 24)
Ich nehme einmal an, dass Nietzsche von seinem geplanten Werk "Der Wille zur Macht" spricht. Und das weniger Wochen vor seinem Zusammenbruch. Er muss also noch kurz vor seinem Zusammenbrauch ernsthaft den Plan für "Der Wille zur Macht" verfolgt und die Aufzeichnungen in seinen Heften geführt haben. Das ist in so fern erstaunlich, als dass es auch die These gibt, er hätte das Projekt am Ende aufgegeben, und Teile seiner Notizhefte in anderen Schriften des inflatorischen Schaffensjahres 1888 untergebracht... Aber Nietzsche scheint trotzdem an dem Projekt festgehalten zu haben, und das, ohne daran wahnsinnig geworden zu sein, was ja auch von einigen Behauptet wird...
Ecce homo: Der Volltextaufbau
Hier die Inhaltsangabe, die wir von nun ab verwenden wollen:
Vorwort
Kapitel 1: Warum ich so weise bin
Kapitel 2: Warum ich so klug bin
Kapitel 3: Warum ich so gute Bücher schreibe
Kapitel 4: Die Geburt der Tragödie
Kapitel 5: Die Unzeitgemäßen
Kapitel 6: Menschliches, Allzumenschliches
Kapitel 7: Morgenröte
Kapitel 8: Die fröhliche Wissenschaft
Kapitel 9: Also sprach Zarathustra
Kapitel 10: Jenseits von Gut und Böse
Kapitel 11: Genalogie der Moral
Kapitel 12: Götzen-Dämmerung
Kapitel 13: Der Fall Wagner
Kapitel 14: Warum ich ein Schicksal bin
Vorwort
Dann fangen wir mal mit der Lektüre an, denn ich bin jetzt wirklich heiß auf den Text. Hier das Vorwort:
1. In Punkt 1 findet sich bereits das Zitat von weiter oben, worin sich die Umwertung aller Werte als Gesamtwerk ankündigt (Der Wille zur Macht).
2. Nietzsche sieht sich ganz als Jünger Dionysos'.
"Unter uns, es scheint mir, dass gerade das zu meinem Stolz gehört. Ich
bin ein Jünger des Philosophen Dionysos, ich zöge vor, eher noch ein
Satyr zu sein als ein Heiliger"
Das ist in so fern erstaunlich, als dass oft gesagt wurde, Nietzsche hätte sich von der philologisch brillanten Unterscheidung zwischen dem Dionysischen und dem Apollinischen seiner ersten beiden (???) Schriften später distanziert. Davon kann offensichtlich keine Rede sein... Ganz im Gegenteil, er bleibt sich hier bis zurück zu den Anfängen treu.
3. Nietzsche ist in dem Jahr dieser Schrift 1888 genau 44 Jahre alt. Das "muss" einen gewaltigen Eindruck auf ihn gemacht haben.
4. Von nur einer einzigen Stelle abgesehen, ist der Text erstaunlich nüchtern... Hier schriebt offensichtlich kein Wahnsinniger, kein Größenwahninniger oder Verrückter... Hier schreibt ein absolut abgeklärter, - fast möchte man sagen: abgewichster - Philosoph. Und Nietzsche scheint zu wissen, was er sagt. Er ist sich über jedes Wort im Klaren.
5. Zum Ende des Vorwortes lenkt Nietzsche den Blick auf seinen Zarathustra. Dieser Zarathustra, der in Nietzsches Werk praktisch in der Mitte steht, scheint es ihm angetan zu haben. Man merkt förmlich, dass er nicht ohne Stolz in dem Zarathustra sein Schlüsselwerk, ja, sein Meisterwerk sieht.
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