Clever Kontern. Meike Müller

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Clever Kontern - Meike Müller

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      Angriff: „Weißt du was, du hast Sie doch nicht mehr alle.“ Konter: „Du, passt es dir morgen um drei? Dann werde ich dir sagen, wie ich darüber denke.“

      Bei Politikerinnen und Politikern lässt sich sehr gut beobachten, wie sie sich diese Technik zunutze machen. Sie verschaffen sich Zeit, indem sie auf andere Themen ausweichen oder an- bzw. vorgeben noch weitere Informationen zusammentragen zu müssen, um etwas sagen zu kön­nen.

      Frage: „Werden Sie persönliche Konsequenzen aus der Par­teispenden­af­färe ziehen.“ Antwort: „Sie werden dafür Verständnis haben, dass erst alle Details ganz genau geprüft werden müssen, bevor ich mich dazu äu­ßere.“

      Frage: „Was sagen Sie zu dem schlechten Abschneiden Ih­rer Partei bei die­ser Wahl?“ Antwort: „Lassen Sie mich zuerst bedanken bei den Wählerin­nen und Wählern draußen im Lande, bei den vielen Helferinnen und Helfern, die alles Er­denkliche getan haben, um den Wahlkampf erfolg­reich zu bestreiten. Wir haben...“

      Frage: „Wie erklären Sie den Wählerschwund?“ Antwort: „Sie können die Frage so nicht stellen ... Sie müssen davon ausgehen, dass ...“

      Politikerinnen und Politiker trainieren regelrecht, wie sie Antworten umgehen können. Die Strategie besteht darin, ein Stichwort aus einer Frage aufzugreifen und sich nun dazu ausführ­lich zu äußern. Scheinbar ist man auf die Frage ein­gegangen – aber eben nur scheinbar. Oft gelingt dieses Ausweichmanöver au­ßerordentlich gut.

      Lesen Sie auch, wie Sie die Auszeit-Technik nutzen, um

       clever auf Einwände zu reagieren,

       Angriffe in Frageform abzuwehren,

       Witze auf Ihre Kosten nicht auf sich sitzen zu lassen,

       Vorwürfen den Winden aus den Segeln zu nehmen,

       oder um sich bei Blackouts gekonnt aus der Affäre zu ziehen.

      3. Die Rückfrage-Technik

      Die Rückfrage-Technik ist neben den beiden gerade vorgestellten Methoden eine der einfachsten Techniken in Sachen Schlagfertigkeit. Warum ist sie so simpel und eingängig? Sie müssen nicht sehr tief in die Kreativitätskiste grei­fen. Statt nach einer klugen, passenden und vielleicht noch humorvollen Ant­wort zu suchen, brauchen Sie einfach nur zurückzufragen.

      Die Rückfrage-Technik ist ein äu­ßerst wirkungsvolles Instrument – nicht nur als Reaktion auf Fragen, sondern auch als Möglichkeit, Vorwürfen Kontra zu ge­ben. Sie kennen vielleicht die Regel „Wer fragt, führt“. Da ist was dran. Indem Sie die Fragen in einem Gespräch stellen, können Sie die Richtung vorgeben und wenn es sein muss, die an­deren ordentlich in Bedrängnis bringen. Was aber, wenn man Sie fragt? Mein Tipp: Fragen Sie doch einfach zurück! Sie können sich z.B. nach Einzelheiten er­kundigen: „Was genau meinen Sie ...? Wie ist das zu verstehen ...?“

      Das Geniale an dieser Methode ist, dass sie sehr entlastend wirkt. Sie sind nicht mehr unter Druck, können sich in Ruhe eine Antwort überlegen, falls Ihr Gegenüber später noch einmal darauf zurückkommt. Aber Sie werden se­hen: Viele lassen sich von dieser Methode überrumpeln, denn wir alle haben eine Art Ant­wort-Automatismus verinnerlicht. Vielleicht liegt es noch an frühen Kind­heitserfahrungen. Wer hat nicht von Eltern, Lehrern oder anderen schon mal den Satz gehört: „Antworte, wenn ich dich frage!“

      Angriff: „Das müssen Sie aber besser im Griff haben.“ Konter: „Was meinen Sie genau mit im Griff haben?“

      Angriff: „Wie haben Sie sich das denn vorgestellt?“ Konter: „Was wollen Sie denn genau wissen?“

      Die zweite Möglichkeit der Rückfrage besteht darin, nach dem „Was-müsste-sein“-Muster zu fragen.

      Angriff: „Das ist ja Blödsinn, was Sie hier abgeliefert haben.“ Konter: „Wie müsste das Konzept aussehen, damit Sie es nicht für blödsinnig halten?“

      Angriff: „Warum haben Sie sich nicht ausreichend um das Projekt geküm­mert?“ Konter: „Woran mangelt es denn Ihrer Meinung nach?“

      Sie können als dritte Möglichkeit die Frage auch direkt zurück geben, nach dem Motto: „Wie sieht es bei Ihnen/bei dir aus?“

      Angriff: „Wann hast du denn das letzte Mal ein Buch gelesen?“ Konter: „Wann du denn?“

      Angriff: „Sie sind wohl überfordert?“ Konter: „Sind Sie es?“

      Eine Einschränkung ist allerdings zu machen: Sie sollten bedenken, dass Sie diese Methode nicht permanent anwenden kön­nen. Das versteht sich wohl von selbst. Sonst wird Ihr Gegenüber unter Umständen richtig sauer (es sein denn, genau das ist Ihr Ziel), weil er oder sie sich wie beim Verhör fühlt. Aber ab und an geschickt eingestreut verschafft Ihnen diese Methode Freiraum.

      Fragen zu stellen ist ein rhetorisches Mittel, das sich fast in jedem Bereich der Kommunikation empfiehlt – vor allem zum guten Miteinander, um zu klären, ob man das Gegenüber auch richtig verstanden hat. Für den schlagfertigen Konter ist die Rückfrage besonders geeignet, wie ich noch zeigen werde, um

       bei Einwänden schlagfertig zu reagieren,

       clever Angriffe in Frageform zu kontern,

       Nörglern und Besserwissern Kontra zu geben,

       um nicht zum Opfer der schlechten Laune anderer zu werden.

      4. Die Besser-als-Technik

      Bei dieser Methode besteht der Witz darin, die Bedeutung des Vorwurfs zu minimieren. Der Angegriffene nimmt den Vorwurf auf, macht aber deutlich, dass sein „Ver­gehen“ im Vergleich zu dem, was nach dem „als ...“ folgt, verschwindend gering in der Wirkung ist. Nach dem Motto: „Okay, ich habe dieses oder jenes gemacht. Das ist aber gar nichts im Ver­gleich zu dem, was du dir geleistet hast.“

      Angriff: „Sie denken aber ganz schön kompliziert.“

       Konter: „Besser kompliziert als gar nicht gedacht.“

      Angriff: „Deine Hose sieht blöd aus.“ Konter: „Besser eine blöde Hose als eine blöde Bemerkung.“

      Angriff: „Sie haben aber zugenommen.“ Konter: „Lieber dick als doof.“

      Angriff:

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