Der unerwünschte Zusammenhang von Sex und Liebe. J. D. Möckli
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»Ach was«, winkt Darius ab, »ich kann mir ja abends immer noch ein Steak oder so in die Pfanne hauen. Das ist also kein Problem.« Lächelt er ihn ehrlich an und hofft, dass er sein Versprechen auch wirklich halten kann.
Kapitel 4:
Es ist Freitag. Heute steht der erste Termin mit Steve an. Mitchell, ruft sich Darius ins Gedächtnis, Mr. Mitchell. Trotz des guten letzten Gespräches ist Darius nervös und muss sich zu allem Überfluss gleich auch noch mit Jones rumschlagen, der ihn in seiner üblichen herablassenden Art telefonisch in sein Büro bestellt hat.
Um sich zu sammeln, schließt Darius die Augen und zählt in Gedanken bis zehn, ehe er aufsteht und mit möglichst neutraler Miene das Büro verlässt.
Widerwillig klopft er an Jones’ Tür. Als er das »Herein« hört, betritt er den Raum und muss sich zusammenreißen, um nicht angewidert die Nase zu rümpfen. Wieder dieses Aftershave, das einfach nur eine Beleidigung für seinen Geruchssinn ist. »Sie wollten mich sprechen?«, fragt er gezwungenermaßen ruhig und setzt sich nach der stummen Aufforderung auf den unbequemen Stuhl.
»Harper, ich bin ja froh, dass Sie der STM trotz Ihrer Bewertung noch erhalten geblieben sind. Immerhin sind Sie der bevorzugte Grafikdesigner von Peach Computers«, beginnt Jones mit einem falschen Lächeln und schiebt Darius eine Mappe hin. »Das ist der neueste Auftrag für Sie. Peach Computers will einen Hintergrund für ihre neue Benutzeroberfläche gestaltet haben und das natürlich so schnell wie möglich.« Er deutet auf die Mappe, die Darius in den Händen hält. »Da ist alles drin. Da Sie den Kunden ja schon kennen, sollte das ja kein Problem sein.«
Misstrauisch schlägt Darius die Mappe auf und liest sich den Auftrag genau durch. »Die wollen nicht nur einen Hintergrund haben, sondern auch, dass sich dieser den einzelnen Symbolen anpasst und sich auf die Bedürfnisse des Nutzers einstellen lässt. Das ist eher eine Arbeit für einen Programmierer und nicht für einen Grafikdesigner«, wendet er vorsichtig ein.
Jones verzieht verärgert das Gesicht. »Von mir aus holen Sie sich Hilfe von einem unserer Programmierer, wenn Sie nicht dazu in der Lage sind, den Auftrag allein zu erledigen. Sie haben zwei Wochen bis zur Präsentation, also halten Sie sich ran. Sie können gehen!«
Darius verkneift sich den Hinweis auf die knapp bemessene Zeit und verlässt eilig das Büro. Den Gestank des Aftershaves hätte er keine Sekunde länger ausgehalten.
Kaum hat er die Tür hinter sich geschlossen, atmet er tief durch, um seine Lungen mit der deutlich frischeren Luft des Flurs zu füllen. Nur leider hängt der Gestank des Aftershaves regelrecht in seiner Nase fest…
Als Darius wieder an seinem Schreibtisch sitzt, sieht er kurz zu Harold, der hochkonzentriert auf den Bildschirm starrt. Sebastian ist nicht da, vermutlich macht er eine Zigarettenpause.
Noch immer hängt der unangenehme Geruch in Darius Nase, weshalb er in die unterste Schublade seines Schreibtisches greift und einen Duftbaum hervorholt, den er dort schon vor Ewigkeiten, in einer Plastiktüte eingewickelt, verstaut hat.
Vorsichtig öffnet er die Tüte etwas und nimmt einen tiefen Atemzug, von der schon beinahe unangenehm nach Lavendel riechenden Luft, die aber deutlich weniger stark in seiner Nase sticht und zum Glück den Gestank von dem Aftershave überdeckt.
Noch einmal atmet er tief ein, bevor er die Tüte wieder verschließt und sie zurück in die Schublade legt, bevor sich der Geruch nach Lavendel im Büro ausbreiten kann, den Sebastian wie die Pest hasst.
Dennoch kräuselt sein Arbeitskollege die Nase, als dieser kurz darauf ins Büro kommt. »Sorry, aber ich brauche hier drin frische Luft«, murmelt Sebastian und geht zum Fenster, das er schwungvoll aufreißt.
»He«, ruft Harold, als ein Windstoß seine penibelst sortierten Unterlagen erfasst. »Warn mich das nächste Mal vor«, beschwert er sich.
Sofort hilft Sebastian Harold, die wenigen, runtergefallenen Dokumente wieder aufzusammeln.
»Soll ich es wieder zu machen?«, fragt er ihn mit einem entschuldigenden Blick
»Danke, fürs helfen und nein, geht schon.« Harold stellt seinen gläsernen Briefbeschwerer auf die Papiere. »Etwas frische Luft wird uns schon nicht umbringen«, meint er grinsend.
»Ach, bist du dir da so sicher? Denk dran, dass Jones da offensichtlich ganz anderer Meinung ist. Schließlich haben wir hier drin ja eine theoretisch sehr gut funktionierende Lüftung, die genau auf die Größe des Raumes abgestimmt ist und pro Stunde gut zwanzig Prozent der Luft nicht nur umwälzt, sondern sogar austauscht. Also ist ein offenes Fenster erstens reine Energieverschwendung und durch den Luftzug auch noch eine Gefährdung für unsere Gesundheit!«, erklärt Darius, wobei er Jones mit erhobenem Finger nachmacht.
»Du hast vergessen, zu erwähnen, dass wir mit offenen Fenstern die ideale Raumtemperatur von zweiundzwanzig Grad verändern und die Luftfeuchtigkeit ein nicht zu verachtendes, kritisches Level erreichen kann«, wirft Harold staubtrocken grinsend ein.
Lachend sehen sich die drei Männer an, bis sich Darius die Lachtränen aus den Augenwinkeln wischt und sich Sebastian und Harold wieder ihren PC’s zuwenden.
»Der Kerl vergisst einfach konsequent, dass wir hier nicht in einer kontrollierten Umgebung arbeiten müssen, so wie in der Firma, in der er vorher gearbeitet hat«, schüttelt Darius den Kopf und geht immer noch kichernd zum Scanner, um die von Jones erhaltenen Seiten einzuscannen.
»Sagt mal, kennt ihr einen guten Programmierer, der gerade Zeit für ein Projekt erübrigen kann, das am besten vorgestern fertig sein muss?«, fragt Darius nun ohne viel Hoffnung zu haben, dass die beiden mehr wissen, als er. Wie befürchtet, zuckt Harold nur ratlos mit den Schultern.
»Die sind alle bis mindestens Weihnachten ausgebucht.« Bedauernd sieht Sebastian Darius an.
»Na toll! Dann hat Jones ja einen Grund gefunden, um die schlechte Bewertung zu rechtfertigen«, murmelt er, den Kopf hängen lassend, während er die Blätter zusammenschiebt. »Mistkerl.«
»Du hast doch heute einen Termin mit Mitchell. Frag ihn doch, ob er jemanden für dein Projekt entbehren kann«, schlägt Harold plötzlich vor.
»Ja, das könnte ich machen«, meint Darius nachdenklich und setzt sich hin. »Aber Mitchell ist neu hier und kennt sicher noch nicht jeden Mitarbeiter und alle laufenden Projekte.« Dennoch lässt ihm der Vorschlag keine Ruhe, weshalb er kurzerhand die eingescannten Unterlagen an Steve – Mr. Mitchell, nicht vergessen – schickt und schreibt, dass er für das Projekt die Hilfe eines Programmierers oder Informatikers braucht. »Mal sehen, was er damit macht«, murmelt er beinahe lautlos vor sich hin.
Plötzlich springt Sebastian auf und schließt das Fenster, nur um sich dann mit einer Unschuldsmiene wieder hinzusetzen. Keine Minute später öffnet sich die Tür und Jones steckt den Kopf herein. Mit einem misstrauischen Blick werden sie von ihm gemustert, doch sie tun so, als würden sie ihn nicht bemerken. Dann wird die Tür wieder geschlossen.
Verdattert sehen sie sich daraufhin an. »Was war denn das?«, wundert sich Harold.
»Das war der War-hier-ein-Fenster-auf-Blick, den er immer aufsetzt, wenn er das Gefühl hat, dass sich jemand seiner Anweisung widersetzt«, erklärt Sebastian, ohne den Blick vom