Besucher aus der Spiegelwelt. Gottfried Bonn

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Besucher aus der Spiegelwelt - Gottfried Bonn

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17 Fotografische Wasserspiegelung aus der sich mehrere Gesichtskonturen herausschälen. Foto: Gottfried Bonn.

      Eingänge in andere Welten waren bereits des Öfteren Gegenstand von Märchen. Vielen bekannt dürfte die Erzählung von der Goldmarie sein, welche nach dem Betreten eines Brunnens in einer anderen Welt auf die mythologische Gestalt der Frau Holle trifft. Brunnen, Höhlen oder spiegelnde Wasserflächen stellten in den Sagen unserer Vorfahren meist auch einen Zugang zur Unterwelt dar, welcher jedoch auch in himmlische Gefilde führen konnte 18. Darüber hinaus findet die Mystik des Spiegels ihren Niederschlag bereits in zahlreichen anderen Märchen, so beispielsweise auch in „Schneewittchen“ der Gebrüder Grimm. Wer kennt nicht die Erzählung um die böse Königin, welche einen magischen Spiegel fragt, wer denn die Schönste im ganzen Land ist und dieser daraufhin antwortete19:

      „Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land.“

      Da war sie zufrieden, denn sie wusste, dass der Spiegel die Wahrheit sagte.

      Schneewittchen aber wuchs heran und wurde immer schöner, und als es sieben Jahre alt war, war es so schön wie der klare Tag und schöner als die Königin selbst. Als diese einmal ihren Spiegel fragte

      „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?“

      so antwortete er„Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr.“

Fairy Queen

      Abb. 18: Feenhafte Gestalt in Blumenfotografie. Foto: Gottfried Bonn

      In diesem Märchen wird der Spiegel symbolisch sehr schön als Instrument zur Selbsterkenntnis dargestellt, und der Hinweis auf die vermeintliche Schönheit der Betrachterin soll wohl auch einen Blick in die eigene seelische Aura der Protagonisten des Märchens erlauben. Auch die sogenannte Kirlian-Fotografie, deren ausführliche Erläuterung wir uns an dieser Stelle aus Platzgründen ersparen müssen, soll angeblich dazu in der Lage sein, die Aura des Menschen sichtbar zu machen, um eventuelle Lücken in dieser als Ausdruck von Krankheit zu interpretieren. Ebenfalls der Buddhismus und zahlreiche andere antike Kulturen betrachteten den Spiegel übrigens als Reflexion des eigenen Selbst und verwendeten ihn wie beispielsweise im Kongo zur Durchführung magischer Rituale.

      Das Motiv, durch den Spiegel hindurch das eigene Wesen zu erkennen, gibt es übrigens auch in der Mythologie des antiken Japans. Im japanischen Shintoismus stellt der Spiegel, „neben Thron und Schwert“, eine kaiserliche Kostbarkeit dar. Der Mythos berichtet hierzu folgendes: Nachdem ihr Bruder Susanoo neben anderen Verbrechen den Diener der Sonnengöttin Amaterasu tötet, beschließt diese aus Entsetzen über jene Tat, sich in einer finsteren Höhle einzusperren. Hierauf versinkt die Welt in Finsternis. Um Amaterasu dazu zu bewegen, die Höhle wieder zu verlassen, beginnt die Göttin Aman no Uzume einen Tanz vor ihrer Höhle, gleichzeitig postieren andere Götter einen Spiegel vor dem Ausgang. Die mit dem Tanz verbundenen Geräusche treiben Amaterasu schließlich dazu, den Stein vor der Höhle wegzuschieben. Mit einmal sieht sie ihr Abbild im Spiegel.

Water Ghost

      Abb. 19: Noch eine Wasserspiegelung mit seltsamen Gestalten.

      Foto: Gottfried Bonn.

      Eine Legende berichtet davon, dass der Spiegel durch die Schönheit der Göttin ins Leuchten geriet und ebenfalls die Welt daraufhin wieder ins Licht zurückkehrte 20. Vielleicht ist die mythologische Vorstellung einer Sonnengöttin gar nicht so weit hergeholt. Sollte das Universum die Schöpfung unvorstellbarer kosmischer Mächte sein, die unsere Welt sozusagen wie eine Art Matrix erschaffen haben, so wäre es nach meinem Dafürhalten auch denkbar, dass Amaterasu möglicherweise so etwas wie die Avatar- Verkörperung einer scheinbaren Sonnengöttin war. Vielleicht war sie auch die Vertreterin einer hochentwickelten außerirdischen Intelligenz, welche die Menschen – ähnlich wie im Hinduismus – die spirituellen Zusammenhänge im Universum lehrte. Man könnte sich in diesem Zusammenhang den Kosmos und die Form der darin befindlichen Materie aber auch als Ausdruck kosmischer Superintelligenzen vorstellen, wobei es vielleicht durch die moderne Technologie heute möglich wird, jene Wesen, oder auch ihr Wirken, mittels fotografischer Spiegelungen in den Symmetrien der Natur zu erkennen. Aufbewahrt werden die Spiegel der japanischen Götter übrigens, abgeschirmt von der Öffentlichkeit, bis heute in sogenannten Shinto-Schreinen. Vielleicht handelt es sich bei jenen Spiegeln sogar um antike, von außerirdischen Intelligenzen hinterlassene, unbekannte High-tech-Geräte, welche dazu in der Lage waren, einen Blick hinter die eigentliche Natur der Wirklichkeit bzw. der kosmischen Matrix zu werfen.

      Sun MirrorAbb. 20: Spiegelung der Sonne mit deutlich zu erkennender Gestalt. Original-Foto: NASA

      Der Grenzwissenschafts-Autor Manfred Dimde forscht in obigem Zusammenhang bereits seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der fotografischen Naturspiegelungen. Neben gespiegelten archäologischen Monumenten hat Dimde die Methode sogar auf die Sonne und Gebilde des Weltraums erweitert21. Geradezu unglaublich ist, dass bei einer Spiegelung beispielsweise der Sonne der Betrachter dabei die Silhouette einer Wesenheit zu erkennen vermeint. Man kann diese Technologie auch auf andere Gestirne und Galaxien erweitern, immer wieder vermeint unser Bewusstsein bei den Spiegelungen Bilder von Gestalten zu erkennen. Sind dies vielleicht sich hinter den Symmetrien des Kosmos verborgene Superintelligenzen?

      Ebenfalls die SF Serie „Andromeda“ beinhaltet übrigens das Konzept mächtiger Wesenheiten, welche als Avatare von Sonnen in die Geschicke unterentwickelter Zivilisationen eingreifen.

Water Fairy new

      Abb. 21: Spiegelfotografie eines Teiches. Man beachte die Gnom hafte Gestalt im Teich. Foto: Gottfried Bonn.

      Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass in der physikalischen Chaos-Forschung es meist durch Wiederholungen sich selbst ähnlicher Muster für den Betrachter zu komplexen, scheinbar sinnhaften Strukturen kommt, welche in der Fachsprache Fraktale genannt werden. Hierbei stellt sich die Frage, ob jene Symmetrien auf reinen Zufall basieren, oder ob den Formen in der Natur eine verborgene Ordnung zugrunde liegt. Mysteriös ist auch das Muster eines keltischen Spiegels aus dem ersten Jahrhundert nach Chr., welches ebenfalls fraktal ähnliche, sich wiederholende Strukturen zeigt 22.

      Cloud Angel 3Abb. 22: Mysteriöse Wolkenspiegelung. Foto: Gottfried Bonn.

      Des weiteren berichtet eine antike chinesische Legende aus der Zeit des mystischen gelben Kaisers davon, dass hinter den Spiegeln eine Spiegelwelt existiert und beide Welten damals noch eine Einheit bildeten. Die Sage beschreibt die Spiegel sogar als eine Art beschreitbare Portale, durch welche Wesen aus der „Spiegelwelt“ in unsere Realität oder auch zurück, hin und her reisten. Nach einer Zeit der Harmonie zwischen den Wesen der Spiegelwelt und unserer Realität gab es dann irgendwann eine Invasion der Spiegelwesen, wobei sie das Chaos in unsere Welt brachten. Da der gelbe Kaiser mächtiger Magie habhaft war, verbannte er die Wesen aus der Spiegelwelt schließlich wieder zurück in die Spiegel. Dort ahmen sie laut der Sage als unsere Spiegelbilder bis heute die Bewegungen der Menschen nach 23. Um was handelte es sich jedoch tatsächlich bei den Spiegeln obiger Legende ? Sind sie die mystische Umschreibung auf High-Tech

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