Yasmin liebt. Theresia Maria Wuttke

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Yasmin liebt - Theresia Maria Wuttke

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      Yasmin liebt

      Theresia Maria Wuttke

       Imprint

      Theresia Maria Wuttke

      published by: epubli GmbH, Berlin

      www.epubli.de

      Copyright: © 2013 Theresia Maria Wuttke

      Lektorat: Erik Kinting / www.buchlektorat.net

      ISBN 978-3-7375-2243-4

      Auch als Book on Demand bei Amazon erhältlich: ISBN: 978-1492952152

      Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung, sowie der Übersetzung liegen beim Autor. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert werden oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältig oder verbreitet werden.

      Vorwort

      Ich erinnere mich noch gut daran: Es war im Januar 2010, da entstand die Idee zu diesem Buch. Ich traf Theresia Maria Wuttke. Sie erzählte von ihrer Idee, ihre langjährigen Erfahrungen als Psychotherapeutin und Tiefenpsychologin in der Arbeit mit Erwachsenen und Kindern zu dokumentieren. Das ist sicherlich ein sehr mutiges Unterfangen.

       Ich empfahl ihr, ihre Kenntnisse in Form eines Buches niederzuschreiben. Die Suche nach dem Titel führte zum Namen Yasmin. Ein jeder von uns kennt diese Pflanze. Sie ist wunderschön in ihrem Duft und sehr wild, in ihrem stürmischen Wachstum nahezu unbeherrschbar. Ihr dichtes Gestrüpp bietet Vögeln Unterschlupf, Nester werden gebaut und so entsteht neues Leben.

      Auch wenn sich einige mit Vehemenz dagegen wehren: Wir leben in einer multikulturellen Gesellschaft. Dies ist einer der Vorzüge von Deutschland. Unser Land ist bunt. Jede Kultur hat ihre eigenen Wertvorstellungen. Wenn sich diese Wertvorstellungen mit der Kraft und den Emotionen junger Menschen verbinden, dann entsteht etwas Neues.

      So geht es auch Yasmin. Sie ist eine junge, bildschöne Studentin. In Paris lernt sie in einer heißen Nacht Samir aus Cotonou, Afrika kennen und erliegt seinem Charme. Yasmin wird schwanger, Samir bekennt sich nicht zu dem Kind. Yasmin ist total verunsichert. Wie sagt sie es ihrem langjährigen Partner? Wie werden ihre Eltern reagieren? Sie denkt an Abtreibung — im ersten Moment scheinbar die einfachste Lösung. Sie sucht Rat und findet ihn in Schwester Lucida.

      Ein Kind braucht die Liebe von Vater und Mutter. Ein Kind ist das größte Geschenk in unserer Welt. Was nützen Geld und Macht, wenn die Liebe fehlt? Das Lächeln eines Kindes und seine uneingeschränkte Liebe können durch nichts ersetzt werden.

      Ein jeder von muss seine Wurzeln kennen, aus seinen Wurzeln ziehen wir unsere Kraft.

       Die Kraft der Jugend haben wir in der Yasminrevolution in Tunesien kennengelernt, das bedeutende Ereignis des Jahres 2011. Junge Frauen und Männer sind bereit zu sterben für den Traum von Freiheit und Gerechtigkeit. Der Funke sprang über nach Ägypten, Libyen … diese Kraft der Jugend — die braucht unsere alternde Gesellschaft in Deutschland! Was wird aus unserem Land, wenn die Kinder nicht den Stellenwert erhalten, den sie verdient haben? Kinder sind das Wichtigste in unserer Gesellschaft. Wir müssen uns verneigen vor den Müttern und Vätern, die ihren Kindern die Chancen zum Leben geben.

      Yasmin trifft Samir wieder, da sie weiß, dass ihr Kind den Vater braucht. Samir verliebt sich in Yasmin, alle Probleme sind wie weggeblasen. Doch Yasmin geht ihren eigenen Weg …

      Yasmin steht stellvertretend für die selbstbewusste junge Frau in Deutschland — in dem Spannungsfeld zwischen Schwarz und Weiß, den Kulturen und Wertvorstellungen in Afrika und Europa und den verschiedenen Formen einer Partnerschaft. Mit zwei Männern findet sie ihren Weg, ihren ureigenen Weg. Ich wünsche mir, dass dieses Buch ein Erfolg wird und auch von vielen Männern gelesen wird. Dann lernen wir Männer die Empfindsamkeit einer Frau und werdenden Mutter kennen, mit all ihren Ängsten und Träumen.

      Prof. Dr., Dr. h. c. Heinrich Reents

      1. Kein Tag wie jeder andere

      Endlich! Über Nacht hatte der Frühling sich über das Land ausgebreitet. Yasmin roch und schmeckte seinen Geruch und genoss die warmen Sonnenstrahlen, das Erwachen der Lebenssäfte, und träumte ihren schönsten Traum. Sie wusste noch nicht, dass wahr werden kann, was gestern noch unerreichbar schien.

      Sie saß an ihrem Computer und surfte beschwingt durch die Internetseiten — von einer Partnerbörse zur nächsten. Yasmin hatte genaue Vorstellungen von dem Mann ihrer Träume: Er sollte eine Vision haben von einem Leben, für das es sich wirklich lohnt hier zu sein und an einer Welt der Zugehörigkeit mitarbeiten, in der Achtung und Wertschätzung selbstverständlich sind und das Entfalten der Seelenschätze als höchste Kür gilt. Gleichermaßen wünschte sie sich einen Mann, der sie als Frau und ganzes Wesen erkennt, ihren Geist inspiriert und ihrer Seele und ihrem Körper vollendet antwortet. Das setzt voraus, dass er eine Menge Lebenserfahrung und Reife und somit an Jahren zugenommen hat, dachte sie bei sich.

      Bedauerlicherweise gab es für ihre wichtigsten Wünsche keine Rubrik in dem vorgegebenen Formular. Wie schon als kleines Mädchen übergab sie diese Wünsche dem Himmel und vertraute, dass das scheinbar Unmögliche wahr würde, einfach deshalb, weil sie ganz fest davon überzeugt war, dass der Himmel es gut mit ihr meinte. So zwitscherte sie wie die Vögel vor ihrem Haus ihre Angaben zu einem Useraccount.

      In den folgenden Tagen las sie mit Spannung die eingehenden E-Mails. Zwischen all den Anfragen hatte es ihr eine ganz besonders angetan:

      Er: Hallo Du große Unbekannte. Du hast ja ein spannendes Profil und einen interessanten Studiengang. Da mein Vertrag auf dieser Kontaktbörse ausläuft, sende ich Dir meine Kontaktdaten.

      Die unmittelbare Nähe, die in dieser Nachricht lag, berührte ihr Herz, während ihr Verstand ihr zu einer gesunden Distanz riet.

      Da half nur eins: raus in die Natur.

      Sie setzte sich aufs Fahrrad, während in ihrem Kopf die Gedanken tanzten: Soll ich, soll ich nicht? Der Fahrtwind machte ihr die Freude und nahm jeden ihrer Zweifel mit. Sonnenstrahlen wärmten ihr Gesicht, das Lachen von Kindern schlug in ihrem Herzen eine Saite an, Hunde tollen über den Gehweg. Irgendjemand sang aus einem geöffneten Fenster, Kaffeeduft zog in ihre Nase, Urlaubserinnerungen aus Italien stiegen in ihr hoch.

      Was für ein Tag, so satt, so voller Leben.

      Einen König empfangen

      Yasmin schaute als Königin ihres Landes in die sie umgebende Weite: Felder, Wiesen, Wälder, Dörfer so weit das Auge reichte. Auf den Koppeln grasten still Pferde, Hundegebell ertönte. Die Sonne küsste den Tau auf den Wiesen, sanfte Nebelschwaden lagen über dem Land. Die Wärme der Sonnenstrahlen schaffte in kurzer Zeit berührende Klarheit, aus Silhouetten wurden Konturen.

      Am Beginn dieses Morgens wurde ihre Welt soeben neu geboren. Die Wächter auf den Zinnen ihres Walls riefen den neuen Tag aus.

      „Meldet mir den König!“

      Sie zog sich behutsam in die Gemächer ihrer Seele zurück und lauschte nach innen:

       Der König und die Königin

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