Das Universum ist Gottes Garderobenspiegel. Michael Gauss
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In beiden literarischen Sparten wird versucht, tiefgehende, rational oftmals kaum erfassbare Inhalte durch logisch überzeugende Herleitung innerer Zusammenhänge, durch Darlegung wissenschaftlicher und grenzwissenschaftlicher Forschungsergebnisse, durch Beschreibungen der Sichtweisen in fremden Kulturen und durch Berichte von Erlebnissen anderer Menschen zu vermitteln. Insgesamt werden dabei sehr viele Worte verwandt, um die angesprochenen Themen aus vielen verschiedenen Blickwinkeln aufzuzeigen und so beim Leser ein möglichst gutes Verständnis für die Wirkungsweise solcher Zusammenhänge hervorzurufen, um damit seinen persönlichen Lebensweg zu unterstützen.
Tatsächlich bringt man den Leser so aber immer weiter in seine linke Gehirnhälfte – in seine Ratio, seinen Verstand – die eine mehr ungeeignete Zieladresse für die Aufnahme solcher Informationen ist. In der Folge verblassen die transportierten Inhalte vergleichsweise schnell, weil sie auf Grund ihrer Natur für den Verstand nur schwer greifbar sind und deshalb in kürzester Zeit „verrationalisiert“ werden.
Zwar ist man sich dessen oft bewusst und versucht bei Ratgeberliteratur zum Beispiel durch eingestreute Übungen diesen Nachteil wieder auszugleichen und den Leser in das Erleben und Erspüren zu bringen. Aber dabei lässt man den Leser mit seinen gemachten Selbsterfahrungen alleine, ohne ihm eine Möglichkeit anzubieten, diese Erfahrungen in Gesprächen mit einem geeigneten Gegenüber zu vertiefen und sinnvoll einzuordnen.
Aus diesen Gründen habe ich für die Darstellung solcher Inhalte die Form von Sinnsprüchen und Kurzessays gewählt. Die Informationsdichte ist hier deutlich höher, weil dabei mit Sprache gespielt werden darf. Wegen der geringen Anzahl an Worten ist es kaum notwendig, den Aussagen durch Konzentration auf die Schriftsprache folgen zu müssen. Auch die Zerstreuung, die durch umfangreiche Ausführungen manchmal auftritt, bleibt aus. So kann der Verstand des Lesers entspannt bleiben und andere Wahrnehmungsmöglichkeiten erhalten eine Gelegenheit, um in den Vordergrund zu treten. Die Verwendung einer bildhaften, teils poetischen, manchmal auch provokativen Sprache regt neben rein informativen Inhalten zusätzlich seine rechte Gehirnhälfte an – die Intuition, die Empathie – die deutlich besser dafür geeignet sind, die angesprochenen Themen aufzugreifen und auf angemessene Weise zu integrieren.
Es ist vor allem das „etwas durch Empfindung verstehen“, das dazu fähig ist, Informationen dieser Art in ihrer Tiefe und Gesamtheit zu erfassen. Deswegen versuche ich beim Leser zuallererst ein Gefühl für etwas hervorzurufen, in dem Wissen, wenn dies gelingen sollte, dann werden die Wahrnehmungen, die sich durch diese Gefühle vermitteln, früher oder später auch in die Ratio vordringen. Dadurch macht sich der Leser die transportierten Inhalte mit der Zeit ganz von selbst zu Eigen.
Vorwort
An einem einzigen Tag gehen einem Tausende von Gedanken durch den Kopf. Die meisten beschäftigen sich mit dem täglichen Leben, andere sind nur entspanntes Geplätscher ohne wirklichen Inhalt. Aber manchmal sind welche dabei, die so prägnant sind, dass sie fast ein kleines Ausrufezeichen besitzen. Sie tragen den deutlichen Eindruck einer persönlichen Erkenntnis in sich.
Meistens kommen solche Ideen völlig ohne Zusammenhang mit einer gegebenen Situation, dann wenn wir mit etwas ganz anderem beschäftigt sind. Man erkennt sie daran, dass sie immer eine konkrete Aussage zu einem Thema machen und zunächst einmal schlüssig und in sich vollständig sind.
Als Quelle solcher Gedanken nennt man die Inspiration und je nachdem welches Weltbild angelegt wird, vermutet man diese Quelle in einer anderen Realitätsebene oder aber in unserem eigenen Unterbewusstsein mit seiner unglaublichen Fähigkeit, komplexe Zusammenhänge zu analysieren und die Ergebnisse in Sinnbildern auszugeben. Ich denke mir, dass wohl beides manchmal in einer Art Kooperation dafür zusammenarbeitet. Aber vielleicht ist das „woher“ auch gar nicht so wichtig. Wichtig ist doch vor allem, ob solche Gedanken eine Substanz haben, eine irgendwie geartete Gültigkeit, oder nicht.
Wie bestimme ich selbst, ob diese Substanz vorhanden ist? Wenn es etwas Nennenswertes ist und ich selbst davon überrascht bin, dann macht es mich aufmerksam. Nach einer Weile merke ich dann, ob mir das Ausformulieren leicht oder schwer fällt. Manchmal kann ich den Kern eines Gedankens nicht richtig herausarbeiten, weil er nicht greifbar wird. Es könnte sich dann nur um ein Wortspiel handeln. Wenn ich einen solchen Gedanken zu sehr drehen und wenden muss, dann stelle ich ihn beiseite, um ihn mir später noch einmal anzusehen.
Andere Gedanken aber lösen eine Kaskade von Folgegedanken aus, die das Grundthema immer mehr erweitern und dabei wie von selbst in andere, artverwandte Themen eindringen. Dann weiß ich, dass ich auf der richtigen Spur bin. Häufig tauchen am nächsten Tag noch ergänzende Gedanken auf, die das Thema noch mehr präzisieren. So findet manchmal auch eine Entwicklung bis hin zur fertigen Aussage statt.
Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht solche Gedanken aufzuschreiben, weil ich bemerkte, dass sie mir manchmal Fragen beantworten, die sich aus meinem Interesse an der Schöpfung ergeben. Ein andermal fassen sie auch auf gestraffte und eindringliche Weise zusammen, was mir zwar bereits bekannt war, nun aber mit einer Prägnanz formuliert ist, die ich vorher nicht hatte finden können.
Dies ist wohl ein sehr persönliches Buch, weil es meine eigene Wahrnehmung der Wirklichkeit widerspiegelt. Es zeigt meinen eigenen, persönlichen Blickwinkel auf verschiedene Bereiche des Seins. Solche Blickwinkel gibt es wohl genau so viele, wie es Menschen auf der Erde gibt. So lässt die Verschiedenheit der Meinungen oft das Gefühl zurück, sich nicht mehr richtig orientieren zu können. Im Hintergrund der vielfältigen Erkenntnisse, die in der Sterbeforschung, der Parapsychologie, der Bewusstseinsforschung und der Quantenphysik erarbeitet wurden, zeichnet sich aber langsam das Bild einer größeren Realität ab. Ich habe den Eindruck, dass diese Realität umfassender ist, als die uns geläufige, dabei aber um ein Vielfaches weniger kompliziert. Ihre Prinzipien sind von einer geradezu beeindruckenden Einfachheit.
Wesentliche Bereiche der Existenz führen sich hier auf die Tätigkeit von Bewusstsein zurück. Die Realität gleicht dabei mehr einer Art von Trägerwelle, auf die die Eigenschaften eines Bewusstseins aufmoduliert sind, um eine Analogie aus der Funktechnik zu verwenden. So entsteht individuelle Wirklichkeit und dies ist durch Forschungen bereits nachgewiesen. Es ist die innere Ausrichtung eines Bewusstseins, die spezifische Art seiner Wahrnehmung von Existenz, die dabei den Ausschlag gibt.
Inzwischen finden sich auch immer mehr Anzeichen dafür, dass selbst die objektive, von uns allen wahrgenommene Wirklichkeit von solchen Mechanismen beeinflusst ist, wenn man den Maßstab des Bewusstseins einer ganzen Planetenbevölkerung anlegt.
Dieser in allem gegenwärtige Hintergrund von Bewusstsein und das sich daraus ergebende, andere Verständnis von Realität, sollen durch die Sätze, die hier dargebracht sind, möglichst gut spürbar werden. Manche folgen einem inneren Aufbau, einer logischen Abfolge. Andere sind einfach in den Raum gestellt, ohne weitere Begründung, und wollen von allen Seiten betrachtet werden. Manchmal scheinen sie sich zu widersprechen, zeigen sich dann aber, mit einem „und“ versehen, in einem größeren Rahmen.
Viele der zentralen Themen unserer Existenz weisen mehrere, verschiedene Aspekte auf, wobei man eigentlich erwarten sollte, dass sie eindeutig und offensichtlich wären. Es ist aber immer der für eine Betrachtung eingenommene Blickwinkel, der die Wahrnehmung auf einen anderen Aspekt eines Themas lenkt. Jeder dieser Blickwinkel hat seine eigene, kaum anzweifelbare Gültigkeit, ist im Kern aber immer mit den gleichen, grundlegenden Prinzipien verbunden. Alle hier vorgestellten Gedanken behandeln auf die eine oder andere Weise die drei großen Säulen unserer Existenz: Den Stellenwert von Liebe in ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen,