Mit dem Rauchen aufhören ohne Qual!. Marco Hölker-Wehde

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Mit dem Rauchen aufhören ohne Qual! - Marco Hölker-Wehde

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Quellen, 3. Körpereigene Glückshormone: Dopamin & Co). Dieses medizinische Fachgebiet ist zwar etwas kompliziert und auch noch nicht vollständig wissenschaftlich erforscht, mir halfen die Infos aber beim Ausstieg sehr gut, meine eigene Nikotinsucht zu verstehen. Dass das Prinzip bei allen Süchten das gleiche ist, hatte mich sehr überrascht. Auch die Abbildung 8 ist sehr interessant (siehe weiter unten bei 4.3). Sie zeigt, wie sich das Niveau des Glückshormons Dopamin im Körper über einen Zeitraum von ca. vier Monaten entwickelt, nachdem das Nikotin z.B. um die Hälfte reduziert wurde. Besonders Dopamin löst das euphorische Gefühl aus, wenn wir eine Zigarette rauchen, Kaffee oder Alkohol trinken.

      Neben der körperlichen Abhängigkeit besteht auch noch eine starke psychische Nikotinabhängigkeit, weil beim Rauchen die gleichen Glückshormone produziert werden, wie bei einem freudigen Erlebnis. Rauchen ist so, als ob man jede Stunde einen neuen Geldschein auf der Straße findet. Das ist immer wieder ein emotionales, euphorisches Ereignis, bis man sich daran gewöhnt hat und frustriert ist, wenn man keinen mehr findet. Das künstliche Glück und das echte Glück erzeugen die gleichen Glücksgefühle beim Menschen. Diese scheinbar guten Erfahrungen mit dem Rauchen verhindern, dass gute Argumente gegen Tabak von Raucher/n/innen wahrgenommen werden können. Diese Glücksgefühl-Misere ist ein weiterer Grund, warum es fast unmöglich erscheint, mit dem Rauchen aufzuhören und Statistiken über Erfolge von Raucherentwöhnungen sehr ernüchternd sind. Es gibt Hinweise, dass Nikotin eines der stärksten suchterzeugenden Stoffe überhaupt ist (siehe unter Infos & Quellen, 16. Suchtpotentiale von Nikotin, Alkohol und Co im Vergleich). Zigaretten ohne Zusatzstoffe können wahrscheinlich leichter „abgesetzt“ werden. Die Begriffe Bio-Zigaretten und -Tabak dürfen in der Werbung nicht mehr verwendet werden.

      Wer sich in psychologischer (medizinischer) Behandlung befindet oder unter starken Depressionen leidet, sollte vorsichtig sein beim Aufhören mit dem Rauchen. Das gilt besonders, wenn Medikamente eingenommen werden. Die einzelnen Schritte sollten mit den Therapeuten/innen abgesprochen werden. Unter Umständen ist zuerst eine Austauschtherapie zu empfehlen, so dass Nikotinpflaster oder E-Zigaretten verwendet werden. Es gibt zwar viele Hinweise, dass das Rauchen als solches depressiv macht und die Fröhlichkeit nach dem Aufhören zunimmt. Der Ausstieg für Depressive wird sogar von Ärzten und Psychologen empfohlen (siehe unter Infos & Quellen, 5. Nichtrauchen macht antidepressiv, Stress steigert die Sucht, sowie unter Fragen, 2. Was sollten Menschen mit Depressionen beachten?). In der Phase des Nikotinentzugs sind aber Grenzsituationen nicht ganz auszuschließen, deshalb sprecht bitte mit Euren persönlichen Experten/innen, ob und wann am besten mit dem Rauchen aufgehört werden sollte. Das gilt auch für alle, die in bestimmten Situationen sehr aggressiv werden, bitte bleibt sehr vorsichtig, entspannt und holt Euch professionelle Hilfe!

      Diese Anleitung zur Nikotinentwöhnung in die Tat umzusetzen, ist nur am Anfang ein klein wenig anstrengend, bei wiederholten Reduzierungen des Nikotins wird es immer einfacher. Der Stress kann nach und nach immer besser bewältigt werden. Wer mit den ersten Reduzierungen Probleme hat, kann es auch vereinfachen und die Reduzierungen sehr, sehr klein ausfallen lassen. Immerhin ist der erste Schritt getan, und wenn später alles entspannter wahrgenommen wird, kann die Nikotindosis wesentlich leichter erneut verringert werden. Das ist besonders auch für alle zu empfehlen, die aus ihrem Hamsterrad, dem chronischen Stress, noch nicht entkommen konnten.

      Neben dem persönlichen Stress ist Alkohol der zweitgrößte Feind beim Verzicht auf das Nikotin. Das Trinken von zu viel Alkohol „vernebelt“ den eigenen Willen und die Disziplin zum Aufhören. Dieser Motivationsverlust kann so weit gehen, dass das Ziel, rauchfrei zu werden, einfach vergessen wird. Um das zu verhindern, sollte das Rauchen in einem Zeitraum reduziert werden, in dem wenige Anlässe zum Feiern anstehen. Das heißt natürlich auch, dass beides zusammen, viele feuchtfröhliche Feiern und am nächsten Tag auch noch sehr viel Stress den Nikotinausstieg stark gefährden können. Eine Reduzierung ist in dieser Situation und in dem Zustand weder möglich noch sinnvoll. Es besteht außerdem die Gefahr, dass das zuvor verringerte Rauchen wieder zunimmt. Erst wenn ein paar Reduzierungen bereits erfolgreich waren, kann auch hin und wieder etwas getrunken werden, ohne befürchten zu müssen, dass am nächsten Tag das Ziel, rauchfrei zu werden, komplett vergessen wird. Da zwei Drogen – das Nikotin und der Alkohol – gleichzeitig konsumiert werden, verstärken sich dementsprechend auch die Entzugssymptome. Deshalb sollte man sich in der ersten Phase so weit wie es geht zurückzuziehen und in dieser Zeit auf alle Feierlichkeiten mit Alkohol verzichten. Alle, die sehr schwer einen Bogen um Alkohol machen können, sollten genauso wie beim Nikotin ihren Alkoholkonsum Schritt für Schritt reduzieren. Am besten aber eins nach dem anderen reduzieren und nicht gleichzeitig.

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