Implementierung von Lizenzmodellen in .NET. Fabian Deitelhoff
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Weitere Informationen zum Gebrauchthandel und Windows 8 fasst der Kasten „Windows 8 und das Strafrecht“ zusammen.
Windows 8 und das Strafrecht
Das Urteil vom Europäischen Gerichtshof hat ein klares Ausrufezeichen Richtung Softwarehersteller gesetzt. Das Urteil stellt Software, die vom Erstkäufer mittels Download bezogen wurden, den Anwendungen gleich, die auf Datenträgern ausgeliefert wurden.
Microsoft schlägt hier im Hinblick auf Windows einen neuen Weg ein. Wie schon erwähnt, hat das mit der technischen Realisierung zu tun, den Lizenzschlüssel an das Mainboard zu koppeln und den Schlüssel an sich auch nur noch verschlüsselt in der Hardware abzulegen. Diese Konzeption macht ein Weiterverkauf der gebrauchten Lizenz unmöglich.
Wie so häufig in diesen Fällen dauerte es nicht lange, bis ein findiger Entwickler ein Programm veröffentlichte, das diesen Lizenzschlüssel aus der Hardware ausliest. Der anonyme Entwickler war auch so schlau, den Quelltext nicht zu veröffentlichen, sodass die Lücke im Nachhinein nicht oder nicht so schnell geschlossen werden kann.
Trotzdem könnte es beim Weiterverkauf dieser Lizenzen Probleme geben. Denn laut Strafrecht, genauer gesagt § 202a des Strafgesetzbuches (StGB), ist das „Ausspähen von Daten“ untersagt. Für die verschlüsselten Lizenzschlüssel dürfte so eine Sicherung gelten.
Letztlich bleibt die Frage offen, ob Microsoft gegen Erfinder solcher Tools vorgeht. Durchaus im Bereich des Möglichen ist aber, dass Microsoft die so als Gebrauchtsoftware weiterverkauften Lizenzschlüssel nicht anerkennen wird, da sie als Ergebnis einer Straftat gewonnen wurden. Weiterhin ist möglich, dass solche Lizenzschlüssel bei der nächsten Online-Aktivierung von Microsoft deaktiviert werden.
Arten von Softwarelizenzen
Es gibt viele mögliche Softwarelizenzen, die für ein Softwareprodukt gewählt werden können. Zunächst ist die Unterteilung zwischen Open Source und kommerzieller Software notwendig. Und zwar in der Hinsicht, dass die Software als Produkt verkauft werden soll – unabhängig von möglichen Dienstleistungen. Denn auch viele Open-Source-Projekte sind kommerziell sehr erfolgreich, weil sich gute Dienstleistungen um die Software etabliert haben.
Abbildung 1 zeigt eine schematische Darstellung verschiedener Lizenzierungsmodelle für Software, sowohl für freie als auch für kommerzielle Software. Ursprünglich stammt diese visuelle Zusammenfassung von Chao-Kuei und wurde seitdem durch viele weitere Personen aktualisiert.
Abbildung 1 | Verschiedene Kategorien von Softwarelizenzen.
Jede der Lizenz-Gruppen, die in der Abbildung zu sehen sind, haben andere Anforderungen an die Lizenzierung und das dahinterliegende Modell. Dieses Buch beschäftigt sich mit den Details der Lizenzierung für die rechte Seite, also für den proprietären Bereich, dargestellt durch die rote Umrandung.
Natürlich ist es ebenfalls möglich, in einer Open-Source-Software ein Lizenzmodell zu implementieren. Die Vorteile sind aber marginal bis gar nicht vorhanden. Zumindest aus Sicht eines Softwareentwicklers nicht, denn der Quelltext des Produkts steht frei zum Download zur Verfügung. Es ist somit möglich, die lizenzierten Teile der Anwendung zu ändern und dann neu zu kompilieren, um die Komponenten auch ohne gültige Lizenz nutzen zu können. In der Praxis ist das zwar wiederum etwas eingeschränkt, da nicht alle Anwender und Anwenderinnen einfach den Quelltext ändern können, um eine neue Version der Software zu erzeugen. Trotzdem würden in kürzester Zeit Versionen ohne Lizenzierung auftauchen. Ein Problem, das auch kommerzielle Softwareprodukte und Hersteller nach wie vor plagt.
Freie Software wird im Übrigen häufig missverstanden. Im Hinblick auf die Abbildung 1 dieses Buches ist mit dem Begriff freie Software die Freiheit gemeint, nicht der Preis. Softwarehersteller verwenden – insbesondere im Englischen – häufig den Begriff freie Software, um sich auf den Preis zu beziehen. Beispielsweise ist damit gemeint, dass eine Software kostenlos zum Download zur Verfügung steht und kostenlos genutzt werden kann. Das hat mit Open Source aber in der Hinsicht nichts zu tun, als dass der Quelltext frei zur Verfügung steht und im Rahmen der gewählten Lizenz im Sinne der Freiheit angepasst werden darf.
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