Heimvernetzung leicht gemacht. Dr. Holger H. Stutzke

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Heimvernetzung leicht gemacht - Dr. Holger H. Stutzke

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einen so genannten „IP-Anschluss" nutzen? Bei letzterem wird der gesamte Telefon- und Faxverkehr über das Internet geleitet. Für den Kauf Ihres InternetRouters sollten Sie also berücksichtigen, dass dieser auch mit IP-Anschlüssen umgehen kann. Prüfen Sie die Beschreibung des Gerätes entsprechend, oder lassen Sie sich beraten.

       Besitzen Sie ein Faxgerät, und möchten Sie dieses in Ihr Netzwerk einbinden? Wenn ja: Sehen Sie entsprechende Anschlussdosen inkl. der notwendigen Kabel vor. Prüfen Sie bei der Auswahl des Internet-Routers aber auch, ob dieser eine integrierte Funktion für den Faxempfang bietet. Damit können Sie nämlich ggf. auf den Dauerbetrieb Ihres Faxgerätes verzichten. Dazu erfahren Sie im Kapitel 4 noch mehr.

       Wollen Sie WLAN, also das drahtlose Netzwerk, nutzen? Wenn ja, müssen Sie sich einen Internet-Router mit WLAN-Funktion kaufen.

       Stellen Sie auf jeden Fall fest, ob und wo Sie ggf. einen WLAN-Repeater brauchen, also einen Verstärker, um sonst nicht oder nur schlecht erreichbare Bereiche abzudecken. Überlegen Sie alternativ, ob Sie die „Powerline"-Technik nutzen wollen.

       Brauchen Sie in Ihrem Heimnetzwerk die höchste Übertragungsgeschwindigkeit (Gigabit-LAN)? Gegebenenfalls müssen Sie sich einen Internet-Router anschaffen, der diese Geschwindigkeit an seinen Netzwerk-Anschlüssen bieten kann.

       Wollen Sie einen Netzwerk-Speicher nutzen, um beispielsweise Musik oder Videos über das Netzwerk zu verteilen? Und wollen Sie Online-Speicherplatz einsetzen, um Ihre Daten zu sichern oder über das Internet zugänglich zu machen? Wenn ja, kaufen Sie sich einen Internet-Router, in den Sie z. B. einen USB-Speicherstick oder eine USB-Festplatte einstecken können und der die Funktion als „Medienserver" bietet.

       Wollen Sie Ihren Fernseher ans Netzwerk anschließen? Hinterfragen Sie zunächst, welche Funktionen Sie über den Fernseher nutzen: Internet-Zugang, Musik hören oder Videos abspielen vom Medienserver? Oder wollen Sie Radio und Fernsehen komplett über das Internet geliefert bekommen? Auch hier hängt das Gelingen von der Ausstattung des Routers, aber auch von derjenigen Ihres Fernsehers ab. Und einen entsprechenden Tarif bei Ihrem Internet-Anbieter müssten Sie auch buchen.

       Wollen Sie Ihre häusliche Sicherheitstechnik mit ins Netzwerk einbinden? Dies kann z. B. eine Überwachungskamera sein, aber auch komplexe Technik zur Haussteuerung. Nehmen Sie die entsprechenden Wünsche und Anforderungen in Ihre Planungen mit auf. Berücksichtigen Sie dafür sowohl die entsprechenden Netzwerk-Dosen als auch die ansonsten notwendigen Anschlüsse bis hin zu zusätzlichen Stromanschlüssen.

       Wollen Sie Haushaltsgeräte ins Netzwerk einschließen? Wenn ja, prüfen Sie zunächst, welche Geräte dies heute oder zukünftig sein sollen, und wo Sie dafür entsprechende Netzwerk- und Stromanschlüsse brauchen.

      Sie merken: Die Netzwerk-Planung kann ziemlich aufwändig und zeitintensiv sein. Nutzen Sie ggf. herkömmliche Techniken wie Millimeterpapier, um alles aufzuzeichnen und um Geräte und Anschlüsse kenntlich zu machen. Und Sie sehen: Vieles hängt von der richtigen Auswahl des Internet-Routers ab! Dieser sollte alle gewünschten Funktionen bieten, aber auch zukunftssicher und vor allem leicht bedienbar sein! Dazu aber im Kapitel 7 noch mehr.

      Wenn Sie alles geplant und aufgezeichnet haben, haben Sie auch schon einmal einen ersten groben Überblick über die anstehenden Aufgaben zur Umsetzung.

      Sie können nun daran gehen, die benötigten Netzwerkkabel, die Netzwerk-Dosen und sonstigen Teile zu besorgen. Worauf Sie achten müssen erfahren Sie in den folgenden Tipps.

      2.3.1 Infrastruktur planen: Wie viele Kabel brauche ich?

      Wenn Sie mit Ihren „Netzwerk-Planungen" weiter fortgeschritten sind, geht es irgendwann auch um die Frage „Wie viele Kabel brauche ich eigentlich?". Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab:

       Der Größe Ihrer Räumlichkeiten,

       der Anzahl der geplanten Netzwerk-Dosen bzw.

       der Anzahl der ins Netzwerk einzubindenden kabelgebundenen Geräte.

      Grundsätzlich ist es sinnvoll, einen zentralen Punkt zu definieren, an den die Netzwerkkabel zusammen laufen. Dann ist es einfacher, den Überblick zu behalten und die Versorgung der einzelnen Dosen sinnvoll zu steuern (siehe auch im Kapitel 3.1.2 die Erläuterungen zum „Patchfeld").

      So klappt die Planung:

      Schritt-für-Schritt!

      1 Legen Sie fest, in welchen Räumen Sie an welchen Stellen Netzwerk-Dosen brauchen.

      2 Überlegen Sie dabei, ob Sie pro Dose einen oder zwei Anschlüsse („Ports") benötigen. Jeder Netzwerk-Anschluss braucht nämlich sein eigenes Kabel! Bei zwei Anschlüssen pro Dose verdoppelt sich so schon die benötigte Kabellänge.

      3 Ziehen Sie im Bedarfsfall (oder zur Vorsorge für zukünftige Entwicklungen) auch Netzwerkkabel zum Fernseher, zur Radioanlage, in die Küche, zu Haushaltsgeräten und in jedem Fall auch in die Kinderzimmer.

      4 Berücksichtigen Sie Netzwerk-Dosen in Nebenräumen wie ggf. der Autogarage.

      5 Messen Sie die Strecken vom Router bis zur jeweiligen Dose genau aus. Berücksichtigen Sie Kurven, Ecken, aber auch Möglichkeiten wie die Verlegung der Kabel hinter Stuckleisten. Addieren Sie alle Längen auf und geben Sie 10% Reserve dazu. Damit dürfte dann der Verlegung nichts im Wege stehen.

      Abb. 2 Netzwerkkabel können auch unsichtbar hinter Stuckleisten verlegt werden.

      Muster-Formular!

      Tragen Sie in die folgende Übersicht einfach ein, welche Hardware Sie in welcher Menge benötigen - die PCs bzw. Notebooks haben wir hier allerdings nicht mit aufgenommen! So vergessen Sie nichts. Sie können die Liste dann später noch ergänzen, wenn es um die zusätzlichen Möglichkeiten der Vernetzung und die dafür benötigten Teile geht:

      Zunächst geht es aber im Rahmen der Vorbereitung der Bauarbeiten um die Beschaffung der notwendigen Materialien. Auch dabei müssen Sie verschiedene Grundlagen und technische Standards beachten, um Ihr Netzwerk den aktuellen Standards anzupassen und auch zukunftssicher zu gestalten.

      2.3.2 Verkabelungs-Standards

      Bei der Netzwerk-Verkabelung gibt es verschiedene Standards, die Sie kennen sollten, um die gewünschte Qualität sowie auch Übertragungsgeschwindigkeit sicher zu stellen. Über die Jahre wurden nämlich die Netzwerkkabel immer weiter entwickelt und ständig an die aktuellen Anforderungen - gerade im Hinblick auf die Übertragungsgeschwindigkeiten angepasst.

      Während beispielsweise für den Anschluss von analogen oder ISDN-Telefonen einfache Kupferkabel mit zwei oder vier verdrillten Adern ausreichen („twisted

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