Die Verbogene Magie Theorie und Praxis. Andreas Bremer
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„Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist".
Ohne das Wort, das die Götter in uns sind, würde das vergehen, was nicht in Ihm und durch sie geschaffen worden wäre. Darum wird alles vergehen, was durch den Missbrauch des Wortes, der Gewalt des Wortes in die Welt gesetzt worden ist. Und das ist alles, was Missbrauch der Natur bedeutet, das künstliche Gebilde verstandesmäßig erschafft hat, ohne es durch das innerste Gottwort in das Sein des Unvergänglichen zu rufen.
Das Wort ist Leben, ist Licht in uns. Denn — wie schon erwähnt — es ist der Zeuge der Wahrheit in uns, es ist der Zeuge, der uns bezeugt, dass wir leben, dass wir sind. Es ist das Licht in uns, die Götter in uns.
Es ist das „Licht der Menschen". Dieses Licht, dieser Zeuge des ewigen unvergänglichen
Lebens in uns scheint in die Finsternis des Noch-nicht-Begriffenen. Und die Finsternis des Noch-nicht-Begriffenen hat es nicht begriffen. Das will sagen, dass der Mensch empfänglich ist für Millionen und Abermillionen göttlicher Begriffe, dass die Götter im Menschen in die dunkelsten Geheimnisse des Verstandes-Ichs leuchtet vermittels des Wortes, des innersten
Zeugen des Lichts in uns, der Götter in uns. Das Bewusstsein und der Verstand sollen der Herrlichkeit im Menschen innewerden, die ihm allein das Wort, das die Götter sind, vermitteln.
Denn die Götter, das schöpferische Wort, die Fähigkeit des Ausdrucks des Wortes, hat sich herabgesenkt ins Fleisch, in diese Welt der Erscheinung, der Schöpfung. Das Wort aber, das Die Götter allein und allein sind, ist ein ganz bestimmtes Wort, das in jedem Menschen schwingen, das für jeden Menschen verschieden sein kann, das aber jeder Mensch für sich auszusprechen vermag:
Das Wort, der Namen der Götter in ihm selbst. Die Götter offenbaren sich im Menschen durch das Wort, den Gedanken, den Begriff. Tun sie es so, dass der Mensch ganz vor Göttlichkeit erfüllt ist, dass jede Faser seines Seins in Ihm, in Göttlichkeit vibriert, dann offenbart sich das Götter-Wort im Menschen, dann wird dem Menschen der Name des Gottes/der Göttin in ihm selbst klar, dann sind Gott/Göttin und der Mensch ein Eines, der Zeuge in ihm ist zum Schöpfer seiner selbst geworden. Ein solcher Mensch vernimmt mit feinem Ohr alle Töne, Laute und Begriffe der Schöpfung, ein solcher Mensch ist Eines mit den Göttern, es besteht dann ein Unterschied zwischen Ihm und seinem kleinen Ich nicht mehr. Ist der Mensch soweit in seinem Inneren durch Übung und Kraftaufspeicherung gelangt, dass er dieses Göttliche Wort in sich offenbaren kann, dass der Gott/die Göttin ihn füllt und ganz einnimmt, dann sagen wir, dass dieser Mensch ein Gott/eine Göttin ist, dass er einen Namen über alle Namen erhalten hat, dass er fleischgewordene Göttlichkeit ist geworden. Es entsteht nun für den Leser die Frage:
Wie erlange ich die Fähigkeit, diesem Worte der Götter, dieser unumstößlichen Wahrheit in mir selbst Ausdruck zu geben? Wie finde ich das für mich geeignete Wort in mir? Den Namen eines Göttes/einer Göttin in meinem Selbst? Denn, lieber Leser, lass es mich zum Ausdruck bringen:
Wenn du dieses Wort, das deiner innersten Wesensart entspricht und deinen Wesenskern freilegt, so dass auch du zum personifizierten Wort der Götter werden kannst, findest, dann hast du dadurch Gewalt und Macht über viele Dinge und über die Natur vor allem deiner eigenen Seele. Und damit ist verbunden das Erlangen großer Kräfte und Zustände, die dir das Unbegreifliche erfassbar nahe rücken und die dich selbst auf eine hohe Stufe der Erkenntnis stellen. Und damit gelangen wir auf das Gebiet der grundsätzlichen Erörterung der Wortmagie oder des Magischen Wortes.
Es entsteht zunächst für den Leser die Frage:
Was ist ein magisches Wort?
Unter einem magischen Wort versteht man ein einziges Wort, das geeignet ist, im eigenen Bewusstsein gewisse Bindungen an Gewohnheiten und anerzogenen Ansichten zu lösen, sie zu lockern und das Bewusstsein freizumachen zum Empfang anderer bisher nicht empfangener Eindrücke. Es gibt daher Worte, die einen Menschen befähigen, sich selbst oder andere Personen sofort in den Schlafzustand oder auch in den Traumzustand (alles Bewusstseinszustände) zu versetzen. Diese beiden genannten Zustände sind niedrigerer Art.
Dagegen gilt der Gebrauch des magischen Wortes in der Hauptsache der Herbeiführung höherer Bewusstseinszustände bei sich, um dadurch großer Kräfte und Weisheiten teilhaftig zu werden, um vor allem das Leben in seinem ganzen Umfange zu meistern, um Sieger über jede Lebenslage und jeden negativen Gedanken zu werden.
Das magische Wort soll kraft seiner in gewisser Richtung (Polarisation) liegendenSchwingungsenergien Bewusstseinszustände hervorrufen, die geeignet sind, von Bindungen an Materie und von Dingen der Welt zu lösen, um sich so stufenweise dem göttlichen Bewusstsein im Menschen zu nähern, es zu erfassen und schließlich ganz darin aufzugehen durch Finden und Erschließung des Göttlichen Wortes in sich selbst. Das richtig angewandte magische Wort ist also ein Weg zu den Göttern im eigenen Ich, zum Herrn über die Natur der eigenen Seele und über das ganze All.
Das magische Wort in jedem Sinne ist also ein Schlüssel zu den verschiedenen Bewusstseinsstufen, die in jedem Menschen latent schlummernd vorhanden sind, und die darauf warten, durch das geeignete Wort in jedem Menschen erwachen zu können, um ihre Wirksamkeit anzutreten und ihre Macht zu erweisen.
Wie entsteht das magische Wort?
Auch diese Frage muss klargelegt werden, wenn der Leser einen Begriff bekommen will, was denn die Wortmagie nun eigentlich soll und will. Wie ich schon andeutete, gibt es im Menschen eine ganze Anzahl Bewusstseinstufen, die der Mensch, will er Macht über sich und die Schöpfung erlangen, klar wahrnehmen und erkennen muss. Dieses Wahrnehmen geschieht durch Unterscheidung, die erlernt werden kann und durch Sprechen eines Wortes.
Ein Wort, das geeignet ist, den Menschen in eine andere Bewusstseinsstufe zu versetzen, ist ein magisches Wort.
Sieben Bewusstseinswerdungen können sich im Menschen ereignen. Es ist hier nicht der Zweck, die verschiedenen Bewusstseinsstufen zu schildern. Doch kurz erwähnen möchte ich für den Leser diese Stufen oder „Himmel". - Das niederste Bewusstsein ist dasjenige des körperlichen Verstandes, das Instinkte, Verstand und Bewegungen auslöst und das im Allgemeinen dauernd wach ist, sofern der Mensch nicht schläft oder träumt.
Das nächste Bewusstsein ist der ätherische Zustand, der dem Ätherkörper des Menschen entspricht und der sich im gewöhnlichen Schlaf auswirkt und durch den Magnetismus, Hypnose, Suggestion möglich sind.
Der dritte Bewusstseinszustand ist astraler Natur, wirkt sich als Traum im ebenden Körper aus und ist identisch mit dem Zustand, der dem Tode unmittelbar folgt in jenem feinstoffligen Körper, den wir „Astral" nennen. Die vierte und letzte der niederen Bewusstwerdungen nennen wir den Zustand des Triebes, durch den der Mensch sein körperliches Leben erhält,
der ihn zwingt, sich fortzupflanzen und der, richtig angewandt, zwecks Erhebung des Bewusstseins in die wahren ewigen Himmel, in die Zustände geistiger Art transmutiert, d. h. verwandelt werden kann. Die drei höheren Zustände sind geistiger Art: Sie nennen sich Bewusstsein des Geist-Ichs, Bewusstsein des Erkenntnislichtes oder der Wahrheit und Bewusstsein des Göttlichen.
Für die Herbeiführung eines jeden der genannten Bewusstseinszustände bedarf der Mensch eines besonderen magischen Wortes. Nun wäre es ja sehr einfach, wenn es zu diesem Zwecke sieben allgemeingültige und brauchbare Worte gäbe, durch die der Mensch diese Bewusstseinszustände,