Alkohol und MPU. Helge Hanerth

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Alkohol und MPU - Helge Hanerth

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überraschte mich meine Entscheidung natürlich nicht, als sich nach meiner ersten Trinkphase die Chance auf ein Sektfrühstück ergab und ich sie nicht nutzte. Nein, ich mochte nicht trinken. Dabei hatte ich es mir oft genau für diesen Moment ausgemalt und auch vorgenommen. Nie passte es. Aber diesmal hatte ich frei. Es war ein Sonntag. Die Arbeit ruhte. Ich war auf einer Geschäftsreise und während ich unentschlossen vor dem Fenster meines Hotelzimmers stand und die Aussicht über die Metropole genoss, wägte ich zwei Möglichkeiten ab. Entweder mache ich ein Sektfrühstück mit Rollmops, Kavier und Champagner und setzte das Frühstück zum Brunch an der Minibar meines Hotelzimmers fort, um später erholsamen Schlaf im bereitstehenden Bett zu finden. So wäre ich am Montag katerfrei und ausgeruht. Oder ich schaute mir diese von Reiseführern wärmstens empfohlene Stadt näher an.

      Und genau letzteres habe ich gemacht. Dabei war der Gedanke einmal ein Sektfrühstück zu erleben, sehr alt. Schon das erste Mal, als ich für eine Firma auf einer Dienstreise war und in einem sogenannten Grand-Hotel wohnte, war mir beim morgendlichen Frühstück der Gedanke gekommen, so etwas mal zu machen, halt irgendwann, wenn es sich mal so ergibt. Es ergab sich aber nie, weil es auf beruflich veranlassten Reisen immer so viel zu tun gab. Geschäftsreisen sind teuer, gerade deswegen konzentrieren sich die Arbeiten auf ein möglichst kleines, intensiv genutztes Zeitfenster. Da bleibt nur Zeit für offizielles Vergnügen. Und das endet bei einem Vertragsabschluss mit einem abgezählten Glas Prosecco. Contenance war dann angesagt. Trotzdem war mir an diesem freien Sonntag die Chance, mich gehen zu lassen, keine Versuchung.

      Warum ich keine Chance hatte, das Sektfrühstück zu wählen, erklärt nicht nur mein Verstand, sondern auch gewachsene Intuition, die jeder lernen kann. Dazu lade ich herzlich ein. Zwei Trinkperioden, mehrere Therapien und vier MPU’s bieten reichlich Raum zum Lernen und für Kritik.

      Die folgende Erzählung ist ein Auszug aus meinen späten Erlebnissen. Es ist in erster Linie ein Protokoll aus meinem Trinkerleben, das die Konsequenzen der Trinkerei behandelt.

      In einigen Wochen werde ich mit den Arbeiten an meiner Alkoholgeschichte soweit fertig sein, das ich sie an dieser Stelle unter dem Titel „Lebensweisheiten eines ordentlichen Trinkers“ veröffentlichen werde. Stichtag ist der siebte Mai. Schwerpunkt ist der lockere und frühe Umgang mit Alkohol, der trotzdem so seine Konsequenzen hatte. Hier erkläre ich bereits die Grundlagen für meinen Weg aus der Krise, denn sie leiten sich aus pubertären Prägungen ab, die in meiner Adoleszenz weiterhin bestand hatten.

      Ein zweiter Teil meiner Lebensweisheiten, der sich mit Rückfällen und dem Kuckucksnest der psychologischen Begutachtung intensiver beschäftigt, wird Ende Mai folgen.

      Zum Schluss will ich noch anmerken, dass der Name des Autors natürlich ein Pseudonym ist. Alkoholismus ist eine Schande, damit gibt man nicht an. Außerdem will ich kein Gerede hinter meinem Rücken und schon gar nicht, wenn es berufsschädigend wird, weil sich Kollegen und Geschäftskunden daran beteiligen. Ich will nicht den Vorurteilen ausgesetzt sein, gegen die ich in diesem Buch angehe. Im Gegensatz zum Alkohol ist meine berufliche Karriere ein Angelpunkt, den ich pflegen will und mehren, weil sie mein Leben schön macht so wie Frau und Kinder und vieles mehr, das nur ungetrübt den Geist bis hin zum Anschlag kickt.

      Ihre Meinung ist mir wichtig. Nur wenn Sie mich verstehen haben meine Bücher Sinn. Bitte schreiben Sie mir ihre Kritik und Ihre Verbesserungsvorschläge. Seien Sie bitte klar und schonungslos. Nur dann kann ich aufrichtig mit Ihren Vorschlägen umgehen. Bitte seien Sie mein Lektor. Nutzen sie die Möglichkeiten zur Rezension oder für eine E-Mail.

      Vielen Dank im Voraus!

      Ihr Helge Hanerth

      ([email protected])

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