Abgespaced 2. Thomas Frick

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Abgespaced 2 - Thomas Frick Abgespaced

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      Thomas stand plötzlich neben ihm am Fenster und sah mit einem Blick hinaus, als versuchte er, die Landschaft mit seinen Augen zu sehen. »Ich weiß nicht, was möchten Sie?«

      Ken wirbelte herum. »Sagen Sie schon! Fliegen wir zu den Sternen? Haben wir den Warp-Antrieb? Reisen wir durch die Zeit?«

      »Ach du meine Güte«, Thomas kratzte sich am Kopf. Er setzte sich, seufzte, und es klang ein bisschen hohl. Als würde er versuchen, traurig zu sein, ohne zu wissen, wie das ging. »Ich glaube, ich weiß, was Sie meinen.«

      Ken wurde blass. »Nein? Machen wir nicht?« Thomas legte ihm eine Hand auf die Schulter. Die Anspannung in Kens Körper ließ nach. Er begann zu schluchzen, lehnte sich an die Schulter des Arztes - oder was immer dieser Tom sein mochte - und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Spürte Furcht und Verlust - und die Frage nach dem Warum.

      »Tut mir leid. Ist alles ein bisschen viel.« Er schniefte, um nicht das perfekte Hemd des anderen zu beschmutzen. »Ich bin normalerweise nicht so.« Er zuckte mit den Schultern.

      »Ein bisschen viel«, wiederholte Thomas, »das ist ...«, er suchte nach Worten.

      »Ja?«, fragte Ken, begierig auf eine Erklärung. »Das ist schön gesagt.« Ken sprang auf, baute sich vor Tom hin und stemmte die Fäuste in die Hüften. »Jetzt sagen Sie mir endlich, was los ist!« Thomas schüttelte den Kopf. »Herr Degenovski, setzen Sie sich bitte.«

      Ken schielte nach der Tür. Sie hatte keinen Drücker.

      Tom begann: »Wir haben Sie ... geweckt, weil es in ihrem Vertrag stand. Vielleicht haben Sie auch eine Art moralisches Recht darauf. Oder einfach, weil es technisch möglich ist.«

      »Aber?«

      Thomas sah ihn verwirrt an. »Nichts aber. Sie leben. So gut wie jeder andere bei uns. Herzlichen Glückwunsch.«

      »Ja und?«

      Thomas schlug die Augen nieder und schwieg eine Weile. Dann sagte er sanft: »Was möchten Sie denn? Was können wir für Sie tun?«

      In Kens Kopf rasten die Gedanken. »Was ich möchte? Herrgott! Auf dem Mars spazieren? Mit Außerirdischen sprechen? Mit Marylin Monroe schlafen - was weiß ich denn? Sagen Sie mir, was geht!«

      Thomas nickte. »Ach so, ich verstehe. Das mit Marylin stellt kein Problem dar. Die Menschen heute machen so etwas nicht mehr, aber ... sicher. Gern. Warum nicht?«

      Ken wurde rot. »Das war natürlich nur ein Beispiel.« Er stockte. Sein Hals fühlte sich trocken an.

      Thomas reichte ihm das Wasserglas.

      Ken winkte entsetzt ab, aus Angst, in einen ungewissen Schlaf geschickt zu werden. »Sie ist immer noch bekannt?« Er biss sich auf die Lippen.

      »Wenn man sich für ihre Zeit interessiert, ja. Sie begehren sie? Sie können sie haben.«

      »Nein nein, ich bin verheiratet. Das heißt - ich war es.«

      »Sie hieß Lydia, nicht wahr?«

      Ken erschrak und dachte: Ich war es, der sterben sollte, und jetzt ist sie lange fort. Lydia. »Wie würde das denn funktionieren ...«, fragte er eine Spur zu beiläufig, »per Zeitreise, oder virtuell? Ich meine ...« Seine Hände machten Gesten, zu etwas, das er nicht auszusprechen wagte, »nur, um mal bei dem Beispiel zu bleiben.«

      Thomas schmunzelte nur kurz: »Es ist so, Ken, wir waren auf dem Mars. Natürlich. Es verschlang maßlos Ressourcen und rechnete sich nicht. Ebenso - interstellares Reisen - so etwas in der Richtung meinten sie doch?«

      Kens Kopf bewegte sich automatisch auf und ab. Thomas fuhr fort: »Es hätte uns eher zerstört als weiter gebracht. Ebenso wie Zeitreisen. Zu teuer.«

      »Natürlich.«

      »Theoretisch wäre es machbar gewesen, hätten wir schwarze Löcher gebeugt und den Raum gekrümmt, Sie verstehen.«

      »Ja sicher.«

      »Die Ideen gab es schon zu Ihrer Zeit, nicht wahr? Aber es war nichts als ... Größenwahn, Hybris, Sciencefiction.« Thomas zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Wir lernten rechnen und erkannten, was sinnvoll war. Auch wenn wir die Sonne selbst anzapften, würden wir doch nur ein paar Lichtjahre weit kommen. Aber dort - ist niemand. Tja. Solchen ... Abenteuern hat die Menschheit entsagt - als sie gerade noch zu retten war.«

      Ken spürte die Gänsehaut auf seinen Armen. Weltraumopern zerplatzten in seinem Kopf - wie Seifenblasen im Regen. Er fühlte Übelkeit. Wäre ihm gesagt worden, dass er noch einen Tag leben würde - er hätte es hingenommen. Aber dass die Menschheit nicht mehr nach den Sternen griff, erschütterte ihn zutiefst.

      »Sie haben ihre Frau geliebt?«

      Ken starrte die Wand an. Abenteuer ... Hybris. »Doch. Ja. Sicher.«

      »Das dachten wir uns. Wir haben da mal etwas für Sie vorbereitet. Überraschung! Sie wartet eine Tür weiter.«

      »Wer?«

      »Ihre Frau. Lydia.«

      »Ach. Hat sie sich auch einfrieren lassen?«

      »Nein. Wir haben sie aus Ihren Erinnerungen rekonstruiert.« »Sie haben was ...?«

      »Das ist heute völlig normal. Alles ist öffentlich. Es braucht Ihnen nichts peinlich zu sein. Viele Menschen haben teil, an dem, was Sie denken und fühlen. Sie sind ein Star, Kenny.«

      Ken sah sich erschrocken um. »Nennen sie mich nicht so! Sie haben meine Erinnerungen geplündert? Das habe ich ihnen nicht erlaubt.«

      Thomas nickte kalt. »Davon stand nichts in ihrem Vertrag.«

      Kens Muskeln spannten sich. »Mal ehrlich, Thomas - sind sie ein Roboter?«

      Der lächelte düster. »Das - kann man heute bei niemandem so genau sagen.«

      Ken sprang auf. Noch bevor Thomas sich rühren konnte, war er an ihm vorbei. Mit Wucht warf er sich gegen die Tür, hörte jedoch ein Geräusch, wie von einer Luftpumpe. Anstatt gegen hartes Material zu prallen, flog er hinaus, auf den Flur, landete krachend auf der Schulter und rutschte über den Bodenbelag.

      Wenigstens hatten sie seinen Körper gut in Schuss gebracht. Fluchend rappelte er sich auf.

      »Aber Herr Degenovski ...«, in dem offenen Durchgang tauchte das Gesicht von Thomas auf. Nur ein paar Meter weiter war eine identische Tür. Ken stürmte auf sie zu, war bereits in dem Zimmer und zerrte sie vom Bett hoch. Es war tatsächlich - Lydia.

      »Ken, du lebst«, flüsterte sie. Sie war schön, so schön wie in ihren besten Zeiten. Die kleinen Falten. Die Sommersprossen. »Wir müssen hier raus, komm mit!«

      »Aber wohin, Kenny, wo sind wir?«

      »Erkläre ich dir später.« Und sie rannten. Den Flur hinauf.

      »Herr Degenovski, das hat doch keinen Sinn!«, rief Thomas ihm leise nach. Türen öffneten und schlossen sich. Sie rannten an anderen Menschen vorbei, die sie verwundert anstarrten, erschrocken beiseite sprangen

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