Erfahrung Neu Delhi-Neustrelitz.., Pakistan.., Iran..,Himalaja. Andreas Goeschel

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Erfahrung Neu Delhi-Neustrelitz.., Pakistan.., Iran..,Himalaja - Andreas Goeschel

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den Brüdern, als unsere Art Wünsche und Beschwerden vorzutragen.

      Irgendwann am späten Nachmittag haben aber auch wir die Schnauze voll.

      Bei unserem etwas angegriffenen Gesundheitszustand ist das ja auch kein Wunder.

      Der Rest des Abends besteht aus Fernsehglotzen. (Was auch erst nicht funktioniert).

      Sonntag, 4.Februar, 19. Tag

      Trotzdem emsige Geschäftigkeit.

      Es ist jetzt halb zwei am Nachmittag und ich schreibe...

      Obwohl die Nacht ganz gut war, habe ich immer noch reichlich Halsschmerzen.

      Mukesh hat gestern nachmittag von uns noch 5050 Rupis erhalten. Da wären 2000 für seinen Service, weitere 2000 für die Gepäckträger und den Rest für die Spiegel und Ersatzteile für unterwegs. Die will er besorgen. Er verspricht auf unser Drängen hin, daß bis morgen noch zwei Mal Bordwerkzeug und mindestens ein Handbuch nachgeliefert wird.

      Kostenlos selbstverständlich.

      Nachmittags sind wir noch mal bei Th. Cook und tauschen fünfhundert Mark gegen 10.700 Rupis. Danach essen wir dann im Main Bazar.

      Lutz frißt für Drei, also für etwa drei Mark. Ich kann mich nur wundern.

      Natürlich ist es richtig gutes Essen. Anschließend gehen wir dann noch zur Bäckerei, um Kuchen mit heißer Zitrone und Honig zu genießen.

      Dann sind wir absolut vollgefressen.

      Zum nächsten Medizinladen schlendern wir auf Grund der satten Ernährungslage um dann gemächlich ins Hotel zurückzukehren.

      Unterwegs dann schon wieder Gulzar. Für mich ist er nur noch der aufdringliche Kaschmiri. Lutz ist mehr so kumpelig im Umgang mit ihm. Hat Verständnis und gibt ihm öfter Tips. Nun gut. Solls sein. Ich frage nach der Möglichkeit Carnets zu besorgen, er kennt die Problematik vom Wortlaut her. Kurz danach ruft er im Hotel an und ich gehe zu seinem Boß: Ein unsympathisches, arrogantes Großmaul. Er will sich erkundigen und morgen bis 12.00 Uhr anrufen.

      Na, mal sehen.

      Heute abend ist nur Schrott in der Glotze und wir gehen relativ früh zu Bett, lesen und quatschen noch geraume Zeit.

      Montag, 5.Februar, der 20. Tag

      Es ist bald, als würden wir immer hierbleiben.

       ( Was wir nicht wollen.)

      Lutz hat gleich nach dem Aufstehen Weißbrot und Honig gekauft.

      Manchmal macht er den Überrascher. Wir lassen uns Beides schmecken und warten auf den Anruf von Mukesh; eigentlich will er uns abholen.

      Wir liegen viel rum, um diese eigentümliche Atemwegserkrankung aus den Körpern zu bekommen. Dabei reden wir auch über Dinge, die sonst kaum zum Zuge kommen. Ich lese nun doch diesen blöden „Pferdeflüsterer” den Lutz ausgelesen hat.

      Mit „Watership Down” bin ich durch. Da es in Englisch ist, kann Lutz nichts damit anfangen. Ganz so bewandert ist er da eben noch lange nicht, obwohl er sich in Diskussionen mit seinem hausbackenen Wortschatz recht gewandt anstellt. Und alle möglichen Situationen mittels sprachlicher Beipässe locker meistert.

      Die Gesamtstimmung ist nicht schlecht. Wir möchten ja endlich raus aus Delhi und hoffen, berechtigter denn je, auf Luft und Landschaft. Und dieser Möglichkeit sind wir näher als bisher.

      Allerdings ahnen wir, daß eine dichte Besiedelung wahrscheinlich flächendeckend ihre Prägung zeigen wird. Um dem zu entgehen, muß man wohl erst die Berge erreichen.

      Bis nach Pakistan sind es über 500 Kilometer und in Pakistan noch mal gut 1000 Kilometer.

      Doch mit welcher Arroganz bin ich gedanklich denn schon in Pakistan!?

      Erst mal kommt eine fette Grenze, die sicher nicht schlechter ist, als es der Antifaschistische Schutzwall der zusammengebrochenen DDR- Heimat war.

      Es ist nun schon halb zwei und Mukesh ist bis jetzt nicht gekommen.

      Dafür hat der Mafia-Boß angerufen. Ich soll mich melden, wenn ich soweit bin. Um fünf Uhr sind wir dann bei ihm und haben ein ganz interessantes Gespräch. Und er macht einen besseren Eindruck auf uns, als es der erste war.

      Er will bis morgen Mittag klären, ob es möglich ist, ein Carnet de Passages zu bekommen und was es kostet.

      Danach kaufen wir uns noch ein schönes Cremestück (Salmonellenhort) und verspeisen dieses mit einem großen Pott Tee.

      Das ist jedoch noch nicht alles. Wir gehen noch Nudeln essen.

      Wir sind der lebende Beweis dafür, daß nicht alle in Indien hungern müssen.

      Beim abendlichen Besuch im Internet schicken wir dann noch einen Artikel an Fedo, für die „Strelitzer Zeitung“, sowie einen kurzen Gruß an Carmen, die Schwester von Lutz.

      Zurück im Hotel trinken wir Tee und müssen den Fernseher bald aus machen, weil nur Psycho-Kotze läuft.

      Dienstag, 6.Februar, der 21. Tag

      Basteln und abendliches Schoppink

      Heute früh findet Lutz einen Lappen. Er feuchtet ihn an und kriecht in dessen Bann durch unser Zimmer um zu wischen. Ich denke, daß er auf diese Weise lediglich den, sich an manchen Stellen schon häufenden Dreck verteilt. Natürlich sage ich ihm das nicht so. Es sieht auf jeden Fall lustig aus. Zeigt, daß er schon wieder genug Energie für solche Sperenzchen hat. Ich glaube er nennt es -grob Saubermachen-.

      Von Zimmerreinigung scheinen die Hoteljungs und ihre Chefs nicht viel zu halten. Wir haben während der drei Wochen Aufenthalt in diesem Hotel keinerlei Aktivitäten in dieser Hinsicht erkennen können. Zumindest nicht auf den Zimmern. Sonst tapern sie schon mal mit einem Besen durch die Flure und wedeln ein bißchen Staub auf.

      Ich will Angelika anrufen. Dieser Wunsch war Fedos letzter Mail zu entnehmen. Irgendwas Wichtiges muß wohl zu Hause los sein.

      Lutz möchte schon heute Delhi verlassen, ich hätte ja auch nichts dagegen, aber mal sehen, ob die Registrierung heute klappen wird.

      Ich denke, daß wir morgen vormittag in Richtung Norden aufbrechen werden.

      Wir fahren also zu Mukesh.

      Es ist nichts Nennenswertes passiert. Nein, stimmt nicht. Die Werkzeug-Sets, die beiden Handbücher und einige Ersatzteile sind da.

      So um halb Zwei kommen dann die Luggage-Sets (Gepäckträger).

      Der Anbau durch Mukeshs Schrauber-Jungs ist ein Alptraum, schon das Zuschauen.

      Wir sind inzwischen wieder mal recht nobel essen gegangen, um uns das Elend nicht länger vor Augen haben zu müssen. Wir sind selber Schlosser genug, zu sehen, daß die Dinger dreist in polnisch - indischer Russenmanier angenagelt werden. Es soll eben fertig werden, bloß nicht noch viel Gedöhns mit den Deutschen machen. Bezahlt ist ja alles!

      Bei unserer Rückkehr

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