Erfahrung Neu Delhi-Neustrelitz.., Pakistan.., Iran..,Himalaja. Andreas Goeschel

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Erfahrung Neu Delhi-Neustrelitz.., Pakistan.., Iran..,Himalaja - Andreas Goeschel

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Tage auch in der Botschaft Pakistans vorgesprochen hatten, konnten wir dann, auch für dieses Papierchen, alles über den Postweg erledigen lassen. Ebenfalls problemlos.

      Ob uns von der iranischen Seite nun das Vorhaben ermöglicht werden würde?

      Lutz waren all diese Dinge nicht so wichtig. Aber es reichte ja auch, wenn einer der Beteiligten zu mindestens ahnte, wie nötig und wichtig gerade solche Vorbereitungen sind.

      So was war ohnehin meistens mein Beitrag zuns Janze.

      Alles wurde genehmigt. Wenn auch erst nach etwa sieben Wochen. Schließlich war alles beisammen. Allerdings auch erst ganz knapp vor Reisebeginn. Die Anträge für den Iran waren höchst selbst in Teheran bearbeitet worden, das hatten wir erfahren. Na ja, und dafür wars ja dann doch recht flott gegangen!

      Unser Tag in Berlin war aber noch aus einer anderen Sicht ein voller Erfolg. Nach dem Botschaftsrummel trafen wir, durch das, was leichtfertig „Zufall" genannt wird, den einzigen, in Berlin ansässigen Enfield- Händler!

      Aki, sein Name, bockte seine Royal-Enfield vor dem „Conrad- Elektronik-Haus“ auf. Als er wieder raus kam, sprach Lutz ihn an. Ich war inzwischen auch zugegen.

      Es war schon eine überraschende Fügung. Im Gespräch erhielten wir nun Informationen über die Maschinen an sich. Über Risiken und Nebenwirkungen solcher Unternehmungen. Und über Erfahrungen von ähnlichen, ihm bekannten Projekten, erzählte er auch.

      Als wir dann abends die Stadt verlassen wollten um den Heimweg anzutreten, fuhren wir so ein bißchen nach Nase durch Berlin. Von Kreuzberg aus. Plötzlich sah ich, im Vorbeifahren, aus dem Augenwinkel, ein Straßenschild.

      Es war die Melchiorstraße. Dort war doch die Enfieldwerkstatt, so hatte es der Aki in einem Nebensatz verlauten lassen, zwei Stunden vorher. Und es schoß mir sofort durch den Kopf!

      Warum ich dies noch wußte, bleibt unklar. Für immer. Ich kann mir sonst kaum was merken. Straßennamen schon gar nicht. Warum das in meinem Sieb so hängengeblieben war, daß es im Bruchteil einer Sekunde Aufmerksamkeit erregte, wir für immer im Verborgenen verbleiben.

      Warum wir diesen Fahrweg gewählt haben, ist ebenfalls nicht zu sagen. Normalerweise fahren wir die „Eisenbahnstraße“ entlang, wenn wir aus diesem Stadtteil kommen und in Richtung Heimat wollen...

      Wir besuchen die Werkstatt dann gleich. Dort schauen und hören wir uns dann so eine Diesel-Enfield an. Die erste Maschine dieser Art, die wir bis dahin gesehen hatten.

      Aki gibt uns noch die Emiladresse von Radjeev aus Delhi, der uns beim Kauf und beim Organisieren unseres Vorhabens behilflich sein könnte.

      Alles bisherige passiert in weniger als 24 Stunden. Ist das nicht doch wunderlich? Das Schicksal arbeitet wohl ganz eindeutig mit! Es ist offensichtlich nicht so ganz alltäglich, was sich da zusammengeschoben hat. Und so ein bißchen was Unwahrscheinliches sollte sich tatsächlich durch das gesamte Unternehmen ziehen.

      Weitere Vorbereitungen

      Nun mußte nur noch ein preiswerter Flug gefunden werden. Das war dann gar nicht so einfach. Flüge nach Indien, so wurde ich belehrt, sind nur als Linienflüge zu haben. Das heißt, keine Charterflüge, die ja bekanntlich wesentlich billiger sind.

      Nach langem Suchen und Fantasiepreisen von bis zu sechstausend pro Person, hatten wir dann Erfolg bei einer Berliner Flugagentur. Für 950 Mark sollten wir reisen können. Hinflug nach Delhi.

      Gerade rechtzeitig, so daß es dann am 16. Januar im Jahre 2001, der ein Dienstag war, losgehen konnte.

      Mein alter Kumpel Fedo erklärt sich bereit, uns mit seinem Merzer nach Oranienburg zu fahren. Unterwegs Kaffeetrinken in der Berckäckerei Teschendorf... (ist auf dieser Strecke ja fast obligatorisch).

      Von Oranienburg aus gehts per Bahn weiter. Ich will erst mal zu meinem Bruder, wo bei Wein und Bier bis spät in die Nacht geschwatzt wird. Lutz hat geplant bei seiner Saxophon-Freundin Tina Tandler zu übernachten.

      Mittwoch, 17.Januar

      Der eigentliche Reisebeginn. Erster Tag eben.

      Am Abend sind wir schon in Jordanien und rennen da umher.

      Es hätte ja durchaus gereicht, den Bericht hier oder auch erst in Delhi zu beginnen. Das wäre viel besser gewesen, interessanter und literarisch wertvoller. Aber wir haben uns gemeinsam für die langweiligere Fassung entschieden. Immer wieder werden wir Einzelheiten schildern, die sicherlich keine Sau interessieren. Selbstbeweihräucherungen gehören ebenso dazu wie die Schilderung des Bindens eines Schnürsenkels.

      Da müßt ihr durch, wenn ihr zum Kuchenberg wollt.

      Vorher geht’s noch durch den Sahneberg! Hoffentlich ist die nicht sauer geworden. Also die weiteren entscheidenden Wichtigkeiten:

      Nach gutem Frühstück mit meinem Bruder und seinem Freund Dieter, setze ich mich in die Bahn und fahre zum Flughafen Tegel.

      High Neon. Zwölf Uhr mittags bin ich in der Halle des Flugplatzes und warte auf Lutz. 20 Minuten später trudelt das Friedel dann ein.

      Es ist noch reichlich Zeit. Draußen scheint die Sonne. Und auch hier drin beleuchten ihre gebrochenen Strahlen die Hallen und Gänge. Alles ist lichtdurchflutet und hat eine angenehme Melodie. Wir warten.

      Dann gibt es erste Probleme bei der Gepäckaufgabe:

      Ich habe einen Camping-Kocher im Gepäck. Da ist eine Gas-Kartusche dran. Die muß nun raus.

      Dabei wird das richtige Terroristenzeitalter doch erst viel später anbrechen! Noch haben die Amis ihre Türmchen auf dem Brett belassen…

      Nachkontrolle! Wie beim Zahnarzt.

      Dann aber um 13.45 Uhr pünktlich an Bord. 14.10. Täkoff.

      „Brävhart“ auf der Leinwand. In Englisch. Flotte Bedienung mit Freibier, was bei mir Rotwein ist, und das Freibier von Lutz heißt Wodka-Juice. Ohne Ende. Da vergeht die Zeit bis Jordanien wie im Fluge und wir setzen um 17.50 in Amman auf.

      Die Amman-Transit-Area ist nicht so ausgesprochen reizvoll. Nachdem wir feststellen müssen, daß wir sieben Stunden Aufenthalt haben werden, wollen wir da jedenfalls raus.

      „Geht nicht“, sagt der Erste, den wir fragen.

      Na ja, mal sehen, denken wir, -geht nich- gibswiesonich, und wir fragen einfach noch andere.

      Wir stoßen zwar auf Unverständnis, aber plötzlich ist es doch möglich.

      Ein bißchen haben wir das Gefühl, als wären wir die Ersten, die auf so eine Idee gekommen sein könnten. Und da es einigen Verwaltungsaufwand erfordert, ist keiner so richtig begeistert von unserem Vorhaben. Nach einigem Papierkrieg und einer kleinen ersten Stempelorgie, sind wir dann endlich an der frischen Luft.

      Nun folgt ein nächtlicher Spaziergang in der näheren Umgebung des Flughafens. Mehrere Male werden wir von nett wirkenden Leuten gefragt, ob sie uns nach Ammann mitnehmen sollen. Erstaunlich.

      Die ersten Palmen sind zu sehen.

      Gegen 20.20 Uhr sind wir wieder drin. Das ist fast genauso kompliziert, wie es das Verlassen des Hafens

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