Engel - Band 5. Frater LYSIR
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Wieder andere Quellen sagen, dass der Begriff Peor/Phegor sich auf die Wortwurzel des Toilettengangs/Stuhlgangs bezieht und eine Verspottung des Gottes „Baal“ war. Der Donner- und Stadtgott Baal wurde so zum Gott des Darmdonners bzw. –windes.
Später gaben literarische Quellen dem Prinzip Belphegor die Aufgabe, dass er geheime Entdeckungen preisgeben würde und für sinnreiche Erfindungen steht. Hierdurch war Belphegor auch bald ein Dämon der Reichtümer und Schätze geben würde, wobei es dabei blieb, dass man ihm eine Ehrerbietung auf dem Abort, der Toilette, geben konnte, um „erhört“ zu werden. Eigentlich ist diese Betrachtung lustig, denn viele Menschen behaupten, dass sie sehr gute Ideen auf der Toilette haben, wenn sie … na, sagen wir mal „meditieren“!
Energetisch gesehen gehört das Prinzip Belphegor bzw. Baal-Phegor, anderes als Beelzebub bzw. Baal-Swuw (bwbz-l[b), eindeutig zur Energie Baal. Daher besitzt Belphegor kein eigenes Siegel, denn er ist maximal ein Egregor, dessen Basisenergie aber in Baal zu finden ist.
Doch auch wenn Belphegor energetisch zum Prinzip Baal gehört, gibt es im einen Kupferstich im Dictionnaire infernal.
Baal
Kommen wir zu einem Prinzip, dass sehr bekannt und überall zu finden ist. Der Begriff Baal (auch Ba'l, Bel, Beal) bedeutet „Eigentümer, Meister, Herr, Herrscher, Gebieter, Regent“. Es gibt sehr viele Götter bzw. dämonisierte Götter, die die Bezeichnung „Baal“ bzw. „Bel“ im Namen haben. Manchmal wurden auch die Namen der Hauptgötter einfach durch „Baal/Bel“ ersetzt. Dies trifft z. B. für das sumerische Prinzip Marduk zu. Die Idee, dass der göttliche Name nicht verwendet wird und nur der Ehrentitel Verwendung findet, entdeckt man heute noch in den monotheistischen Religionen, wo von „Gott“ oder „Adonai“ statt von JHVH (hwhy) gesprochen wird. Im Folgenden will ich kurz die Energien aufzählen, die mit dem Wort „Baal“ klassifiziert wurden:
Baal-Addir: „mächtiger Baal“, der karthagischer Fruchtbarkeits- und Unterweltgottheit. Dies ist das primäre Prinzip „Baal“, welches erst eine Stadtgottheit der phönizischen Stadt Byblos (Djebeil) war, später sich aber überregional verbreitete und sich als Hauptgott (ähnlich wie Zeus oder Jupiter) aufschwang.
Baal-Biq'äh: „Herr der Ebenen“, ein Wetter- und Himmelsgottheit. Die „Ebene“, auf die hier Bezug genommen wird, ist die Ebene zwischen Libanon und dem Anti-Libanon (Gebirgszug zwischen Libanon und Syrien). Primär war er ein Wettergott, der sich aber mit der Zeit zu einem Himmelsgott (Sonnenprinzip) erhob und erneut mit Zeus oder Jupiter gleichgesetzt wurde. Die Provinzhauptstadt Baalbek bekam ihren Namen durch diesen Gott. In der römischen Zeit wurde Baalbek mit den Namen „Heliopolis“ (Sonnenstadt) betitelt.
Baal-Hadad: „Herr des Donners“, ein Sturm- und Wettergott, der durch seine Eigenschaften auch als Kriegsgott gesehen wird. Gleichzeitig ist er ein „Wiederkehrendes Prinzip“ bzw. ein „Prinzip der Opferbreitschaft und der Auferstehung“, da er durch den Tod und seiner Auferstehung zum „Herren der Erde“ wurde, dessen Symbol der Stier ist, was natürliche eine Fruchtbarkeitsbedeutung besitzt.
Baal-Hammon: „Herr der Räucherung“, ein karthagischer Fruchtbarkeitsgott, mach mal auch Bebellahamon genannt. Baal-Hammon war auch in der Stadt Karthago (Stadt am Mittelmeer, in Tunesien) sehr bekannt. Von Karthago aus breitete sich seine Bekanntheit über das Mittelmeer nach Malta, Sizilien und Sardinien aus. Hauptsächlich war er als Fruchtbarkeitsgott bekannt, wobei die Menschen ihm schnell eine „dunkle Seite“ gaben, da Kindsopfer zu seinem Kult gehörten. Durch die Opferungen der Kinder wurde er mit einem Orakelgott verglichen, der die Zeit beherrschte. Dass hierdurch der Schritt bei den Griechen zu Kronos, bzw. bei den Römern zu Saturnus gering war, dürfte klar sein. Saturnus fraß seine eigenen Kinder, da ihm prophezeit wurde, dass er durch deren Hand sterben würde.
Baal-Karmelos: „Herr des Berges Karmel“, kanaanäischer Orakelgott. Abgeleitet wurde der Begriff von dem Gebirge Carmel, welches sich von dem Wort Keremel (lamrk); Weingarten Gottes ableitet. Interessant ist hierbei, dass das Venusdämonium Kedemel, ein Schreibfehler ist, da die hebräischen Buchstaben Resch (r) und Daleth (d) verwechselt wurden.
Baal-Marquod: „Herr des Tanzes“, altsyrischer, heilender Gott, der in der heutigen Stadt Beirut ein Heiligtum besaß. Die Verbindung „Tanz und Heilung“ geschieht durch eine heilige Quelle, die Baal-Marquod „gehörte“ und die heilende und lebensverjüngende Eigenschaften besitzen sollte. Durch den Titel „Baal“ wurde er auch wieder in römischer Zeit mit Jupiter gleichgesetzt.
Baal-Quarnaim: „Herr der beiden Hörner“, punischer Gott zweier Bergspitzen am Golf von Tunis. Er ist eine stark lokale Gottheit gewesen, die sich vom Prinzip Baal-Hammon ableitete. Ihm wurden auch Kinderopfer gebracht, sodass erneut eine Verbindung zu Saturnus bzw. Kronos geschaffen wurde.
Baal-Sapon: „Herr des Berges Sapon“: kanaanäischer Gott, der wieder eine stark lokale Gottheit gewesen war, die sich vom Prinzip Baal-Hadad ableitete. Da dieser Gott aber der „Herr des Berges Sapon“ war und in der Landesgeschichte der Feind und Bezwinger des „bösen“ Meeresgottes Jamm war, wurde Baal-Sapon als Schutzpatron aller Seeleute gesehen.
Baal-Schamem: „Herr des Himmels“, ein Himmelsgott, dessen Kult weit verbreitet war. Man kannte Baal-Schamem in Altsyrien, Nordmesopotamien, Zypern und Karthago. Im sog. Seleukidenreich stelle man ihn auf Münzen dar. Die Abbildung zeigte den Gott mit der Mondbarke auf der Stirn und der Sonne in seinen Händen, die sieben Strahlen trägt. Das Seleukidenreich entstand nach dem Tod von Alexander des Großen und herrschte im vorderen Orient.
Man erkennt, dass fast jede bedeutende Stadt oder jeder besondere Landstrich, einen eigenen „Baal“ hatte. Es musste nur der Name der Stadt oder des Ortes (z. B. ein Berg) hinzugefügt werden. So konnte man mit dem Wort „Baal“ letztlich jede Gottheit angerufen. Die Menschen erschufen hierdurch lokale Egregoren, die mehr oder minder mit Energie versorgt wurden. All diese Götter bzw. Energien basieren primär auf dem Prinzip Baal. Energetisch ist es sehr interessant mit diesen Göttern zu agieren, man erkennt jedoch immer wieder die Verbindung zum Prinzip Baal.
Baal ist ein übergeordnetes Prinzip, welches auch wieder in der kleinen Goetia als König (unter dem Namen Bael) auftaucht. Die Möglichkeiten, die man mit Hilfe des Prinzips Baal erkennen kann, sind mannigfach. Die Verbindungen zu anderen Gottheiten sind sehr groß. So kann man in Baal nicht nur Zeus oder Jupiter sehen, sondern auch Osiris oder ein anderes Himmels- und Sonnenprinzip. Baal hatte auch in Ägypten (in Memphis) ein eigenes Heiligtum, wobei er hier eher als mächtiger Kriegsgott gesehen wurde und oft mit dem Gott Seth verglichen wurde. Dies ist wiederum interessant, da hierdurch Baal beide Parts von Seth und Osiris einnahm. Er war aus dieser Perspektive einmal das vernichtende Prinzip (Seth, der seinen Bruder tötete und zerstückelte) und einmal das wiederauferstandene und schöpfende Prinzip (Osiris, der durch Isis wieder zusammengesetzt und zurück in die lebendige Existenz geholt wurde). Durch Selbstopferung und die nachfolgende Wiederauferstehung, ist Baal eines der höchsten männlichen Prinzipien, sodass man mit seiner Hilfe in die eigene Unterwelt gehen kann, um in sich „seine eigene“ Schattenarbeit