Engel - Band 5. Frater LYSIR
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Hier ein paar Fragmente aus der Offenbarung (Kapitel 12 und 13)
Ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. […]
Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne (auch Engel genannt) vom Himmel und warf sie auf die Erde herab. […]
Da entbrannte im Himmel ein Kampf; Michael und seine Engel erhoben sich, um mit dem Drachen zu kämpfen. Der Drache und seine Engel kämpften, aber sie konnten sich nicht halten und sie verloren ihren Platz im Himmel.
Er wurde gestürzt, der große Drache, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt; der Drache wurde auf die Erde gestürzt und mit ihm wurden seine Engel hinabgeworfen.
Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten; denn gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie bei Tag und bei Nacht vor unserem Gott verklagte.
Sie haben ihn besiegt durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und Zeugnis; sie hielten ihr Leben nicht fest, bis hinein in den Tod.
Darum jubelt, ihr Himmel und alle, die darin wohnen. Weh aber euch, Land und Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen; seine Wut ist groß, weil er weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt.
Da geriet der Drache in Zorn […] und er ging fort, um Krieg zu führen mit mit den Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus festhalten. Und der Drache trat an den Strand des Meeres.
Und ich sah: Ein Tier stieg aus dem Meer, mit zehn Hörnern und sieben Köpfen. Auf seinen Hörnern trug es zehn Diademe und auf seinen Köpfen Namen, die eine Gotteslästerung waren.
Das Tier, das ich sah, glich einem Panther; seine Füße waren wie die Tatzen eines Bären und sein Maul wie das Maul eines Löwen. Und der Drache hatte ihm seine Gewalt übergeben, seinen Thron und seine große Macht.
Einer seiner Köpfe sah aus wie tödlich verwundet; aber die tödliche Wunde wurde geheilt. Und die ganze Erde sah dem Tier staunend nach.
Die Menschen warfen sich vor dem Drachen nieder, weil er seine Macht dem Tier gegeben hatte; und sie beteten das Tier an und sagten: Wer ist dem Tier gleich und wer kann den Kampf mit ihm aufnehmen? […]
Und ich sah: Ein anderes Tier stieg aus der Erde herauf. Es hatte zwei Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache.
Die ganze Macht des ersten Tieres übte es vor dessen Augen aus. Es brachte die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war.
Es tat große Zeichen; sogar Feuer ließ es vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen.
Es verwirrte die Bewohner der Erde durch die Wunderzeichen, die es im Auftrag des Tieres tat; es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des Tieres, das mit dem Schwert erschlagen worden war und doch wieder zum Leben kam.
Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen, sodass es auch sprechen konnte und bewirkte, dass alle getötet wurden, die das Standbild des Tieres nicht anbeteten.
Die Kleinen und die Großen, die Reichen und die Armen, die Freien und die Sklaven, alle zwang es, auf ihrer rechten Hand oder ihrer Stirn ein Kennzeichen anzubringen.
Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
Hier braucht man Kenntnis. Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres. Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
So wurde der Job des Widersachers bzw. des juristischen Diabolo zu einem Weltenvernichter aufgebläht, der eine ganze Reihe von Engeln (33,3333 %) mit in die Tiefe riss!
Es dauerte in der menschlichen Geschichte nicht lange, da bevölkerten die abgespaltenen Fürsten der Finsternis die Erde. Luzifer, Satan, Belial, Leviathan, Azazel, Beelzebub, Samael, Asmodeus, Ashtaroth, Abbadon, Amon, Baalberith (bzw. Baal) Behemoth etc.
Es war eine regelrechte Erfolgsstory! Wie viele Bilder, Bücher oder Filme würde es nicht geben, wenn diese „nette Idee“ nicht solange überlebt hätte. Selbst Martin Luther, der den Teufel offensichtlich mit einem Tintenfass mal steinigen wollte, sagte sinngemäß, dass es ohne den Teufel und die drohende Verdammnis keinen Bedarf für Kirche und Christus geben würde.
Also sind die Kräfte der Finsternis das Schmiermittel für viele religiöse Konzepte! Wenn man die literarischen „Kräfte der Finsternis“ untersuchen würde, wäre man jedoch schnell enttäuscht, dass diese nicht „so böse sind“, wie es ihnen nachgesagt wird! Sicher, das Wissen um Dämonen und Teufel ist genau so alt, wie das Wissen um die himmlischen Engel. Und selbstverständlich weiß man, dass beide zusammengehören und sich letztlich gegenseitig bedingen. Die schönen Vorstellungen, dass es die Zeit der Harmonie gab, wo alle Energien in der göttlichen Hierarchie – manche Quellen beschreiben es so, dass es sich ausschließlich um „materielle Energien“ handelt, also rein physische Wesen – Hand in Hand mit den Menschen, Engel, Dämonen und allen anderen Entitäten existieren, wird zwar blumig „Paradies“, „Reich des Lichtes“ oder auch „Traumzeit“ genannt, hat aber eher etwas mit menschlichen Vorstellungen zu tun, als mit „energetischer Realität“! Zwar gibt es in der menschlichen Geschichte immer wieder Mythen und Fabeln, wo Menschen und Tiere harmonisch zusammenlebten und auch die Götter stets huld- und gnadenvoll waren, doch sind dies monoidale Vorstellungen, die in einer dualen Existenz bedeutungslos sind. In der Dualität wird es immer Fraktionen geben, die sich gegenseitig „aufwiegen“ und gleichzeitig „bedingen“. Die Dualität muss zwangsläufig durch eine „schöpferische Freiheit“ einen stetigen Kreislauf erfahren, einen Kreislauf, sodass Leben und Tod sich abwechseln können. Es ist daher nicht ein Rückzug des Göttlichen, sondern ein gezieltes Ausleben der Göttlichkeit. Das Sein, die Quelle, erfährt sich selbst durch Spaltung. In der Kabbalah wird diese Idee als „Tsimtsoum“ bzw. „Simsum“ (~wcmc) bezeichnet, eine „Kontraktion“, eine „Verengung“, eine „Rücknahme“. Der Begriff basiert jedoch auf der Lehre des Kabbalisten Isaac Luria (1534-1572), der in dem Konzept der „Luruanic Kabbalah“ eine bzw. seine neue Lehre verbreiten wollte. Diese besagt, dass Gott in der Schöpfung sich irgendwann „zurückzog“, wodurch ein „konzeptioneller Raum“ entstand, der eine „Endlichkeit“ erhielt. Im Gegensatz zu anderen kabbalistischen Lehren wurde hier die Idee vertreten, dass der Schöpfungsakt durch eine gezielte „Verschleierung“ fortgesetzt wurde, wodurch sich die Dualität bildete! Es wurde so erklärt, dass dieser konzeptionelle Raum (der auch „leerer Raum“