Die Anwalt-Saga. Michael Feldmann

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Die Anwalt-Saga - Michael Feldmann Die Sache mit Ben / Anwalt-Saga

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mich eine Viagra in Menschengestalt, die allein schon durch ihre Anwesenheit volle Wirkung zeigen lässt.“

      „Sehr gut, Kleiner.“

      Ben ließ den Stoffschwanz los.

      „Was hast du mir denn Schönes gezaubert?“

      Er schaute auf seine Armbanduhr.

      Marks Augen schauten gierig am Anwalt empor. Dieser Mann war eine Augenweide. Die Wahl des Dreiteilers mit der gestreiften Krawatte war eine gute Entscheidung gewesen. Hellgrau passte wirklich sehr gut zu den grausilbernen Haaren des drahtigen Mannes vor ihm.

      Der Anwalt bemerkte es.

      „Was ist los, Kleiner? Passt etwas nicht.“

      “Ganz im Gegenteil, Anwalt. Dein Aussehen beweist gerade zu hundert Prozent, was ich dir über Viagra erzählt habe. Ich könnte dich inhalieren, schöner Mann, aber ich denke, es ist wohl besser, wenn du dich nun stärkst und jeder seinen heutigen Aufgaben nachgeht. Umso eher können wir den Play-Room Wirklichkeit werden lassen.“

      Ben setzte sich und faltete die weiße Serviette auseinander, die Mark ihm vorsorglich unter das Besteck an seinem Stammplatz des Esszimmertischs gelegt hatte. Wie ein kleiner Junge stopfte er sich brav einen Zipfel des strahlend weißen Tuchs in den Kragen seines weißen Hemdes, nachdem er die Krawatte ein wenig gelockert und den obersten Hemdknopf geöffnet hatte.

      Mark grinste und stellte den Teller mit der dampfenden Köstlichkeit auf das schieferne Platzbrettchen.

      „Ich hoffe, es schmeckt dir.“

      Er setzte sich neben den Anwalt und schaute ihn einfach nur an.

      Innerhalb kürzester Zeit hatte dieser den Teller geleert und wischte sich mit dem unteren Zipfel der Serviette die Mundwinkel ab. Dann zog er das nun nicht mehr ganz so weiß wirkende Tuch vom Hals und legte es neben den Teller auf den Tisch.

      „So, Kleiner. Ich danke dir. Die Pflicht ruft. Sollte irgendetwas Gravierendes passieren, wovon ich nicht ausgehe, schreiben oder telefonieren wir.“

      Die Haustür wurde geöffnet und ein aufgeregtes Bellen kam immer näher. Schneewittchens Kopf lugte um die Ecke und ihre kleine Nase schnüffelte aufgeregt in die Höhe.

      „Na, kleine Dame.“

      Ben griff nach dem Teller, von dem er gerade noch gegessen hatte. Reste vom »Bacon and Eggs« zierten immer noch einen Großteil der runden Fläche. Die kleine Mopsdame wusste genau, was er vorhatte.

      „Wir werden das nicht einreissen lassen, mein Mädchen.“

      Schneewittchen war egal, was ihr Herrchen da sagte. Das, was sich dort auf dem Teller befand, roch so gut und musste unbedingt entfernt werden. Alles andere war nebensächlich.

      Gierig wischte die kleine Hundezunge über die verschmierte Oberfläche des weißen Tellers. Schon kurze Zeit später sah er so aus, als wenn man ihn gerade aus der Spülmaschine gezaubert hätte. Der Anwalt stand auf und sah genauso zufrieden aus wie seine kleine Mopsdame. Als er den Teller unter den warmen Wasserstrahl im Spülbecken hielt, schaute er automatisch erneut auf seine Armbanduhr.

      „Jetzt heißt es GAS GEBEN. Kannst du bitte Doris kurz eine Nachricht schicken, dass ich auf dem Weg bin? Du weißt, wie sehr ich es hasse, im Auto zu telefonieren.“

      Mit Schwung öffnete er die Klappe der Spülmaschine und stellte den Teller hinein. Im gleichen Moment, als er sich aufrichtete und zu Mark umdrehte, kickte er galant mit seinem glänzenden Lederschuh die Spülmaschinenklappe zu. Ein kleiner Schwung genügte und die Automatik tat den Rest. Er küsste seinem Mann auf die Wange und flüsterte ihm leise ins Ohr.

      „Ich mag deinen stacheligen Drei-Tage-Bart. Heute Abend wird dein Körper aber ohne Ausnahme glatt wie ein Kinderpopo sein. Überlasse mir die Wahl deines Outfits. Der Gedanke daran, dich heute Abend in Gummi zu packen und über die Kombinationsmöglichkeiten nachzudenken, wird mich den Nachmittag beflügeln und die Zeit schneller verstreichen lassen. Ich verrate dir nur eins. Du wirst den Gummianwalt erleben. So, wie jetzt, was du ja magst, nur komplett in Gummi. Galant und geil.“

      Er wandte sich Maria zu.

      „Wir werden uns wohl heute nicht mehr sehen, meine Hausfee. Ist es möglich, dass du Schneewittchen bis morgen mit zu dir nimmst? Mark und ich haben später noch einiges bezüglich unserer Hochzeitsplanung vorzubereiten.“

      „Si, Señor.- Vorbereiten -, ich verstehe.“

      Maria zwinkerte ihm zu und Ben musste sich leicht räuspern.

      „Was sonst, Maria?“

      „Kein Problem, Señor. Die Kleine ist uns immer willkommen. Zumal meine beiden Enkelkinder sich sehr darüber freuen werden.“

      „Danke, Maria. - So, nun muss ich aber los.“

      Ben muss los

      Hastig hauchte er Mark noch schnell einen Kuss zu und tätschelte Schneewittchen kurz, die sich mit ihren kleinen Vorderpfoten an seinem Bein hochgestemmt hatte. Als er sich auf den Weg machte, watschelte die kleine Prinzessin erfreut hinter ihm her.

      Zwei Hände näherten sich von hinten und griffen die kurzatmige Hündin.

      „Schneewittchen, du wirst heute bei Maria, Elena und Paolo bleiben. Señor Ben hat einiges zu erledigen und kann sich nicht um dich kümmern.“

      Verdutzt schaute Schneewittchen abwechselnd auf die feurigen Augen und den geöffneten Mund der Haushälterin, der einfach nicht still zu stehen schien. Was erwartete man nun von ihr. Erfreut kläffte sie aufgeregt und leckte Maria übers Gesicht. Die Haustür schlug zu und der Anwalt war verschwunden.

      „Es wird wohl auch Zeit für mich, mir mal einen Tritt in den Allerwertesten zu geben.“

      Maria schaute Mark fragend an. Verlegen schaute er an ihr hoch. Fast so ein verängstigter, unentschlossener Blick, wie die kleine Mopsdame ihn kurz zuvor draufhatte. Nur durchs Gesicht lecken wollte er der Haushälterin nicht.

      „Ich meine, bevor es irgendjemand anderes tut.“

      Mark musste grinsen, stand auf und machte sich auf den Weg nach oben. Er hatte die dritte Stufe schon genommen, als ihm einfiel, dass er in der doch schon so vorbildlich gesäuberten Küche wieder einiges in Unordnung gebracht hatte.

      „Maria, entschuldige bitte das Durcheinander.“

      Seine Stimme war ein wenig lauter, damit sie ihn auch hören würde, aber die Antwort kam prompt fast direkt hinter ihm.

      „Señor Mark, Maria ist alt, aber nicht taub. Señor Ben hat mich dafür eingestellt, das Haus in Ordnung zu halten. Er hat schon viel häufiger den kleinen Saustall, den du meinst, hinterlassen zu haben, übertroffen. Ich bin es gewohnt, dass der Glanz meiner Arbeit manchmal von kurzer Dauer ist.“

      Sie räusperte sich, wobei Schneewittchen, die es sich in ihren Armen gemütlich gemacht hatte, zusammenzuckte.

      „Ich bin nicht Ben, Maria. Es ist nicht meine Art, aber ich war jetzt so darauf fixiert, auch

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