Novelle von Sergey Schutov «Also sprach Nebukadnezar». Sergey Nevraev

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Novelle von Sergey Schutov «Also sprach Nebukadnezar» - Sergey Nevraev

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le von Sergey Schutov «Also sprach Nebukadnezar»

      Sergey Nevraev

      © Sergey Nevraev, 2022

      ISBN 978-5-0056-5319-2

      Erstellt mithilfe des Intelligenten Verlagssystems Ridero

      Kapitel!

      IN DEM WIR ZWEI JUNGE FANS

      UND EINEN IRREREDENDEN

      FERNSEHKOMMENTATOR TREFFEN

      In einem der städtischen Höfe schlenderte einsam ein Bub namens Mischka durch den Sportplatz. Er hat schon lange mit dem Ball gespielt, allein machte das aber keinen Spaß, da er gewohnt war, mit Kameraden zu spielen.

      – Wo sind die denn alle, fragte sich Mischka, warum ist niemand draußen?

      Vielleicht weiß er irgendetwas nicht? Für gewöhnlich sind beim solchen Wetter alle im Hof, voll das Gedrängel. Er nahm den Ball in die Hände und schaute sich um die umgebenden Häuser um. Eines der Fenster, just am richtigen Stockwerk eines richtigen Hauses, war ganz offen und einer seiner Freunde war darin zu sehen, aber eindeutig. Mischka kam etwas näher, streckte den Hals zu diesem Fenster aus und schrie so laut wie er konnte:

      – Genk, ey Genk!

      Er konnte noch sehen, wie Genks Kopf im Fenster erschien und wieder verschwand.

      – Genka! Komm raus Fußball spielen!

      Genka hat sich bereits halb aus dem Fenster gelehnt.

      – Ach nein, es läuft gerade Fußball am Sportsender, das ist spannend! Komm her, schauen wir uns das zusammen an.

      – Welcher Sender ist das denn? – fragte Mischka nach, den Ball in den Händen hin und her werfend, indem er eine Diskussion beginnen wollte.

      – Komm doch vorbei und wirst alles selbst sehen, nun komm schon.

      Und Genka ist unwiderruflich ins Rauminnere verschwunden. Mischka machte sich auf den Weg zum Eingang. Naja gut, muss man hinnehmen, lass uns das Spiel schauen.

      Das Spiel war nun in der Tat cool. Die Jungs, die mitschauten, sprangen vom Sofa gegenüber des Fernsehers fröhlich auf, wandten einander rundliche Augen und Münder zu und tauschten entzückt ihre Eindrücke aus:

      – Hast du das jetzt gesehen?! Hast du gesehen?!

      – Ja, das hat er gut gemacht!

      – Voll daneben!

      – Komm schon, stoße!

      – To-or!

      Ihr begeistertes Interesse ließ sich merkbar von aufgeregter schneller Rede des Sportkommentators aufheizen:

      – Also, erstes Halbspiel… genauer gesagt, zweites… Spielstand ist nochmal 1:0. Eine gefährliche Kombination wird an der Seite der Churmäer ausgespielt. Wie Sie sehen können, spielen sie in blauen Trikots mit roten Ärmeln, und ihre Fans sind heute links. Irgendeine Umnachtung überfiel den Verteidiger Neelin in dieser Episode. Er hat sich lang darauf vorbereitet, den vom Gegner weit nach vorn gepassten Ball abzustoßen, machte aber schließlich einen Pass zurück zum aufgerannten Prolazov, indem er ihm eine Zielgerade geschenkt hat. Ist doch etwas schade, dass Neelin keine Augen am Rücken hat! Prolazov stößt – was für ein Stoß! Wie aus der Kanone geschossen! Er ist mir bereits im Hotel aufgefallen. Das ist genau der Spieler, von dem ich Ihnen erzählte, dass ich nichts über ihn weiß. Der Ball flog in die nächste Ecke, die Watrusch verteidigt. Der Torwart wagte es nicht, den Ball zu fangen, machte aber etwas noch Schlimmeres – stellte die Fäuste so hin, dass der Ball direkt zum gegnerischen Stürmer geflogen ist. Komm schon, stoße! Stoße (Verzeihung, ich ließ mich mitreißen und begann, ein Fan vom Gegner zu sein)! Potreschtschak fängt den Ball ab und macht sogleich etwas Unmögliches – aus einer Entfernung von zwei Meter schafft er es, oben am Tor vorbei zu stoßen. Ja, das Tor ist zu niedrig für Potreschtschak.

      Genka und Mischka haben fröhlich High Five ausgetauscht und der Kommentator plapperte weiter aus der Glotze.

      – Schaut mal hin, wie professionell die Spieler reingefallen sind! Am Stadium ist es sehr laut, darum hört man nicht, wie der Trainer mit der Hand winkt.

      Nun ja, die Partie wird bei jedem Wetter stattfinden, und ob das Spiel stattfinden wird werden wir dann sehen. Ist Ihnen aufgefallen, wie präzise Bratanin gespielt hat? Ich habe nichts gesehen. Was ist denn das jetzt? Unser Stürmer fällt im Schusskreis hin! Und was meint der Schiedsrichter? Der Schiedsrichter sagt, dass es heute recht kalt ist und man aufstehen muss. Ich glaube aber, das war dennoch ein Foul. Ein kleiner Foul, aber es war einer. Die Spieler haben eindeutig gegen die Regeln verstoßen, jedoch nicht so spektakulär und beeindruckend, wie der Schiedsrichter es gern hätte, und nun wieder eine Tormöglichkeit! Neelin traf auf Prolazov, schaffte es aber nicht, ihn am Stoß zu hindern. Potreschtschak lief aus irgendeinem Grund zum Rand des Schusskreis, konnte aber Bratanin nicht aufholen. Ganz schwierig ist es, die Anzahl der abgeprallten und abgefälschten Bälle zu diesem Zeitpunkt zu zählen. Der Ball springt wie elektrisiert durch den Schusskreis einfach hin und her, indem er auf eine unvorhersehbare Weise vom Spieler zum Spieler wechselt. Schtschituschnyj eilt herbei, sein Tackling macht diese Episode nur noch komischer. Bratanin stößt aus nächster Entfernung, trifft aber das Gebälk! Tooor! Der Ball prallt plötzlich zum Knie des nichts ahnenden Michlap, wonach er schon im Netz zum Stillstand kam. Ja, der Torwart verdient in dieser Episode auf jeden Fall Mitleid. Die einzige Entschuldigung ist, dass der Ball sich wie verrückt verhielt. Pass, Stoß, Gebälk, Knie des Torwarts, Tor – eine solche Abfolge war in gerade zwei Sekunden vollendet. Also, der Spielstand kam zum Gleichstand 1:1. Nun wird aber niemand wagen können, über die Churmäer zu sagen, dass sie in dieser Partie nur ein einziges Tor geschossen haben. Die Tribünen fiebern wie immer furios mit ihren Fans mit. Wie Sie sehen können, sind sehr viele Zuschauer am Stadium. Ungeachtet dessen, dass es Wochenende ist, erholen sich viele. Es pfeift plötzlich einer der Fans, der Schiedsrichter schaut verwirrt auf seine Pfeife. Nun hebt er den Kopf und schaut auf die Tribünen wie im Banne. Man hätte gern erfahren, was er dort gesehen hat. Ach das hier ist es! – Könnt Ihr es sehen? Eine Gruppe von Fans hat ein riesiges Banner ausgerollt und da steht, was steht denn da geschrieben? Lasst uns mal lesen: «Also sprach Nebukadnezar». Was soll das denn bedeuten? Etwas ganz Neues.

      – Genka, was bedeutet Nebukadnezar? – Fragte Mischka erstaunt.

      – Nicht was, sondern wer. Spinnst du? Wir haben das doch noch in der fünften Klasse gehabt, antike Geschichte, so ein östlicher Zar.

      – Was für ein Zar denn?

      – Ich glaube von Babylon.

      – Wozu ist er denn dort?

      – Wo denn, in Babylon? Ist doch klar, wozu!

      – Nein, ich meine, wozu brauchen wir ihn am Stadium?

      – Woher soll ich denn das wissen? Lasst uns weiter hören, vielleicht sagen die es gleich, lenk jetzt nicht ab.

      Die Erklärung blieb aber immer noch aus. Alles, was sie sehen konnten, war, dass der Schiedsrichter, als ober sich von etwas erschrecken ließ, schnell vom Platz eilte und nicht mehr zu sehen war. Die unerkannten Fans mit dem Banner packten im Chaos schnell zusammen und verschwanden erfolgreich. Es kam bald ein anderer Schiedsrichter an und das Spiel ging immerhin weiter.

      Kapitel!!

      IN DEM WIR SEHEN,

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